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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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würden Sie sagen, Ihre Partnerschaft funktionierte gut?«

    Er nickte. »Wir haben uns ergänzt. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergeht … jetzt, wo sie … nicht mehr da ist.«
    »Sie haben sie am Freitag als vermisst gemeldet. Was war der Anlass für Ihre Sorge?«
    »Rachel hatte eine Verabredung mit einem Kunden, einem sehr wichtigen Kunden. Es ist ein Amerikaner aus Texas, der viel über Galerien kauft, und wir bieten oft für ihn bei Auktionen. Sie wollte ihn in seinem Hotel treffen und über einige Werke sprechen, die demnächst zur Auktion kommen. Dann sollte sie ihn zum Mittagessen einladen und am Freitagabend mit ihm und seiner Frau ins Ballett gehen.«
    »Das alles nur für einen Kunden?«
    »In unserer Welt ist das völlig normal. Wir entwickeln sehr enge Beziehungen zu unseren Sammlern, und sie bekommen First-Class-Service, wenn sie in der Stadt sind. Das bringt die Pfunde, oder in Mr. Gunns Fall Millionen Dollar, und eine hübsche Provision. Wie auch immer, als Rachel nicht bei ihm im Hotel auftauchte, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmt, und bat Selina, die Polizei anzurufen.«
    »Sie haben nicht selbst angerufen?«
    »Ich war in Genf bei einem Treffen mit einem anderen unserer Sammler. Dort war ich bis heute Morgen. Es war einfacher, Selina um den Anruf zu bitten. Es hat anscheinend eine Weile gedauert, bis sie den richtigen Ansprechpartner an der Strippe hatte.«
    »Dann waren Sie am Freitag also in Genf?«
    »Genau. Ich habe morgens den ersten Flug genommen. Ich war mitten in einer Besprechung, als Selina anrief, um mir zu sagen, dass Rachel nicht in die Galerie gekommen war und sie sie telefonisch nicht erreichen konnte.«
    »Sie haben nicht daran gedacht, dass Miss Tenison krank sein könnte?«

    Greville schüttelte den Kopf. »Rachel war nie krank. Nie. Und wenn, dann hätte sie angerufen. So war sie. Wie Sie sich sicher vorstellen können, war ich wirklich besorgt.«
    »Aber Sie haben Ihre Besprechungen durchgezogen?«
    Greville knallte das Glas auf den Schreibtisch. »Was hätte ich denn sonst tun sollen? Die verdammten Kunden wollten mich sehen. Und ich hatte natürlich keine Ahnung, was passiert war. Ich habe erst am späten Abend, bevor ich ins Bett ging, wieder etwas gehört, als ich meine Mailbox abhörte. Jemand vom Polizeirevier teilte mir mit, dass sie sich in ihrer Wohnung umgeschaut hatten - zweifellos nur oberflächlich - und ihnen nichts ungewöhnlich vorkam.« Er hielt kurz inne, dann fügte er hinzu: »Daraufhin habe ich auf dem Revier angerufen. Dort war man anscheinend der Meinung, dass es mir scheißegal sein könnte, wenn Rachel beschließe, nicht zur Arbeit zu kommen, und dass es zweifellos persönliche Gründe gebe, warum sie nicht aufgetaucht war. Ich wusste, dass etwas nicht stimmen konnte, aber sie wollten mir einfach nicht zuhören. Erklärten, ich sollte noch mal anrufen, wenn sie bis Montag nicht auftaucht.«
    Er trank einen Schluck Whisky, und Donovan wartete darauf, dass er fortfuhr. Sie verstand sein Gefühl der Ohnmacht und seine Bitterkeit im Lichte dessen, was geschehen war. Aber es hatte keine Veranlassung dafür gegeben, Suchtrupps loszuschicken, vor allem, nachdem Rachel Tenisons Wohnung überprüft worden war und man nichts Verdächtiges gefunden hatte. Selbst wenn sie den Park früher durchsucht hätten: Zu dem Zeitpunkt, als der erste Anruf aus Grevilles Büro einging, war Rachel Tenison bereits tot gewesen.
    »Ich habe danach mehrfach angerufen, am Samstag und am Sonntag«, betonte er nachdrücklich, als müsse er rechtfertigen, dass er alles getan hatte, was in seiner Macht stand. »Aber ich konnte die Person, die auf meine Mailbox gesprochen hat, nicht
erreichen. Hatte immer wieder einen verdammten Anrufbeantworter dran, und jeder, der irgendwas wusste, schien gerade nach Hause gegangen zu sein. Dann, gestern Abend, hat mich jemand angerufen, um mir mitzuteilen, dass Rachel tot ist. Dass man ihre Leiche im Holland Park gefunden hat.« Er stellte das Glas ab und rieb sich das Gesicht mit den Händen, wobei er unentwegt den Kopf schüttelte, als könne er einfach nicht fassen, was geschehen war. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich hätte hier sein sollen, in London. Vielleicht hätte ich früher zurückfliegen sollen …«
    »Wir glauben, dass Miss Tenison sehr früh am Freitagmorgen ermordet wurde, wenn das ein Trost für Sie ist.« Er sah sie verständnislos an, und sie wiederholte noch einmal: »Selbst wenn Sie vom Revier mehr

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