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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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mit ihren verdammten Kötern Gassi gehen dürfen.«
    »Wie eigentlich nicht anders zu erwarten«, sagte Steele trocken und wedelte geringschätzig mit der Hand. Tartaglia war sich nicht sicher, ob sie die Menschheit im Allgemeinen abschrieb oder nur die gut betuchten Einwohner von Kensington. »Irgendeine Ahnung, wann wir ihn wieder aufmachen können?«, fügte sie hinzu und schob sich das letzte Stückchen ihres Kekses in den Mund.
    »Sollte heute sein. Die Spurensicherung ist mehr oder weniger fertig. Keine Spur von Rachel Tenisons Kleidern, und es gab zu viele Fußspuren auf dem Weg, in dessen Nähe ihre Leiche gefunden wurde, als dass man irgendetwas von Bedeutung hätte finden können. Jetzt, wo der Schnee schmilzt, hat es wahrscheinlich wenig Sinn, ihn geschlossen zu lassen.«
    Steele gähnte und nahm sich noch einen Keks. »Gut. Ich lasse es ihn wissen. Aber deswegen wollte ich Sie nicht sprechen. Da gibt es etwas, das wir uns näher anschauen müssen.« Sie biss ein wenig vom Keks ab, kaute vorsichtig und gründlich, ehe sie
fortfuhr: »Ich hatte heute Morgen einen Journalisten am Telefon, der fragte, ob wir einen Zusammenhang mit dem Fall Catherine Watson sehen.«
    Tartaglia sah sie verständnislos an. »Catherine Watson? Da klingelt bei mir nichts.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Es war ungefähr vor einem Jahr und wurde in Hendon bearbeitet. An die genauen Details erinnere ich mich nicht, außer dass die Frau - eine Lehrerin, glaube ich - in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden wurde. Es war ganz in der Nähe meiner eigenen Wohnung, nur ein paar Straßen weiter, deswegen weiß ich es noch. Ich machte mir damals Sorgen, dass so ein losgelassener Irrer in der Gegend rumläuft, aber glücklicherweise gab es keine Wiederholung.«
    »Über welchen Journalisten reden wir?«
    »Jason Mortimer, das heißt, wir sollten es ernst nehmen.«
    »Glaubt er, dass er eine Story hat?«, fragte Tartaglia nachdenklich. Mortimer war ein gewichtiger Kriminalreporter bei einer der Tageszeitungen, und die Erwähnung seines Namens hatte für gewöhnlich schon gereicht, um selbst Trevor Clarke, der wenig Respekt vor der Presse hatte, aufhorchen zu lassen.
    »Ich habe den Eindruck, er versucht es nur, aber wir müssen dem wohl nachgehen, bevor er etwas Konkreteres ausgräbt und Dreck über uns ausschüttet.« Wie von einer Wespe gestochen, zuckte sie unwillkürlich zusammen; offenbar stellte sie sich die Schlagzeilen vor.
    »Hat Mortimer Ihnen gesagt, warum er denkt, dass es da einen Zusammenhang gibt?«
    »Nein. Er tat ziemlich geheimnisvoll, was alles Mögliche bedeuten kann. Wenn er einen Tipp bekommen hat, gibt er ihn nicht preis. Aber woran ich mich erinnere, ist, dass Catherine Watson gefesselt und misshandelt wurde, ehe sie starb. Es war wirklich ziemlich entsetzlich, und die Details kamen nicht an
die Öffentlichkeit. Warum Jason darauf anspielt, weiß ich nicht, und er sagt es auch nicht. Aber da es von ihm kommt, lohnt es sich vielleicht herauszufinden, ob es irgendwelche Ähnlichkeiten mit dem Mord im Holland Park gibt. Die Akten kommen heute Nachmittag.«
    »Hat man den Täter oder die Täterin gefasst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »DCI Alan Gifford hat die Untersuchung geleitet. Mein Team saß damals im Nachbarbüro, und ich erinnere mich an das Ganze. Am Ende haben sie eine Niete gezogen. Bei der Überprüfung wurde das Ganze noch mal gründlich durchgegangen, aber soweit ich weiß, wurde der Fall nie aufgeklärt.«
    »Haben Sie mit DCI Gifford gesprochen?«
    »Geht nicht. Gifford ist tot. Er wurde vor ungefähr sechs Monaten pensioniert - ich war bei seinem Ausstand -, und innerhalb weniger Wochen hat ihn ein Herzinfarkt umgehauen, den Armen. Aber sprechen Sie mit Simon Turner von nebenan. Er war Giffords DI, ehe er nach Barnes kam.«
    Simon Turner arbeitete jetzt für DCI John Wakeley, der das andere Morddezernat leitete, das in Barnes stationiert war. Turners Büro lag auf der anderen Seite des Gebäudes, aber dort war er nicht. Eine junge Kriminalbeamtin - Tartaglia nahm an, dass sie neu war - saß vor Turners Büro am Schreibtisch und aß ein Sandwich. Sie erklärte ihm, dass Turner den ganzen Tag im Gericht beschäftigt war, wo er als Zeuge in einem Mordprozess aussagen musste. Tartaglia schrieb sich Turners Handynummer auf und hinterließ eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf.
    Kaum war er zurück am Schreibtisch in seinem eigenen Büro, erschien Feeney an der Tür.
    »Ich glaube, wir haben den Typ gefunden,

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