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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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in Barnes. Dann zu Hause. Ruf mich an, wenn du fertig bist.«

    »Mache ich«, erwiderte sie und mühte sich mit dem Hauptschloss an der Tür ab, das anscheinend klemmte. Tartaglia trat vor, packte den Knauf und drehte ihn mit Gewalt.
    Zwischen den beiden war eine Leichtigkeit und Vertrautheit, als wären sie Freunde und nicht Vorgesetzter und Untergebene. Vielleicht war die Polizei weniger formal, als sie es sich vorgestellt hatte, oder Kriminalbeamte kollegialer und weniger hierarchisch. Trotzdem schienen sie sich nahezustehen, und Liz ertappte sich bei dem Gedanken, welcher Natur ihre Beziehung wohl war.
    Nachdem sich die Tür hinter Donovan geschlossen hatte, wandte sich Tartaglia an Liz. »Sind Sie bereit, sich umzuschauen?«
    »So bereit, wie es geht«, sagte sie und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Er hatte keine Ahnung, wie schwer es für sie war, wieder hierherzukommen.
    »Wie ich schon sagte, ich möchte, dass Sie sich ganz genau umschauen, ob etwas fehlt oder anders als früher ist. Unsere Leute haben Anfang der Woche die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt und einige von Miss Tenisons persönlichen Gegenständen zur Analyse mitgenommen, aber wir haben versucht, alles wieder so herzurichten, wie wir es vorgefunden haben. Wenn Ihnen irgendeine Veränderung auffällt, sagen Sie es mir bitte, damit ich es notieren kann.«
    Während er sprach, fiel ihr Blick auf die blauweiße Schale auf der kleinen Konsole neben der Tür. Hier hatte Rachel immer ihren Schlüssel abgelegt. Aber sie war leer.
    »Ihr Schlüssel fehlt«, sagte er, als könne er ihre Gedanken lesen. »Ebenso wie ihr Handy und ihr Laptop.«
    »Glauben Sie, der Mann vom Freitagabend hat die Sachen mitgenommen?«
    »Es sieht so aus.«

    »War es ein gewöhnlicher Einbruch?«
    »Nein. Wahrscheinlicher ist, dass der Mörder jeden Hinweis darauf verwischen wollte, dass er sie gekannt hat.«
    »Glauben Sie deswegen, dass sie den Mörder gekannt hat? Dass sie Kontakt mit ihm hatte?«
    »Zum Teil ja.«
    »Aber wenn sie am Freitagmorgen getötet wurde, warum sollte irgendjemand das Risiko eingehen und später noch mal hierherkommen? Und warum wartet er bis zum Abend? Sie haben mir doch erzählt, dass Richard sie da schon als vermisst gemeldet hat.«
    »Es ist nicht klar.«
    Anscheinend wollte er sich in keine Diskussion verwickeln lassen, also wandte sie sich ab und ging ins Wohnzimmer.
    Alles war so ordentlich wie immer, alles stand an seinem gewohnten Platz, als wäre der Raum immer noch bewohnt. Es war so seltsam, hier zu sein, und sie kam sich vor wie ein Eindringling. Die Vorhänge waren offen, und auf der kleinen Kommode zwischen den beiden Fenstern stand eine Vase mit einer Mischung aus roten und orangefarbenen Blumen. Sie dufteten stark und sahen noch frisch aus, obwohl sie noch von letzter Woche sein mussten. Sie hoffte, dass jemand daran denken würde, sie wegzuwerfen, ehe sie anfingen zu faulen. Die einzig sichtbaren Unstimmigkeiten waren die deutlichen Spuren von dunkelgrauem Puder auf fast allen Oberflächen.
    »Wir haben überall, wo es möglich war, Fingerabdrücke genommen«, sagte Tartaglia von der Tür her. »Allerdings war da nicht viel zu holen. Leider hat Miss Tenisons Putzfrau sehr gute Arbeit geleistet.«
    Benommen schaute sich Liz weiter im Raum um. Sie hatte Rachels Geschmack und ihre Auswahl an Möbeln nie gemocht, ihrer Meinung nach waren sie langweilig und altmodisch. Einige
der Möbel hatte Rachel geerbt, aber es war ihr nicht gelungen, dem Ganzen ihren eigenen Stempel oder ihre Persönlichkeit aufzudrücken. Es war, als hätte sie versucht, sich so einzurichten, dass es ihren toten Eltern gefallen hätte. Liz dachte an das Gespräch, das in diesem Raum stattgefunden hatte, als sie das letzte Mal hier gewesen war. Rachel auf dem Sofa, die Beine vor dem Kamin hochgelegt, ein Weinglas in den Händen, sie selbst in einem großen Sessel am Fenster. Sie konnte Rachel beinahe vor sich sehen, hatte ihren durchdringenden Blick vor Augen, als sie die Worte fallen ließ, die alles zerstört hatten.
    Liz versuchte, die Erinnerung wegzuschieben, und ging hinüber zu dem Tisch hinter dem Sofa. Sie zog mit dem Finger eine verschnörkelte Linie durch die feine Puderschicht und betrachtete die Reihe vertrauter Fotografien in silbernen Rahmen. Sie standen hier, solange sie sich erinnern konnte; Bilder von Rachels Mutter und ihrem Vater, ihrer Großmutter, ihrem Bruder Patrick, neben einem Foto von ihr, Liz, zusammen mit Rachel in

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