Wer braucht schon drei Bodyguards?
nicht, sonst kommst du noch als hysterisches Weib rüber – mit ist egal was, aber hauptsache irgendwas!“ Es folgte noch eine wüste Schimpfperade, doch ich beachtete ihn nicht weiter. Meine ganze Aufmerksamkeit lag auf Zoey. Plötzlich drehte sie ihren Kopf in meine Richtung und starrte mich an. Es war nur ein flüchtiger Moment, nur ein kurzer Augenblick, doch ihre Augen hielten mich gefangen. Auf einmal wurde sie von der tanzenden Menge verschluckt und der Moment wurde zerstört.
Innerlich immer noch vor Zorn und Eifersucht brodelnd, stand ich mit Schwung von dem Barhocker auf, knallte Geld auf die klebrige Theke und ging mit großen Schritten auf eine Frau zu, die ein paar Meter weiter an der Bar hockte und mir schmachtende Blicke zuwarf. Als sie bemerkte, dass ich auf sie zu steuerte, weiteten sich ihre braunen Rehaugen ungläubig und ihr Herz fing aufgeregt an zu pochen. Der Duft ihres Blutes schlug mir entgegen, doch er roch metallisch und nicht wirklich verlockend. Ganz anders als Zoeys verführerischer Duft, ihr Blut roch nach einem Misch aus mehreren Früchten, Mango, Erdbeere, …. Nein! Nicht an sie denken, sie will mich nicht, das hat sie mir doch gerade nur zu deutlich klar gemacht. Dann lenk ich mich eben mit jemand anderem ab. Kaum hatte der Gedanke in meinem Kopf Gestalt angenommen, fing der Teufel lautstark an zu protestieren, doch ich beachtete ihn nicht und lief weiter zielstrebig auf die dunkel braunhaarige Frau zu. Normalerweise wäre sie nicht mein Typ, aber um mich von Zoey abzulenken war mir jedes Mittel recht.
„Ja, vielleicht ist das doch keine so schlechte Idee, mach Zoey eifersüchtig, sie soll ruhig merken, was für einen Waschlappen sie da an der Angel hat und was sie haben könnte!“
Als ich bei der Frau angekommen war, ließ ich mich elegant neben ihr auf den pastellgrünen Hocker sinken und schaute sie verführerisch an. Das Blut schoss ihr ins Gesicht und ihr Herz fing noch schneller an zu klopfen.
„Hi, ich bin Ryan und wer bist du, Schönheit?“
Schüchtern blickten mich ihre weit aufgerissenen Augen an. Leise nannte sie mir dann ihren Namen: „Ich..Ich bin Emiliy.“
Charmant lächelte ich sie an: „Ahh, Emiliy, ein schöner Name für so eine bezaubernde Frau. Soll ich dir mal ein Geheimnis erzählen?“ Sie nickte aufgeregt. Ich beugte mich zu ihr rüber, ihr Atem ging nur noch stoßweise, und ich strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Mein heißer Atem streifte ihren Nacken und ich sah, wie sich dort eine Gänsehaut bildete, als ich ihr etwas zuflüsterte. „Du bist mir direkt aufgefallen, als ich den Club betreten habe, ein solch bezauberndes Wesen kann man ja gar nicht übersehen, da müsste man schon blind sein“ Sie fing hysterisch an zu kichern und bedankte sich. Ähh, das hörte sich ja schrecklich an, wie blöd war die denn. Das war einer der schlechtesten Sprüche, die je meinen Mund verlassen hatten - der Teufel stimmt mir mit einem wilden Kopfnicken zu – und trotzdem fühlte sie sich geschmeichelt. Zoey hätte mich jetzt schon längst abfällig angeschaut und wäre gegangen. Nein, nicht schon wieder Zoey. Die war für mich gestorben!
Also lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Emiliy, die mich, jetzt wo das Eis gebrochen war, zu textete. Ich versuchte mich auf sie zu konzentrieren, aber sie war so langweilig, dass ich schon bald wieder Ausschau nach Zoey hielt, obwohl ich mich innerlich dafür zurecht stutzte. Aber ich konnte nichts dagegen tun, es war wie ein Zwang. Frustriert, da ich nicht aufhören konnte an sie zu denken und jetzt schon so tief gesunken war, dass ich mit langweiligen Frauen flirtete, bestellte ich mir einen Wodka.
Doch gerade als ich den ersten Schluck nahm, erblickte ich sie wieder.
Ich verschluckte mich fast und stellte das Glas hustend wieder auf den Tisch, sodass der Wodka überschwappte und sich auf der Theke ergoss. Doch das bekam ich kaum noch mit.
Meine ganze Aufmerksamkeit lag auf einer Hand – einer Hand, die gefährlich nah an Zoeys Hintern lag. In mir brodelte Hass auf, wie konnte er es wagen, sie zu betatschen. Sie gehört mir!
Nein, das tut sie nicht! schalt ich mich und krallte mich in das weiche Leder unter mir, damit ich nicht aufsprang und ihn von Zoey wegriss. Doch als seine Hand nach unten rutschte, war es mit meiner Beherrschung fast vorbei. Ich tastete nach dem Wodkaglas, da ich meine Augen nicht von den beiden ablassen konnte.
Noch fünf Zentimeter – gierig trank ich einen großen
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