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Wer braucht schon Liebe

Wer braucht schon Liebe

Titel: Wer braucht schon Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Deegan
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zurückrufen?« Ich lege auf.
    Zum Glück fahren wir gerade vor Rachels Haus vor.
    » Also, bis Montag«, sagt sie und umarmt mich.
    Ich lächele. » Bis Montag.«
    Ich warte, bis ich zu Hause bin, bevor ich ihn zurückrufe. » Wie bist du an meine Nummer gekommen?«
    » Auch dir ein Hal-lo.«
    » Im Ernst, Louis. Ich habe dich gebeten, Sarah nichts zu erzählen.«
    » Ich habe sie nur um die Nummer gebeten. Das kann alles Mögliche bedeuten.«
    » Wenn Sarah nicht Sarah wäre.«
    » Wo warst du heute?«
    » Oh. Entschuldige. Ich habe es nicht geschafft.«
    » Sehen wir uns morgen?«
    Ich muss nachdenken. » Louis. Im Moment geht es ziemlich drunter und drüber.« Vor allem in meinem Kopf. » Kann ich dich zurückrufen?«
    » Klar«, sagt er, cool wie immer. Und das ist das Tolle an ihm. Es ist ihm einfach egal.
    Am nächsten Morgen trägt mein Vater immer noch seine verspiegelte Sonnenbrille und tut so, als wäre alles in Ordnung. Das macht es einfacher. Für uns beide.
    » Wie geht es deinem Rücken?«
    » Es ist ein Kreuz. Sprichwörtlich.«
    » Hast du versucht, mit einem Kissen zwischen den Beinen auf der Seite zu liegen?«
    Er nickt. » Das hat ein bisschen geholfen.«
    » Ein bisschen geholfen?«
    » Das ist immerhin ein Anfang, glaub mir.« Dann lächelt er. » Gestern Nacht hab ich wach gelegen und versucht, eine bequeme Stellung zu finden, und dann hatte ich einen Flashback. Mir ist wieder eingefallen, wie deine Mum schwanger war mit dir. Da hat sie sich genauso hingelegt, mit einem Kissen zwischen den Beinen, und versucht, eine bequeme Stellung zu finden.«
    » Sie hat so geschlafen?«
    » In den letzten ein, zwei Monaten schon.«
    Ich stelle es mir vor, wir drei aneinandergekuschelt, ich dabei und doch noch nicht.
    » Es war eine schöne Zeit«, sagt er, und sein Gesicht wird weich, » vielleicht sogar die beste Zeit. Alles noch vor uns und die Vorfreude auf dich.« Sein Gesichtsausdruck verändert sich. » Es kommt mir vor, als wäre es ewig her«, flüstert er. Dann räuspert er sich.
    Ohne nachzudenken, fasse ich einfach nach seiner Hand und drücke sie fest. » Ich bin immer noch da.«
    Er nimmt seine Brille ab. » Und es tut mir leid, dass ich das erst zu schätzen gelernt habe, als es zu spät war. Dass ich dich nicht beachtet habe, bis ich dich verloren habe.«
    Ich sehe ihm in die Augen. » Du hast mich nicht verloren.«
    Am Samstag besuche ich meine Gran und komme mir vor wie Rotkäppchen, die ihrer Großmutter Kuchen bringt. Dad hat ihr einen Karottenkuchen gebacken.
    » Dein Vater hat ihn gebacken?«
    » Er ist okay, Gran. Es tut ihm leid.« Ich erzähle ihr alles.
    Sie sieht mich an. » Vielleicht probiere ich doch etwas von dem Karottenkuchen«, sagt sie. Sie schneidet sich ein großes Stück ab, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie so hart mit ihm ins Gericht gegangen ist.
    » Sag ihm, dass er mir geschmeckt hat.«
    » Vielleicht solltest du ihn erst mal probieren.«
    » Sag es ihm trotzdem.«
    Ich lächele. » Okay.«
    Eine Weile sitzen wir einfach beieinander, trinken Tee und essen Kuchen. Dann fragt sie: » Also, wie kommt David in San Diego zurecht?«
    Ich zucke kurz mit den Schultern und versuche, der Frage auszuweichen.
    » Was soll das heißen?«
    » Nichts. Wir haben nur keinen Kontakt.«
    Sie legt ihre Gabel hin. » Was? Warum nicht?«
    » So ist es leichter.«
    » Leichter?« Sie klingt, als würde sie das bezweifeln.
    » Wir können mit unserem Leben weitermachen.«
    Jetzt sieht sie mich aus zusammengekniffenen Augen an. » Wessen Idee war das?«
    Ich zucke wieder mit den Schultern, stochere in meinem Kuchen herum.
    » David wollte in Kontakt bleiben, stimmt’s?«, fragt sie. Und als ich nicht antworte, fügt sie hinzu: » Ich habe recht. Nicht wahr?«
    » Okay, ja, er wollte in Kontakt bleiben. Aber wozu? Früher oder später wäre es sowieso auseinandergegangen.«
    » Woher weißt du das?«
    » Weil das immer so ist.«
    Sie sieht mich an. » Das stimmt nicht«, sagt sie sanft. » Ich habe dich noch, nicht wahr?«
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln.
    » Weißt du, ihr hättet auch einfach abwarten können, was passiert …«, fängt sie wieder an.
    » Gran! Abwarten tut man, wenn einem egal ist, was dabei rauskommt. Wenn es dann nicht funktioniert, ist man nicht am Boden zerstört.«
    » Du liebst ihn, nicht wahr?«
    Ich sehe weg.
    » Dann gib ihn nicht auf.«
    » Zu spät.«
    Sie kommt herüber und setzt sich neben mich. » Alex. Im Leben passieren schlimme Dinge,

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