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Wer braucht schon Liebe

Wer braucht schon Liebe

Titel: Wer braucht schon Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Deegan
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erklären. Also zitiere ich Mike. » Ich bin eine Zeit lang etwas vom Weg abgekommen.«
    Sie schweigt eine ganze Weile, dann fragt sie vorsichtig: » Hast du ihn jetzt wiedergefunden?«
    » Ich denke schon.«
    » Gut«, sagt sie, als wäre es ein Befehl.
    » Wie läuft’s bei dir so?«, frage ich.
    » Okay. Allerdings treibt Sarah mich zum Wahnsinn.«
    » Ich nehme nicht an, dass du Zeit hast, vorbeizukommen?«
    » Jetzt?«
    » Nur wenn es dir passt. Ich habe Hausarrest.«
    » Im Ernst?«
    » Im Ernst.«
    Kaum sehen wir uns, fallen wir uns um den Hals. Und ich schwöre mir, dass ich ihr nie wieder wehtun werde.
    » Es tut mir leid«, sage ich, nur damit sie ganz sicher weiß, wie ernst es mir ist.
    Sie löst sich aus meiner Umarmung. » Ich nehme an, mit David hast du es genauso gemacht?«
    Ich sehe weg. » Es ist besser so.«
    » Dem Jungen wehzutun, den du liebst?«
    Ich sehe sie wieder an. » Wer sagt, dass ich ihn liebe?«
    Rachel wirft mir einen Blick zu. Ihren typischen Red-keinen-Mist-Blick. Und irgendetwas in mir bricht zusammen. Ich schließe die Augen. » Okay. Ich gebe es zu. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so, Rachel.«
    » Warum vertraust du ihm dann nicht?«
    » Ich vertraue ihm. Aber nicht dem Leben. Er hat versprochen, mich nie zu verlassen. Und jetzt ist er weg. Ich kann nicht darauf vertrauen, dass gute Dinge passieren. Denn das ist nie so. Nicht bei mir.« Und nachdem ich es so lange geschafft habe, nicht zu weinen, laufen mir nun die Tränen übers Gesicht.
    Sie umarmt mich. Und lange Zeit schweigen wir beide.
    » Vielleicht hast du recht«, sagt sie schließlich. » Ich habe nicht durchgemacht, was du durchgemacht hast. Ich habe keine Ahnung.«
    Aber ich fühle mich nicht im Recht. Nicht mehr. » Ich bin so was von gestört.«
    » Nein, bist du nicht.«
    Sie weiß nicht, was ich getan habe. Sie weißt nichts von Louis. Und ich kann es ihr nicht sagen. Sie würde mich hassen. So wie ich mich hasse.
    » Ich habe meinen Dad mit der Stylistin im Bett erwischt.«
    » Oh mein Gott. Wann?«
    » An dem Tag, als David gegangen ist.«
    » Oh Alex.«
    » Sie ist zurück in die Staaten.«
    » Und dein Dad? Wahrscheinlich hasst du ihn jetzt endgültig?«
    » Eigentlich haben wir uns mehr oder weniger versöhnt.« Ich erkläre ihr, wie er sich in die Arbeit gestürzt hat, weil er sich nicht vorstellen konnte, wie er ohne Mum leben sollte. Ich erkläre ihr, wie sehr er sie geliebt hat. Und wie sehr er mich liebt.
    » Das macht Sinn«, sagt sie. Dann lächelt sie. » Ich habe deinen Dad immer gemocht.«
    Und ich muss zugeben, dass ich ihn auch immer gemocht habe. Selbst als ich es nicht wollte.
    Aber genug von mir. » Wie war dein Praktikum?«, frage ich.
    » Ziemlich viel Röntgenbilder einsortieren. Also irgendwie langweilig. Aber ich durfte auch hoch auf Station, um Röntgenbilder herauszusuchen, und der Teil war klasse. Ich konnte mich ausgiebig umsehen. Ich habe den Ärzten über die Schulter geguckt und mir angesehen, was so auf den Stationen los ist. Im Schwesternzimmer habe ich Gespräche über Patienten, deren Krankheiten und Behandlungen belauscht. Das war toll. Und die Leute in der Röntgenabteilung waren nett. Sie haben nie gefragt, warum ich so lange brauche. Sie haben mir zum Abschied sogar einen Kuchen gebacken. Wie war es bei dir? Wie war der Laden?«
    Ich zucke mit den Schultern. In meinem Leben war so viel los, dass ich mich nicht an viel erinnern kann. » Pat war ein Schatz. Wirklich supernett. Und wie ist es bei Sarah gelaufen?«
    Sie verdreht die Augen. » Miss Grace musste am Ende etwas für sie suchen. Sie und Simon Kelleher sind in der Dubliner Uni untergekommen.«
    » Oh mein Gott. Da hat sie sich bestimmt riesig gefreut. Nur sie und Simon.«
    » Seitdem wirft sie sich ihm an den Hals. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Mitleid mit Simon Kelleher haben würde. Aber irgendwie ist es so.«
    » Glaubst du, sie kommen zusammen?«
    Sie zuckt mit den Schultern. » Wenn er endlich nachgibt.«
    » Was findet sie bloß an ihm?«
    » Ich nehme an, sie sieht ihn als potenziellen Freund.«
    Und wo wir gerade davon sprechen: » Wie geht es Mark?«
    Auf ihrem Gesicht erscheint ein strahlendes Lächeln.
    » So gut?«, sage ich.
    » Ich glaube, ich liebe ihn.« Sie schneidet eine Grimasse.
    Ich umarme sie. Denn wenn es jemanden gibt, der Liebe verdient, dann ist es Rachel.
    Mein Handy klingelt, als wir Rachel gerade nach Hause bringen.
    » Hey!« Oh Gott. Es ist Louis.
    » Kann ich dich gleich

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