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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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– ich hab dir nur zugehört. „Ich würde dich nur ungern bestrafen, also geh wieder an die Arbeit.“
    Bevor er mir Feuer unterm Hintern macht – und das mein ich jetzt nicht sprichwörtlich – erhebe ich mich und trete zurück in die Burg.
    Vor der Halle, in der die Jungs trainieren, treffe ich auf die Prinzessin auf der Erbse. „Ah, Hope, nicht wahr?“ Wieso fange ich langsam an, meinen Namen zu hassen? Sie lächelt süßlich.
    „Lord Thalis sagte, du stehst mir persönlich zur Verfügung. Ich wünsche, dass du in meiner Kammer am Boden vor dem Bett schläfst, damit du mir immer schnell behilflich sein kannst, wenn ich etwas brauche.“ Spinnst du? Bin ich etwa ein Hund, der auf einem Deckchen vor deinen Füßen pennt? „Ach und ich möchte jeden Tag ein Bad nehmen – in meinem Zimmer, wenn du also soweit alles vorbereiten würdest.“ Was? Ich schlepp doch nicht jeden Tag die Eimer zu ihr hoch. „Darüber hinaus wirst du mein Haar bürsten, mir beim Anziehen helfen, mein Zimmer jeden Tag von Grund auf reinigen und mir Gesellschaft leisten.“ Wenn ich sprechen würde, würde ich jetzt ein absolut niederträchtiges Lachen mit einem „Rutsch mir den Buckel runter, Knusperhexe“, ausstoßen.
    Sie dreht sich bereits zum Gehen um und gibt mir noch ein: „Ach ja, du bist nicht meine erste Sklavin. Wenn du gegen mich intrigierst, verfluche ich dich“, mit auf den Weg. Das Schlimmste ist, sie sagt das absolut nett, lächelt mich sogar an. Halt dich zurück Hope. Nein, du schlägst sie nicht k. o. Sie ist es nicht wert.
    Ich muss hier raus, bevor ich ihr die Fresse polieren und sie mir die Pest an den Hals wünschen kann – das mein ich übrigens auch nicht sprichwörtlich. Immerhin ist sie eine echte Hexe, im Gegensatz zu mir, deren Flüche nur heiße Luft sind.
    Okay, ich geh jetzt den Steinkreis suchen. Natürlich habe ich keine Ahnung, wo er sein könnte, aber das ist mir so was von scheißegal. Es dämmert bereits und ich zögere über die Hintertür abzuhauen, den Landstreicher im Hinterkopf habend.
    „Hope.“ Mist, Lord Thalis hat mich entdeckt. Ich hab zu viel Angst, mich umzudrehen, also bleibe ich nur starr stehen.
    „Wolltest du weglaufen?“ Naja, leugnen wäre sinnlos. Immerhin stehe ich in meinem Umhang vor der Burg und starre Richtung Wald. Offensichtlicher geht’s eigentlich nicht mehr.
    „Dreh dich um“, verlangt er.
    Nach ein paar Sekunden tue ich, was er sagt. Sein Blick ängstigt mich. Mit absolut ruhiger Stimme sagt er: „Ich werde dich nun für deinen Ungehorsam bestrafen.“ Ich nicke. Natürlich habe ich keine Chance. Er ist Hexer. Weglaufen wäre sinnlos.
    Der Lord führt mich in die Mitte der Eingangshalle.
    „Leg den Umhang ab.“ Meine Hände zittern, aber ich reiße mich zusammen.
    Ohne Umschweife malt er Symbole in die Luft vor mir. Sekundenlang wartet er auf irgendetwas. „Merkwürdig“, haucht er mit ausgeprägter Zornesfalte. Wollte er mich gerade verhexen?
    Seine Hände machen im nächsten Moment eine schnelle Bewegung und ein Holzstock schwebt vor mir. Will er mich damit etwa verprügeln? Automatisch trete ich einen Schritt zurück.
    „Leg dich mit dem Rücken darüber“, befiehlt er.
Was
? Als ich nicht reagiere, zieht er mich vor das Holz, legt es mir in den Rücken und drückt mich immer weiter zurück, bis ich darüber hänge. Der Stock gräbt sich schmerzhaft in mein Kreuz. Noch dazu beginnt das Teil zu schweben.
    Panisch kralle ich mich an Lord Thalis fest, doch er streift meine Hand ab und sagt: „Lass dich komplett durchhängen Hope.“ Jetzt knickt mein Körper noch mehr ein und das Holz presst sich in meinen Rücken. „Wenn du dich bewegst, erwartet dich eine noch schmerzhaftere Strafe.“ Damit ich nicht runterfalle, fasse ich von hinten meine Beine und halte mich daran fest. Ich schnaube vor Schmerz. Ich spüre, dass ich stetig an Höhe gewinne. Mir kommen jetzt schon die Tränen. Das ist pure Folter.
    Wenn ich jetzt ohnmächtig werde, werde ich tief fallen. Mein Atem ist unnatürlich laut in meinem Kopf.
    „Kommt zu mir, meine Schüler“, hallt es durch den Raum. Lautes Lufteinziehen prallt wie ein Echo von den Wänden ab. Eleonor hat einen ohrenbetäubenden Schrei losgelassen. Toll, wer hat die Hexe reingelassen? Nick erklärt ihr, dass mein Körper nicht in der Mitte durchgebrochen ist.
    „Seht, was passiert, wenn man sich mir widersetzt“, erklärt der Lord. Ich kann nicht mehr. Das tut so weh. Blut schießt mir in den Kopf und ich

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