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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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beginne bereits zu zittern.
    „Ich glaube, sie hat es verstanden Meister“, kommt aus dem Mund von Lennox. Anstatt mich runterzulassen, beginnt sich der Stock zu drehen. Bei mir hat Schnappatmung eingesetzt. Jede Bewegung fügt mir höllische Schmerzen zu.
    „Bitte beendet das“, höre ich Eleonor rufen. Da sind wir einmal einer Meinung Barbie.
    „Hope entscheidet selbst, wenn sie es verstanden hat.“ Was soll das bedeuten? Ich habs kapiert. Absolut.
    Ich halt das nicht mehr aus. Meine Hände beginnen schon, sich von meinen Füßen zu lösen. Es kostet immer mehr Kraft, bei Bewusstsein zu bleiben.
    Schlussendlich siegt die Erschöpfung und ich fühle, wie ich von dem Holz rutsche. Zuerst langsam, dann immer schneller.
    Den Fall in die Tiefe bekomme ich nur bruchstückhaft mit. Der Aufprall ist sanft. Verschwommen erkenne ich Lord Thalis über mir. Er spricht mit mir, aber ich verstehe kein einziges Wort. Dann zieht mich die Dunkelheit mit sich fort.
     

    Wie aus einem Alptraum schrecke ich hoch. Die Schmerzen im Rücken, die mich keuchen lassen, zeigen mir aber, dass es Realität war. Ich zittere am ganzen Körper und winde mich. Es ist kalt. Ich liege auf dem Boden. Das ist definitiv nicht mein Zimmer.
    Draußen ist es bereits hell. Ich will aufstehen, aber schaffe es kaum, mich auf die Ellbogen zu stemmen.
    „Steh schon auf“, lässt mich aufschrecken. Es ist Eleonor, die im Nachthemd vor mir steht und mir eine Bürste hinhält. Ich bin gerade erneut in meiner persönlichen Hölle aufgewacht. Blinzelnd versuche ich doch noch aufzuwachen, aber es passiert nichts. Sie starrt mich immer noch fordernd an.
     

    Wie ferngesteuert schruppe ich auf meinen Knien die Stufen in der Eingangshalle. Bei jeder Bewegung fährt mir dieser unerträgliche Schmerz in den Rücken, aber ich beiße die Zähne zusammen. Alles ist besser, als mit dieser Quasselstrippe zusammen zu sein. Gedanklich lasse ich ihren Monolog Revue passieren.
    „Ach weißt du Hope, so heißt du doch oder? Naja, Niclas hat mir erzählt, dass du ein bisschen verwirrt warst in letzter Zeit. Das muss ja wirklich ein schwerer Schlag für dich gewesen sein, als du erfahren hast, dass du gar keine Hexe bist. Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte – ich meine, Niclas ist so ein Gentleman. Die sind rar gesät. Obwohl, weißt du, was mir Niclas anvertraut hat? Er sei froh gewesen, als er es herausgefunden hat, dass du keine Kräfte hast. Du sollst ihm ja förmlich hinterhergelaufen sein. Und dann bist du auch noch so töricht, dich deinem Herrn zu widersetzen. Natürlich habe ich gleich mit Lord Thalis gesprochen. Ich finde, er hat dich zu hart bestraft. Das war sicher nur ein Missverständnis. Du wärst doch nicht so dumm wegzulaufen. Da draußen lauern sehr viele Gefahren. Trunkenbolde und finstere Gestalten. Kaum auszudenken, was dir hätte passieren können. Weißt du, was der Lord gesagt hat. Er sagte, dies war nur eine Warnung. Also wenn das nur eine Warnung war, würde ich an deiner Stelle tun, was er von dir verlangt. Meines Erachtens hat er dir sowieso viel zu viele Freiheiten gelassen. Die Sklaven bei uns zu Hause hatten keine eigene Kammer. Und das Essen musste man sich hart erarbeiten. Das ist ja fast lächerlich, wie viel freie Zeit dir zwischen den Arbeiten bleibt. Naja, das ändert sich ja jetzt. Dieses Haus braucht eine weibliche Hand.“ Das höchste der Gefühle ist, dass sie hinter meinem Rücken über mich reden. Meine Hände sind krebsrot, weil ich die Bürste so fest über den Boden gleiten lasse.
    „Hope.“ Ich schließe die Augen, weil allein mein Name schon reicht, mich zur Weißglut zu bringen und tue so, als hätte ich nichts gehört.
    „
Hope
!“ Da der Lord ungeduldig klingt, beschließe ich, darauf zu reagieren. Langsam drehe ich mich um.
    „Geh ins Dorf. Wir brauchen noch mehr Hufeisen. Du hast zu wenige mitgenommen. Bring noch 20 Stück.“ Eigentlich hat mir Duncan nicht gesagt, wie viele ich mitnehmen soll. Das war aufs gerade Wohl hinaus. „Wird’s bald“, herrscht er mich an, als ich seinem Befehl nicht gleich Folge leiste.
    Ich will mich aufrichten, doch der Schmerz durchzuckt mich. Drei Anläufe brauche ich, bevor ich aufrecht stehen kann. Dabei sieht er mir die ganze Zeit zu, ohne mir seine Hilfe anzubieten. Er ist echt sauer auf mich.
    Als ich an ihm vorbeigehe, hält er meinen Arm fest. Mein Herz macht einen Satz, ich versuche aber meine Angst vor ihm zu verbergen.
    „Ich sehe noch Widerstand in deinen

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