Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)
gegrapscht hat. Oh, oh.
„Wir haben immer noch eine Rechnung miteinander offen und jetzt bist du in meiner Welt.“ Sieht so aus. Er ist nicht allein. Vier seiner Freunde bäumen sich neben ihm auf. Ich bin bereits umzingelt und schlucke laut. Hey, vier gegen einen ist unfair.
Der Idiot kommt auf mich zu und meint: „Weißt du, in meiner Welt ist es erlaubt, Frauen zu schlagen.“ Tatsächlich, muss mir entgangen sein. Verdammt. Die werden mich windelweichkloppen.
Im nächsten Moment beginnt er bereits damit und stößt mich grob an einen seiner Freunde, der mir ebenfalls einen Stoß mit auf den Weg gibt. Leider hat er meinen Rücken erwischt. Der Schmerz lässt mich keuchen, während ich zu einem anderen Kerl geschupst werde. Ihre Schläge werden grober und mit der Zeit, weiß ich nicht mehr, woher ihre Prügel überall kommen. Darüber hinaus, begrapschen sie mich wild und reißen grob an meinem Zopf. Ich wehre mich, schlage um mich, aber es sind einfach zu viele. Vollkommen erschöpft, lasse ich es bald ohne Gegenwehr geschehen. Ich hab sowieso keine Chance.
Der Stiernacken verpasst mir eine Ohrfeige. Ich wanke an einen Körper, der links neben ihm steht. Sie müssen mich festhalten, da ich mich nicht mehr allein aufrechthalten kann. Immer wieder boxen sie mir in den Magen oder in die Seite. Wie ein Punchingball werde ich im Kreis herumgeschupst.
Ein harter Stoß befördert mich zu einem großen Typen, der mich abfängt und nicht gleich weiterschleudert. Mein Blick sucht den seinen. Ich will den Schlag diesmal kommen sehen. Es ist Beliar.
„Hey, was zum …“ Ich spüre nur noch, dass ich ins hohe Gras geworfen werde. Ab jetzt ertönen Kampfgeräusche. Männliches Stöhnen vermischt sich mit zornigem Brüllen. Es ist mir egal, Hauptsache sie schlagen nicht mehr auf mich ein.
„Bist du verletzt?“ Jemand zieht mich in eine sitzende Position hoch. Mein verschwommener Blick wird nur nach mehrmaligem Blinzeln klarer. Beliar. Mann, bin ich froh, dass es nicht einer der Schlägertypen ist.
„Die haben dich ganz schön zugerichtet.“ Wem sagst du das, Mann. Mir tut jeder einzelne Knochen im Leib weh. Wow, gerade ist Blut auf meine Hand getropft. Beliar hält mir sein weites Hemd an die Schläfe. Das tut so weh, dass keuche.
„Verzeih mir.“ Erst jetzt merke ich, dass mein Kleid zerrissen ist. Schnell verdecke ich die nackte Schulter und die tiefen Einblicke auf mein Mieder, die ich gerade gewähre.
Gleichzeitig sehen wir wieder zueinander hoch. Der Kerl ist echt eine Augenweide.
„Kannst du aufstehen?“, reißt mich aus dem Moment. Er hilft mir hoch und wenn der Boden aufhören würde zu schwanken, wäre ich sehr dankbar. Seine Pranken halten mich in einer aufrechten Position. Nach ein paar tiefen Atemzügen hab ich mich halbwegs im Griff.
Respekt, er hat sie alle k. o. geschlagen. Da liegt die gesamte Meute. Warte, einer fehlt – der ist wahrscheinlich abgehauen. Mein Gehirn weiß, dass sie außer Gefecht sind, aber irgendwie presse ich mich trotzdem an Beliar.
Im nächsten Moment schüttle ich den Kopf und reiße mich los. Wie war das nochmal? Ich bin kein schwaches Weibchen, das gleich schlappmacht. Mann, meine Rippen bringen mich um. Ich humple sogar. Als ich ihm den Rücken zukehre, fasse ich mir unbemerkt an die Seite und schreie stumm. Zielsicher steuere ich auf meine Hufeisen zu.
„Was machst du da?“ Verwirrt drehe ich mich zu ihm um. Wonach siehts denn aus? Ich muss weiter. Mit der Hand zeige ich in die Richtung, in der sich die Burg befindet.
Er ist bereits an meiner Seite und lächelt verschmitzt. „Du wurdest gerade von fünf Kerlen verprügelt. Und gleich darauf stehst du auf, als wäre nichts gewesen und willst einfach so weiterlaufen?“ Das ist der Plan. Obwohl, Mann ich bin echt unhöflich. Dankend schüttle ich ihm die Hand. Sogar das stumme Wort „Danke“ forme ich mit meinen Lippen. Ihm steht der Mund offen, als ich die Säcke anhebe und weiterwanke.
Ich pack das nicht. Das tut so weh. Aber eher hätt ich mir ein Ohr abgebissen, als ihm meine Schmerzen zu zeigen. Beiß die Zähne zusammen Hope. Plötzlich sind die Säcke viel leichter geworden. Wow, positives Denken funktioniert. Moment mal. Die Last ist beinahe von meinen Schultern verschwunden – das ist zu schön, um wahr zu sein.
Hinter mir hat Beliar aufgeholt und mir die Säcke abgenommen. Mann, bin ich froh. Er stemmt sie sogar beide in einer Hand. Bin minimalst beeindruckt, muss ich zugeben. Seine
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