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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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in Bewegung. Sein Becken presst sich die ganze Zeit rhythmisch an mich. Das Heben und Senken seiner Brust lässt mich fast den Verstand verlieren. Sein heißer Atem streift mein Ohr. Ich schließe die Augen, um seine Nähe noch intensiver zu spüren. Ich gebe es nur ungern zu, aber es erregt mich. Habe ich schon erwähnt, dass ich keine Unterwäsche trage? Ich halt das nicht aus. Das Kopfkino läuft ungebremst. Wir liegen schon auf der Pferdedecke im Gras.
    „Ist dir kalt, du zitterst?“, haucht er mir ins Ohr. Atemlos lehne ich den Kopf an seine harte Brust.
    „Hope? Was hast du?“ Er hat sogar das Pferd angehalten. Schnell komme ich wieder zu mir. Ich … ähm. Verdammt. Kurzer Realitätsverlust inklusive Abdriften in einen Tagtraum.
    Beliar beugt sich zur Seite, damit er mich ansehen kann. „Musst du dich übergeben?“, waren jetzt nicht die Worte, die ich hören wollte. Energisch schüttle ich den Kopf, was ihn das Pferd wieder antreiben lässt. Was für ein Idiot. Als ob ihn das kaltlassen würde. Ich spürs doch genau. Es könnte aber auch eine seiner Waffen sein, die er bei sich trägt. Ich sollte mich endlich damit abfinden, dass er kein Interesse an mir hat. Das zeigt er mir ja jeden Tag aufs Neue. Wieso will man eigentlich immer das, was man nicht haben kann?
     

    Kurze Zeit später haben wir das mir fremde Dorf erreicht. Beliar bindet unser Pferd an einer Tränke fest. Er hilft mir beim Absteigen. Mann, wie er mich hebt, als würde ich federleicht sein, ist schon sexy.
    Ich tue, was er gesagt hat und bleibe dicht bei ihm. Außerdem blicke ich zu Boden, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, während ich penibel darauf achte, meine Kapuze vor jedem Windstoß zu retten.
    Vor einem ziemlich schäbigen Häuschen stoppt er. Sein breiter Rücken verdeckt die Zeichen, die in die Türe eingeritzt sind. Schon nach dem zweiten Klopfen öffnet uns ein kleiner Junge, der uns sofort hereinlässt.
    Ein schillernd bunter Raum, der nach Weihrauch stinkt, erwartet uns. In der Mitte steht ein Tisch mit einer Glaskugel. Eine Wahrsagerin? Er schleppt mich zu einer Quacksalberin?
    „Gegrüßt seid ihr. Ich habe euch schon erwartet.“ Das kann ja jeder sagen. Ein junger Mann tritt heraus und verbeugt sich vor uns. Wohl doch keine Wahrsagerin. Seine blonden Locken strahlen im Schein der Kerzen. Wie ein Adler beäugt er mich. Beliar zieht mir mit einem Ruck die Kapuze runter. Geht’s vielleicht noch grober?
    Der Mann lächelt mich mit funkelnden Augen an. Er ist echt attraktiv, wenn man auf blonde Engel steht, versteht sich.
    „Mein Name ist Bratak. Darf ich den Namen dieser absoluten Schönheit erfahren?“ Bratak kommt näher und will nach meiner Hand greifen, die ich ihm wegziehe, bevor er den Handkuss ausführen kann. Ich mag den schleimigen Typen nicht.
    „Ihr Name tut nichts zur Sache“, antwortet Beliar.
    Meine Geste scheint ihn verblüfft zu haben. Sein Ausdruck wird der eines Jägers. „Legt doch die Umhänge ab Freunde.“ Sicher nicht. Zu meinem Ärgernis, zieht Beliar an dem Lederband, welches das Teil auf meinen Schultern hält. Kurz rangeln wir, aber er gewinnt natürlich.
    In diesem Hauch von Nichts stehe ich nun vor dem blonden Kerl, dem gleich die Augen rausfallen. Ich hab nicht mal das Hemd an, das mir Tiberius gegeben hat, weil ich es nicht vollbluten wollte. Das zahl ich dir so was von heim, du kannst dich auf was gefasst machen, wenn wir hier raus sind.
    Bratak setzt sich an den Tisch. Ich hab genau gesehen, dass er sich die Hose zwischen seinen Beinen zurechtgerückt hat.
Jetzt
muss ich mich übergeben.
    Beliar drückt mich ihm gegenüber auf den Hocker an der Glaskugel, die Blondi gleich daraufhin beiseiteschiebt.
    „Nun, was willst du wissen, meine Schöne?“ Keine Ahnung. Der Schrank neben mir hat mich hergeschleppt.
    Dieser meldet sich nun zu Wort. „Sie will wissen, welches Blut in ihr fließt.“ Hä?
    Goldlöckchen grinst verschmitzt und legt beide Hände auf den Tisch vor sich. „Deine Hände bitte“, fordert er. Wenn er mir dabei nicht auf die Brüste glotzen würde, würde es mich weniger Überwindung kosten, ihm die Hände zu reichen.
    Als mich Beliar schupst, tue ich widerwillig, wonach er verlangt. Sogleich atmet Goldlöckchen tief durch und schließt die Augen. Ich schüttle gedanklich den Kopf. Was für ein Quacksalber. Seine Berührungen sind mir unangenehm. Stetig streicht sein Daumen über meine Handfläche.
    Nach gefühlten Minuten öffnet er die Augen wieder und zieht

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