Wer fuerchtet sich vor Stephen King
Veröffentlichung ein gutes Werk: Seine gesamten Einnahmen gehen an die Haven Foundation, die freischaffende Künstler in Not unterstützt.
DANSE MACABRE * CREEPSHOW * CYCLE OF THE WEREWOLF: DAS JAHR DES WERWOLFS (SILVER BULLET) * THE EYES OF THE DRAGON: DIE AUGEN DES DRACHEN * NIGHTMARES IN THE SKY: NACHTGESICHTER
„Und dann kommt Chris Zavisa in einem Moment, wo ich (a) betrunken bin und (b) so bereit, wie ich es je sein werde, irgendetwas Kleines zu tun, irgend etwas, das zeigen soll, dass ich einer von ihnen bin und (Trommelwirbel und Tusch, bitte) NICHT BLOSS AN DAS GROSSE GELD DENKE.“
Vorwort zu DER WERWOLF VON TARKER MILLS
Schon frühzeitig war King als Horrorautor festgelegt, und genauso frühzeitig war er mit seinen Büchern „da angelangt, wo die Leute sagen, wenn er wollte, könnte King seine Wäscheliste veröffentlichen“ (King im Nachwort zu FRÜHLING, SOMMER, HERBST UND TOD). Doch so ganz schienen weder King noch seine Verleger dieser These zu trauen, denn immer wieder veröffentlichte King Bücher, die so weit von dem entfernt lagen, was seine Leserschaft angeblich von ihm erwartete, dass der Autor zögerte, sie in Massenauflagen auf den Markt zu bringen. Der erste Band der Saga um den Dunklen Turm zum Beispiel gehört zu diesen „ungewöhnlichen“ King-Büchern. Und da King mittlerweile finanziell abgesichert war, konnte er es sich leisten, solche Bücher in limitierten Auflagen in Kleinverlagen oder gar in dem von ihm begründeten Eigenverlag The Philtrum Press zu veröffentlichen.
Doch jedes Mal lagen Autor und Verleger falsch. Auch diese untypischen King-Bücher verkauften sich hervorragend, nachdem sie allgemein zugänglich gemacht worden waren.
Das erste dieser Bücher enthielt denn auch keine Fiction, sondern Non-Fiction: Das Sachbuch DANSE MACABRE (1981) entstand aufgrund eines Anrufs von Kings ehemaligem Lektor Bill Thompson, der zum Verlag Everest House gewechselt war. Er schlug King vor, dort ein Buch über den Horror in allen Medien – vom Buch über den Film und das Radio bis hin zum Comic – zu veröffentlichen. King willigte ein; ausschlaggebend dafür dürfte gewesen sein, dass er Vorlesungen über Horrorliteratur und -filme gehalten und auch immer wieder Artikel zu einzelnen Aspekten des Genres veröffentlicht hatte, die er nun als Grundstock benutzen und erweitern und zusammenfassen konnte.
DANSE MACABRE ist ein populärwissenschaftlich geschriebenes, leicht zu goutierendes Buch, dessen erstes Kapitel nach einem Vorwort über die Entstehung des Buches über die persönlichen Ursprünge berichtet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Techniken des Horrorschreibens, das dritte erörtert die drei Klassiker DR. JEKYLL UND MR. HYDE, DRACULA und FRANKENSTEIN. Nach einer interessanten autobiografischen Skizze folgen allgemeine Überblicksdarstellungen des Horrors im Radio, im modernen amerikanischen Film und im Fernsehen. Schließlich widmet sich King ausführlich zehn wichtigen zeitgenössischen Horrorromanen und kommt dann abschließend auf die Bedeutung zu sprechen, die der Horror im modernen, alltäglichen, gewalttätigen Leben spielt: Er sieht seine Magie in einer Katharsisfunktion, die die inneren, persönlichen Ängste anspricht, umreißt und damit vielleicht auch bekämpft. Ein Nachwort und Listen der – nach Kings persönlicher Meinung – jeweils hundert besten Horrorfilme und -bücher beschließen das Buch.
DANSE MACABRE fasst in leicht verständlicher Form Erkenntnisse der Forschung über den Horror in Literatur, Film und sonstigen Medien zusammen, ohne neue Grenzen zu stecken. So lesbar das Buch auch ist – wäre es nicht von Stephen King geschrieben worden, stünde es nun in den Schränken weniger tausend harter Horror-Fans oder -Forscher und hätte niemals diese Verbreitung erfahren. So hat King vielleicht auch einen Teil seiner Schuld an dem Genre bezahlt, das ihn groß gemacht hat, indem er seine Leser auf andere wichtige Horrorromane und -filme aufmerksam machte.
King hatte nie einen Hehl gemacht aus seiner Vorliebe für Horrorfilme und die alten Horrorcomics des Verlags EC, die vor der Einführung des Comic Codes, einer Selbstzensur amerikanischer Comicverlage, ihre Blütezeit hatten und mitunter recht grausame und eindeutig-brutale Geschichten veröffentlichten; auch in DANSE MACABRE berichtete er ausführlich darüber. Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre gelang es ihm, diese beiden Vorlieben unter einen Hut zu bringen, als er für
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