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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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dass keine zehn Pferde mich noch irgendwohin gebracht hätten.
    Ein einzelner Mann jedoch schaffte das scheinbar mühelos, denn nach einiger Zeit erwachte ich an ganz anderer Stelle und war mit seinem stinkenden Oberhemd zugedeckt. Selbst lehnte er in unmittelbarer Nähe an einem Baum und schien zu schlafen. Zumindest schnarchte er so laut und gleichmäßig, dass ich davon ausging. Meine Chance zur Flucht war also endlich gekommen!
    Jetzt oder nie! ... spornte ich mich selber an, drehte mich langsam zur Seite und achtete darauf keine Geräusche zu machen. Währenddessen ließ ich ihn nicht aus den Augen und lauschte konzentriert auf sein grässliches Schnarchen und die kleinste Unregelmäßigkeit darin. Dann robbte ich flach auf dem Boden vorwärts zum Pferd. Das arme Tier mochte ja genauso erschöpft sein wie ich, würde aber sicher noch ein Weilchen durchhalten, um mich weit genug von diesem widerlichen Kerl fortzubringen. Vorsichtig glitt ich weiter und kam lautlos in die Hocke. Das Tier sah mich aus großen Augen an, doch es wurde nicht unruhig. Zum Glück! Denn wer wusste schon, was der Kerl mit mir anstellen würde, wenn er aufgeweckt wurde und in Rage geriet.
    So leise als möglich richtete ich mich daher auf, ergriff die Zügel und versuchte den Knopf zu lösen. Dabei hatte ich ständig die Augen auf den schlafenden Mann gerichtet, um einer möglichen Attacke zu entgehen. Doch das komplizierte Geflecht des Knopfes konnte ich ohne Hinsehen nicht lösen und so wandte ich für einen Moment den Blick ab. Genau in dem Moment hörte ich auch schon das zischende Geräusch und spürte den dumpfen Aufschlag direkt vor meinen Füßen. Das tödliche Geschoss aus seiner Armbrust hatte mich um Haaresbreite verfehlt. Vor Schreck fiel ich gleich auf die Knie.
    „Lass‘ das, Kleine! Sonst muss ich dich grober behandeln und wie einen Braten zusammenschnüren. Glaube mir, das würde dir nicht gefallen!“, lachte er und seine stahlblauen Augen blitzte mir gemein entgegen.
    „Scheiße!“, war das Einzige was mir unflätiger Weise einfiel und was es auch auf den Punkt brachte. Meine Flucht war gescheitert, noch ehe sie begonnen hatte und der Pfeil vor meinen Füßen zeigte, wie gut der Bastard mit seiner Armbrust umzugehen wusste. Ein bisschen weiter rechts und er hätte mich schwer verletzt, womöglich getötet. Er hatte also gar nicht geschlafen, sondern sich die ganze Zeit nur einen Spaß gemacht und mich heimlich beobachtet und getestet.
    Haha! Sehr witzig, Herr Idiot! Ich war wütend. Unglaublich wütend, aber ich durfte nicht aufbegehren oder auf ihn losgehen, musste ihm weiter als Opfer begegnen und darauf hoffen, eine bessere Gelegenheit zur Flucht zu bekommen. Dabei war die Hoffnung für einen flüchtigen Moment bereits so groß gewesen! So unendlich groß!
    Mit lässiger Arroganz klopfte er auf den Boden neben sich und meinte:
    „Nun musst du natürlich neben mir sitzen, Schätzchen! Wir wollen doch nicht, dass du das noch einmal versuchst. Wobei es schon ganz nett anzusehen war, wie sehr du dich bemüht hast. Hahaha!“ Sein Lachen war widerlich, seine Klopfbewegung auf den Boden immer energischer. Also rappelte ich mich in die Höhe und ging auf ihn zu. Was hätte ich auch anderes tun können? Um Gnade flehen?
    „Schau‘ nicht so verängstigt! Ich beiße nicht. Es sei denn, du wünscht es“, lachte er laut und ich zuckte zusammen, als hätte er einen zweiten Pfeil auf mich abgeschossen. Was mir in seiner Nähe blühen konnte, wusste ich ja bereits von unserer ersten Begegnung auf dem Schlachtfeld. Hölzern ging ich weiter.
    „Mach‘ schon! Ich habe nicht ewig Zeit!“, brummte er und klopfte ein letztes Mal neben sich auf den Boden. „Für deine heilige Unschuld kann ich jetzt freilich nicht mehr garantieren, Mädel!“
     
    Emmi erwachte, als Aron gerade in die Parkgarage des Hotels fuhr. Schläfrig rubbelte sie sich übers Gesicht und massierte ihren kribbelig gewordenen Arm.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Aron freundlich. Sein Groll hatte sich während der Fahrt verflüchtigt, aber Emmi fragte trotzdem nach.
    „Ja, danke. Alles in Ordnung, Aron? Bist du noch sauer?“ Immerhin war es nicht selbstverständlich, dass er für sie Taxi spielte. Arons Mundwinkel zuckten amüsiert.
    „Nein, nicht mehr. Ich war nur so eingestellt auf die Fahrt nach Tomar und ... ich bin halt ein Gewohnheitstier.“
    „Ach, bitte ... sag‘ nicht Tier. Das erinnert mich an den furchtbaren Traum.“
    „Furchtbar? So hat

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