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Wer hat Angst vor Beowulf?

Wer hat Angst vor Beowulf?

Titel: Wer hat Angst vor Beowulf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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daß Arvarodd stark schwitzte. Aber er hatte keine Angst. Es war etwas Geheimnisvolles, Gefährliches an ihm, und sie zog sich vorsichtshalber ein Stückchen von ihm zurück.
    »Weil wir nicht einmal durch das Eingangstor kommen würden«, antwortete der König ruhig, der in diesem Augenblick eiskalt wirkte. Er stand regungslos da, doch seine Augen huschten rasch hin und her, während er das Gebäude genau musterte, damit ihm auch nicht der geringste Hinweis entging. »Vielleicht würden wir es sogar schaffen, aber das könnte für uns alle schlecht ausgehen. Ich glaube nicht, daß körperliche Gewalt angebracht ist.«
    »Ich sehe nicht allzu viele Möglichkeiten für uns«, murmelte Brynjolf nachdenklich. »Es sei denn, du willst, daß ich …«
    »Das will ich mit Sicherheit nicht«, fiel ihm der König ins Wort, »deine Zauberkraft würde da drinnen nicht funktionieren.« Plötzlich machte er auf dem Absatz kehrt und zog sich mit dem Zauberer ein paar Schritte zurück.
    »Was ist denn jetzt los?« fragte Hildy verblüfft. »Er wird doch jetzt nicht aufgeben wollen, oder?«
    Arvarodd schüttelte den Kopf. »Er ist der König«, war alles, was er sagte.
    Hrolf Erdenstern und der Zauberer tuschelten miteinander, und sie schienen sich schließlich auf etwas geeinigt zu haben, denn der König kam zurück und ging direkt auf Hildy zu.
    »Verraten Sie mir bitte: Wie gelangt die Kraft, die all diese Maschinen antreibt, in das Gebäude hinein?« fragte er.
    Hildy erzählte ihm von der öffentlichen Stromversorgung und den unterirdischen Kabeln. Er nickte nachdenklich und lächelte plötzlich.
    »Und alle die Häuser und Gebäude in der Stadt sind wirklich an ein und dieselbe Energiequelle angeschlossen?« hakte er nach.
    »Ich denke schon«, antwortete Hildy verunsichert. »Genau weiß ich das natürlich auch nicht.«
    »Also brauchen wir ein Gebäude«, stellte der König fest.
     
    »Den Baum runter, vier Felder überspringen, und das ist Matt.«
    Die Stromversorgung des Computers schwankte plötzlich. Der grimmig dreinschauende Mann erhob sich von seinem Schreibtisch und schlug wütend mit der Faust auf den Acrylglasbehälter.
    »Einmal noch«, schimpfte er laut, »und ich nehme euch das Spiel weg!«
    »Entschuldigung«, sagten die schwach glühenden Wesen im Innern des Behälters im Chor.
    »Also gut«, beruhigte sich der grimmig dreinschauende Mann. »Aber paßt ab jetzt gefälligst auf, daß das nicht zu oft geschieht.«
    Er runzelte die Stirn und kehrte an seinen Schreibtisch zurück.
    »Es fehlt nicht mehr viel, und ich laufe direkt an seinem Arm hoch und erledige ihn mit einem Stromschlag«, flüsterte Prexz.
    »Das traust du dich ja doch nicht«, zischte Zxerp verächtlich. »Außerdem trägt er vielleicht Gummisohlen, und was dann?«
    »Wie ich bereits gesagt hab«, preßte Prexz zwischen den Zähnen hervor, »Matt.«
    »Wen interessiert das schon?« Zxerp streckte die Hand aus und warf seine Koboldfigur als Zeichen der Aufgabe um. »Wie ist der Spielstand?«
    Prexz sah auf der Karte nach. »Das macht neunundneunzigtausendneunhundertneunundneunzig Sätze und acht Spiele für mich und vier Spiele für dich.«
    »Mit diesem Spiel?«
    »Ohne«, antwortete Prexz und machte einen weiteren Strich auf die Karte. »Also brauche ich jetzt nur noch ein Spiel bis zum Matchgewinn. Da hast du noch einiges aufzuholen.«
    »Dann kann ich ja genausogut aufgeben«, resignierte Zxerp. Er legte sich auf den Rücken, stemmte die Füße gegen die Behälterwand und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Dann können wir wieder von vorn anfangen.«
    »Sei doch nicht immer so verdammt pessimistisch!« schimpfte Prexz. »Ich hab zwar sehr gute Chancen zu gewinnen, da stimme ich dir zu, aber noch ist alles offen.«
    »Wir hätten lieber das Damespiel mitnehmen sollen. Außerdem hab ich Hunger«, stöhnte Zxerp.
    »Du hast immer Hunger. Ist noch was von der statischen Aufladung da, oder hast du alles ausgesoffen?«
    »Bedien dich!« Es folgten ein schwaches knisterndes Geräusch und ein paar blaue Funken. »Diese Trickkiste da drüben saugt aus einem aber auch alles raus«, fuhr Zxerp fort. »Wenn wir das Ding weiter am Laufen halten sollen, brauche ich mehr als die eine oder andere statische Aufladung, um meine Elektronen und Neutronen zusammenzuhalten.«
    Prexz drehte sich um und glotzte den Computer an. Der zwinkerte ihm mit einem grünen Licht zu und begann irgend etwas auszudrucken. In diesem Moment spürte Prexz eine Vibration in

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