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Wer hat Angst vor Beowulf?

Wer hat Angst vor Beowulf?

Titel: Wer hat Angst vor Beowulf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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»Im Norden Schottlands wurde eine Großfahndung ausgelöst, die in gewissem Zusammenhang mit der Entdeckung eines Wikingergrabs und dem spurlosen Verschwinden einer amerikanischen Archäologin namens Hildegard Frederiksen steht.«
    Es folgte ein Panoramablick auf einen unidentifizierbaren Berg.
    »Zehn Männer, die vermutlich gewalttätig sind, entkamen heute aus dem Polizeigewahrsam in Bettyhill. In ihrer Begleitung befindet sich ein BBC-Produzent, den die Unbekannten höchstwahrscheinlich als Geisel nahmen. Die Polizei ist bereits mit Spürhunden auf der Suche nach den Männern, die anscheinend mit Schwertern, Äxten und Speeren bewaffnet sind. Berichte, denen zufolge die Männer Mitglieder einer extremistischen Gruppe von Kernkraftgegnern sind, die sich gegen den schnellen Brüter in Caithness wenden, wurden bisher nicht bestätigt. Auch ihre Verbindung zu einem Grabhügel, der in der Nähe von Rolfsness entdeckt wurde und in dem sich ein wertvoller Wikingerschatz befindet, beruht lediglich auf Vermutungen. Ein Sprecher der Kriegsgräberfürsorge lehnte jeden Kommentar dazu ab. Bei dem Mann, der als Geisel festgehalten wird, handelt es sich um Danny Bennett, unseren Zuschauern bestens bekannt durch seine volksnahen Reportagen über das Leben in Cotswold, zu denen auch ›Das Landleben am Donnerstag‹ gehört sowie ›Ein Mann und sein Traktor‹, der für die Goldene Iris als bester Dokumentarfilm nominiert wurde.«
    »Ich wußte gar nicht, daß Sie spurlos verschwinden können, Hildy«, murmelte Brynjolf bewundernd. »Benutzen Sie dazu einen Talisman oder nur Runen?«
    Als sie wieder im Lieferwagen saßen, diskutierten der König und seine Gefährten, was sie am besten tun sollten.
    »Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten einen Angriff starten und die Sache endlich hinter uns bringen«, schlug Arvarodd vor. »Wir sollten uns auf unsere eigene Stärke verlassen und uns von diesen komischen Leuten fernhalten. Wenn wir jetzt abwarten, bis der Feind zu uns kommt, dann sind wir erledigt.«
    »Da bin ich mir nicht sicher.« Die Augen des Königs leuchteten, wie sie es seit der Abreise von der Festung Borve nicht mehr getan hatten. »Ich glaube, der Feind könnte durch diesen Kurzbericht genau auf die falsche Fährte gelockt worden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Denkt mal nach«, fuhr der König lächelnd fort. »Erweckt das nicht den Eindruck, als ob wir alle immer noch da oben sind und von diesen Soldaten – oder was immer die sind – über die Hügel gejagt werden? Der Feind kann der Versuchung nicht widerstehen, fährt dort hinauf und sucht nach uns, um uns zu erledigen. Schließlich hat er von uns nichts zu befürchten, solange er die Geister hier in Sicherheit wähnt.«
    »Er könnte sie mitnehmen«, gab Hildy zu bedenken.
    »Das tut er garantiert nicht, denn er riskiert es niemals, daß sie uns in die Hände fallen. Wenn er aber glaubt, wir wären da oben auf der Flucht, oder noch besser, wenn er glaubt, wir wären so geschwächt, daß wir uns von diesen Idioten, von denen uns Brynjolf erzählt hat, durch die Berge scheuchen lassen« – der König grinste beunruhigend –, »dann wird er sich nicht einmal sonderlich darum scheren, was wir gegen ihn unternehmen könnten. Vielmehr wird er sich darauf konzentrieren, was er gegen uns unternehmen kann. Und das ist unsere große Chance, gerade hier in London.«
    Wenn der König so etwas unter einer Chance verstand, dann hörte sich das für Hildy gar nicht gut an. »Aber was ist mit den anderen?« fragte sie. »Was ist, wenn er sie fängt?«
    »Die werden auf sich selbst aufpassen müssen«, entgegnete der König knapp, und Hildy sah, daß er sich Sorgen machte. »Schlimmstenfalls bedeutet das Walhalla. Das spielt jetzt aber keine große Rolle.«
    »Und ob das eine Rolle spielt …«, begann Hildy, aber Arvarodd trat ihr unmißverständlich auf den Fuß. Der Schmerz war selbst durch ihren Moonboot hindurch qualvoll. »Vielleicht haben Sie recht«, murmelte sie verlegen.
    »Und in der Zwischenzeit«, verkündete der König plötzlich, »gibt es für uns eine Menge Arbeit.«
     
    Halb vier Uhr morgens. Die Fenster des Gerrards Garth House waren immer noch erleuchtet; wie ein Krokodil schlief es mit offenen Augen. Zwei der Lichter, denen es nicht gelungen war, das Telexgerät in ein Gespräch zu verwickeln, spielten Koboldzähne.
    »Bist du wirklich sicher?« fragte Prexz.
    Zxerp lächelte. »Ja. Matt.«
    »Aber was ist, wenn …?« Prexz hob vorsichtig den

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