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Wer hat das Rind zur Sau gemacht?

Wer hat das Rind zur Sau gemacht?

Titel: Wer hat das Rind zur Sau gemacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Pollmer , Andrea Fock , Monika Niehaus , Jutta Muth
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gebeten: Zu Steuern und Krankenkassenbeiträgen kommt noch ein hübsches Sümmchen für Lagerung und schließlich Entsorgung des Impfstoffs. Im August 2011 berichtete die
Süddeutsche Zeitung
, dass das Verfallsdatum des Schweinegrippe-Impfstoffs Pandemrix erreicht sei und nun nicht abgerufene Vorräte im Wert von mehreren hundert Millionen Euro entsorgt würden. Dazu kommen die zwar abgerufenen, aber nicht benutzten Ampullen. Fast die gesamten Bestände gingen in Flammen auf. Nur 6 Prozent des «gemeinen Volkes» und 13 Prozent der Ärzteschaft hatten sich impfen lassen. 10
    Es wirkt wie eine Episode aus abergläubischen, mittelalterlichen Zeiten: Die Angst vor einer unsichtbaren Bedrohung und die Hoffnung auf eine magische Handlung (Impfung) sorgen dafür, dass sich Menschen ohne Murren unsichere Arzneimittel spritzen lassen. Im Unterschied zum Mittelalter wird die neue «Heilsbotschaft» nicht mehr von der Kanzel gepredigt, sondern vom Fernsehen und neuerdings per Internet verbreitet. Ein solches Vorgehen erfordert allerdings neue Sozialtechniken. Die psychologischen und medialen Grundlagen für derartige Kampagnen ließ die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
erarbeiten.
    Wir zitieren aus den Schlussfolgerungen der Studie «Prävention durch Angst? Stand der Furchtappellforschung»: «Furchtappelle haben in jedem Fall ihre Bedeutung und Berechtigung in der gesundheitlichen Aufklärung und Prävention. … Der Einsatz von Furchtappellen in präventiven Kampagnen ist sinnvoll. Durch Furchtappelle können Einstellungsänderungen erzeugt werden, die sich in kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Reaktionen manifestieren. In zahlreichen experimentellen Arbeiten konnten positive Effekte von Furchtappellen auf gesundheitsbezogene Einstellungen nachgewiesen werden.» 11 Und nicht zu vergessen: «Die im Rahmen einer Maßnahme zur Gesundheitsaufklärung formulierten Botschaften können beim Empfänger stets den Charakter eines Furchtappells annehmen.» 11 Na also –
Mission accomplished
!
    Furchtappelle bewirken vor allem eins: Sie lösen Angst aus. Wer Angst hat, kann nicht mehr logisch denken. Er wird das tun und vor allem kaufen, was seine Angst mindert. Das meint der von der Behörde apostrophierte «positive» Effekt. Ob die ständige Angst um die Gesundheit ebendieser nützt, sei dahingestellt. Schon der griechische Philosoph Platon betonte, dass die stete Sorge um die eigene Gesundheit pathologisch ist – aber wenn sie schon nichts nützt, so beflügelt sie doch die Geschäfte. Ob sich eine Bevölkerung vor Schnüffeleien des Großen Bruders fürchtet oder von der allgegenwärtigen Gesundheitsaufklärung in Angst und Schrecken versetzt wird – stets kommt es zu einer Einschränkung von Lebensqualität und Freiheit. Eine schöne neue Vorsorgewelt von der Wiege bis zur Bahre – wollen wir das wirklich?
    Kurz gesagt …
    lässt die Tatsache, dass sich nur ein derart kleiner Teil des «gemeinen Volkes» und der Ärzteschaft hat impfen lassen, erkennen, dass uns der gesunde Menschenverstand trotz aller «Furchtappelle» im Fernsehen, im Internet und in den Tageszeitungen noch nicht abhandengekommen ist. Fakt ist: Schweine können an Schweinegrippe erkranken – Menschen erkranken in der weit überwiegenden Zahl der Fälle an Menschengrippe.
    Die wichtigste Maßnahme, um die Entstehung neuer virulenter Erregerstämme zu verhindern, ist die Trennung der Geflügel- von der Schweinehaltung. Denn erst diese Form der Tierhaltung ermöglicht den Austausch der Virulenzfaktoren zwischen den verschiedenen Virustypen. Dabei kann sich durchaus ein bedrohlicher Erreger entwickeln. Wer jedoch mit der berechtigten Angst davor dubiosen Impfstoffen das Wort redet, um unser ausuferndes Gesundheitssystem auszuplündern, bewirkt nur, dass die Öffentlichkeit im Falle einer echten Pandemie nicht mehr bereit ist, begründete Warnungen ernst zu nehmen.

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    4 Nadel oder Keule? Die Impfkatastrophe bei der Maul- und Klauenseuche
    «Aufgrund eines erfolgreichen Impfprogramms, das nach 1989 in Westeuropa zum Erlöschen der [Maul- und Klauenseuche-]Ausbrüche führte», lobt das US -Landwirtschaftsministerium die EU , «ging die Europäische Union 1992 zu einer Nicht-Impf-Politik über.» 15 Europäische Fachleute pflichten dem bei: Nach 1990 konnte man wegen des Erfolgs der Vorsorgeimpfungen endlich auf weitere Impfungen gegen MKS verzichten. 26 Offiziell ließ sich nun ein weiterer Erfolg kluger

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