Wer hat das Rind zur Sau gemacht?
finanzieren zu können, braucht er neue Steuern. Stigmatisierte Lebensmittel werden nach dem Muster von Tabak und Alkohol mit einem Fett-, Junkfood-, Zucker- und Kalorien-Strafzoll versehen. Eine Verteuerung von sättigenden und appetitlichen Lebensmitteln hat aus der Sicht unserer Sozialingenieure «Lenkungscharakter».
Dänemark geht hier mit der Einführung einer Fettsteuer in Europa voran. Die Dänen besteuern nicht etwa Fett, nein, nur die gesättigten Fette, denn das sind die «ungesunden», die «bösen». So bleibt das Kunstprodukt Margarine ungeschoren, aber die Butter, die Dänemark in erheblicher Menge erzeugt, die wird verteuert. Nicht nur die Anbieter von «Kunstbutter», sondern auch von Panschkäse können sich die Hände reiben; wer echten Käse kauft, der zahlt drauf. Jetzt wird Geiz auch noch «gesund».
Jeder Däne dürfte schon aufgrund seiner stofflichen Zusammensetzung ein Fall fürs Finanzamt sein. Denn nicht nur die Wurst enthält reichlich gesättigte Fette, sondern auch der Mensch. Unser Fettgewebe – und das umfasst weit mehr als das berühmte Hüftgold, man denke nur ans Nierenfett, an das viele Fett im Nervengewebe, im Knochenmark usw. –, all dieses Fett ist pures tierisches Fett, egal wie viel Rapsöl man sich sein Leben lang über den Salat gegossen hat. Auch Muttermilch ist voller tierischer Fette; nach den Maßstäben unserer Verbraucherschützer müsste dies eigentlich reines Gift für den kindlichen Körper sein. Und das Stillen demnach ein steuerpflichtiges Vergnügen, ähnlich wie das Rauchen.
Wer der Prävention das Wort redet, fühlt sich hierzulande immer im Recht. Doch es geht nicht um «Vorbeugung», sondern um Macht über das Denken und Gefühlsleben des Bürgers. Und es wird nicht beim Essen bleiben. Sobald sich das Scheitern der Ernährungskampagnen abzeichnet, werden Forderungen laut werden, die Schraube des «gesunden Lebensstils» weiter anzuziehen: Da bietet sich doch der Schrittzähler in der Wohnung und auf dem Weg zur Arbeit an – die Daten ließen sich problemlos auf dem Krankenkassenchip erfassen und mit einem Bonus/Malus-System kombinieren. Wenn auch das keinen Erfolg zeitigt, dann helfen wohl nur noch Essensmarken mit Kalorienzuteilung für Erwachsene, und Kasernierung für dicke Kinder, denen man nicht wie weiland vor Onanie (Rückenmarksschwund!), sondern vor Nutella & Co. tüchtig Angst macht.
Kaum haben wir mit Müh’ und Not geschafft, die Moralapostel aus unseren Betten zu werfen, haben sich die Gesundheitsexperten häuslich an unserem Esstisch niedergelassen. Und statt uns dabei zu unterstützen, etwas Anständiges auf den Tisch zu bringen, spucken sie uns in die Suppe. Die Sorge um die Gesundheit ist dabei nur vorgeschoben – es geht dabei wie eigentlich immer um Macht. Und Angst ist seit eh und je ein probates Herrschaftsmittel. So kommen die vielen Nannys, die der Bevölkerung vorschreiben wollen, was sie zu essen und wie sie zu leben haben, mit ihrem nutzlosen Wissen», ach was, mit ihren durchgeknallten Ideologien, schneller in Lohn und Brot.
Ziel all dieser Kampagnen ist letztlich die Entmündigung des Bürgers unter dem Deckmantel von Schutz und Vorsorge. Sich davon nicht ins Bockshorn jagen zu lassen, ist nicht immer einfach. Bewährt hat sich die alte kriminalistische Frage: «Cui bono – wem nützt es?» Dabei kann es wie im Fall der Schweinegrippe direkt um klingende Münze für die Pharmaindustrie gehen, aber auch für eine «gemeinnützige» Schutzorganisation lohnen sich Kampagnen, denn ein Klima der Verunsicherung erhöht die «Spendenbewilligungsbereitschaft» enorm.
Die neuen Formen der Zensur
Aber warum «klappen» diese Angstkampagnen so gut, warum hauen alle Medien in dieselbe Kerbe und man hört so gut wie keine Gegenmeinungen? Warum kann die oberste Bundesbehörde, das BfR, frühzeitig vor EHEC -Keimen auf Bio-Sprossen warnen, und niemand auf weiter Flur gibt diese Warnung an die Leser oder Zuschauer weiter? Wieso bringen die Medien lange Berichte über den «Killerkeim», fragen zahlreiche Experten nach der Ursache und unterschlagen die einzig korrekte Antwort? Dies hat viele Menschen das Leben gekostet oder die Gesundheit ruiniert.
Früher wäre es kaum denkbar gewesen, dass nicht irgendeine Zeitung, irgendein Sender die BfR-Nachricht aufgegriffen hätte. Diesmal haben alle geschwiegen – dabei kann ihnen die BfR-Warnung im Internet nicht verborgen geblieben sein. Der Grund ist in einer grundlegenden Veränderung in
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