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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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verkäuflichen Artikel mit Gull’n’Gulp-Aufdruck ausgestellt sind), sah er unglaublich groß und fit und braun gebrannt und breitschultrig und cool aus.
    »Wer ist dieser unglaublich gut aussehende Typ?«, fragte Shaniqua, die auf mich zugekommen war, während ich noch dastand und ihm mit offenem Mund hinterherstarrte.
    Ich schloss den Mund wieder.
    »Niemand«, sagte ich.
    »Ja, klar.« Shaniqua lachte. »Genau wie der Typ von gestern Abend, mit dem Peggy dich beim Rummachen in der Küche erwischt hat – der war wahrscheinlich auch niemand.«
    Tja, so viel also zu Peggys Abneigung gegen Tratsch und Klatsch. Anscheinend hat sie kein Problem damit, solange sie diejenige ist, die Gerüchte verbreitet.
    »Nein«, sagte ich. »Das ist was ganz anderes. Soll ich dir sagen, wer das war?«
    »Der von gestern oder der von gerade eben?«
    »Der von eben.« Ich musste mich irgendjemandem anvertrauen, musste es einfach loswerden, sonst würde ich platzen.
    Wer war idealer dazu geeignet als Shaniqua? Sie ist nämlich nicht in Eastport aufgewachsen und erst vor zwei Jahren aus New Hampshire hergezogen, weil Eastport viel näher an New York liegt und sie hofft, dort als Model Karriere machen zu können.
    »Das war Tommy Sullivan«, erklärte ich, obwohl mir klar war, dass der Name ihr nichts sagen würde.
    Doch da irrte ich mich. Shaniqua sah mich mit offenem Mund an. »Etwa der Tommy Sullivan?«
    Ich nickte
    »Äh, hallo, Miss?« Einer der Rentner von meiner Reisegruppe hob die Hand und versuchte meine Aufmerksamkeit zu erregen. »Wir wären jetzt soweit, zu bestellen. Hallo?«
    »Bin sofort bei Ihnen«, rief ich und drehte mich dann wieder zu Shaniqua um. »Moment mal. Du hast davon gehört?« Ich konnte nicht fassen, dass sich die Geschichte anscheinend sogar bis nach New Hampshire herumgesprochen hatte …
    »Gehört?« Shaniqua schüttete den Kopf. »Nein. Aber ich kenne den Namen. Irgendjemand hat ihn an die Mauer der Sporthalle der Middleschool gesprüht. Da steht groß und fett: Tommy Sullivan ist ein …«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ich sie. »Anscheinend hat die Schulverwaltung noch nicht genug Geld aufgetrieben, um die Wand sandstrahlen zu lassen.«
    »Ach so.« Shaniqua schüttelte den Kopf. »Und ich habe mich schon gewundert, warum die das nicht wegmachen. Das sieht echt ganz schön hässlich aus. Aber könnte man es nicht einfach übermalen?«
    »Nein, das ist ein extrem leuchtendes Neonorange. Das kann man nicht so einfach übermalen«, erklärte ich. »Höchstens indem man die Wand schwarz streicht. Aber das passt nicht zu einer Sporthalle.«
    »Echt krass«, sagte Shaniqua. »Ich habe gehört, dass die Halle gerade neu gebaut war, als es passiert ist. Wie kann man so was Bescheuertes machen?«
    Ich zuckte mit den Schultern und fühlte mich plötzlich so ähnlich wie noch vor ein paar Stunden, als ich im Wasser untergetaucht war. Nur nicht so, als würde ich im Meer versinken, sondern so als wäre das Meer in mir – unendlich kalt und groß und einsam. »Tja, keine Ahnung, das waren wohl irgendwelche Jugendliche …«
    »Der arme Kerl.« Shaniqua bedachte Tommy, der gerade zur Tür hinausging und dabei bewies, dass er von hinten mindestens so attraktiv aussah wie von vorn, mit einem mitleidigen Blick. »Was hat er denn getan, dass jemand so was Gemeines quer über die Mauer der Sporthalle sprüht?«
    »Hallo, Miss!«, versuchte es der Rentner an meinem Tisch noch einmal.
    »Oh, die Pflicht ruft!«, sagte ich und war heilfroh, dass ich eine Ausrede hatte, nicht auf Shaniquas Frage antworten zu müssen.
    Tief durchatmen, redete ich mir selbst gut zu, während ich zu meinem Achtertisch eilte. So wie es aussah, steckte ich tief in der Scheiße. Verdammt tief sogar. Tommy Sullivan wusste von der Sache zwischen mir und Eric Fluteley.
    Wir hatten zwar nur ein bisschen rumgeknutscht und alles war völlig unschuldig gewesen. (Mehr mache ich ja noch nicht einmal mit meinem Freund, obwohl ich mit dem schon seit vier Jahren zusammen bin.) Aber das würde keine Rolle spielen, wenn Tommy Sullivan es im Ort ausplauderte. Den Leuten wäre es völlig egal, wie harmlos das Ganze war. Ich würde das Mädchen sein, das einen Quahog betrogen hat. Und zwar nicht irgendeinen Quahog, sondern ausgerechnet Seth Turner, den Bruder von Jake Turner, der einer der beliebtesten Quahogs aller Zeiten gewesen und dessen vielversprechende Karriere brutal beendet worden war – und zwar durch niemand Geringeren als …
    … Tommy

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