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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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nur schüchtern die Hand und sagte: »Hi«, während sie gleichzeitig auf ihre Füße starrte.
    Nur Jenna blieb allein.
    »Jenna?« Ms Hayes tätschelte besorgt ihren auftoupierten Haarturm, der in der leichten Brise, die mittlerweile aufgekommen war, zusammenzustürzen drohte. »Wo ist dein Begleiter?«
    Jenna trat in ihren Springerstiefeln (ganz ehrlich, ich möchte nicht dabei sein, wenn sie die abends auszieht, sie muss in den Dingern unglaublich schwitzen) unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Dann sagte sie leise: »Ich habe keinen.«
    »Wie bitte?«, fragte Ms Hayes. »Du musst lauter sprechen, Jenna. Wenn du willst, dass irgendjemand im Publikum dich versteht, darfst du nicht so murmeln.«
    » ICH HABE KEINEN BEGLEITER «, brüllte Jenna.
    Ms Hayes erstaunter Miene entnahm ich, dass es in der Geschichte der Wahlen zur Quahog-Prinzessin noch nie eine Teilnehmerin gegeben hatte, die ohne Begleiter aufgetaucht war.
    »Willst du mir damit sagen, dass du keinen einzigen jungen Mann kennst, der bereit wäre, dein Begleiter zu sein, Jenna?«, erkundigte sich Ms Hayes mitfühlend.
    »Von denen, die ich kenne, würde sich jedenfalls keiner freiwillig für so eine Idiotenveranstaltung hergeben«, murmelte Jenna.
    »Wie bitte?« Jetzt sah Ms Hayes nicht mehr mitfühlend, sondern leicht gereizt aus. »Was hast du gerade gesagt?«
    »Ich habe gesagt: Nein, ich kenne keinen.« Jenna sah aus, als würde sie am liebsten auf der Stelle sterben.
    »Nun … vielleicht kann einer von den hier anwesenden jungen Männern dich auf die Bühne begleiten.« Ms Hayes deutete mit ihrem manikürten Zeigefinger auf Seth, Dave und Eric, die panische Blicke austauschten, als hätte Ms Hayes ihnen gerade vorgeschlagen, ihr Leben zu opfern und sich in einen Abgrund zu stürzen.
    »Eric«, sagte sie. »Warum übernimmst du das nicht?«
    »Würde ich ja sehr gern.« Eric zeigte ihr sein strahlendstes Zahnpastalächeln. »Aber ich bin doch schon Morgans Begleiter.«
    »Du könntest erst mit Morgan auf die Bühne kommen und danach mit Jenna«, meinte Ms Hayes, die sich von seinem Lächeln offensichtlich nicht beeindrucken ließ.
    »Wie würde das denn aussehen? Glauben Sie nicht, dass das Morgan gegenüber unfair wäre?« Eric legte Morgan den Arm um die Taille, worauf sie die Augen aufriss und zaghaft lächelte, als wüsste sie nicht, ob sie geschmeichelt oder erschrocken sein sollte.
    »Oh nein«, sagte sie und lief rot an. »Ich hätte überhaupt nichts dagegen, Eric. Wirklich nicht.«
    »Ich brauche keinen Begleiter.« Jenna redete diesmal so laut und deutlich, dass jeder sie verstand. »Ich bin absolut in der Lage, auch ohne männliche Hilfe über die Bühne zu gehen, Ms Hayes.«
    »Sei nicht albern, Jenna«, schimpfte Ms Hayes. »Selbstverständlich brauchst du einen Begleiter. Das ist nun mal so Tradition bei der Wahl zur Quahog-Prinzessin und daran wird auch nicht gerüttelt. Dann begleitest du sie, Seth.«
    Ich spürte, wie Seth neben mir erstarrte. »Sicher, Ms Hayes, aber wie würde Katie das wohl finden?«
    »Also, ich hätte kein Problem damit«, warf ich ein, während leichte Gereiztheit in mir aufstieg. Was war mit Seth und Eric los, dass sie die Vorstellung so abstoßend fanden, neben einem Mädchen auf der Bühne zu stehen, das vielleicht nicht gerade zu den beliebtesten Schülerinnen der Eastport Highschool gehört, aber im Grunde ein sehr netter Mensch ist?
    Ich hatte kaum den Mund wieder geschlossen, als Sidney mir ihren Ellbogen in die Seite rammte. Ich wusste genau, warum. Wenn Jenna keinen Begleiter hatte, würde das auf das Publikum und die Jury so merkwürdig wirken, dass sie sich damit als Konkurrenz praktisch selbst ausschaltete. Und wenn Eric sowohl Morgan als auch Jenna auf die Bühne begleitete, machten beide sich dadurch so lächerlich, dass das den Weg für mich und Sidney ebnen würde, den ersten und zweiten Platz zu belegen.
    Ich verstand selbst nicht, warum ich geäußert hatte, dass es für mich kein Problem sei, wenn Seth Jenna begleitete. Ob es klug gewesen war, das zu sagen? Damit schnitt ich mir ja praktisch ins eigene Fleisch.
    Aber es war nun mal die Wahrheit. Ich hatte ein viel größeres Problem damit, dass Seth und Eric sich Jenna gegenüber so unhöflich und taktlos verhielten.
    Was als Nächstes passierte, war dann allerdings so dermaßen problematisch für mich, dass alle anderen Probleme daneben verblassten.
    »Hey, mir kommt da gerade eine Idee«, sagte Eric nämlich plötzlich zu mir.

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