Wer ist die Coolste im ganzen Land
widerstehen?
Ring frei
Grauer Lexus, gelber Hummer, grüner Jaguar Cabriolet, weißer Prius, silberner BMW, roter Jeep, goldener Kia Rio - Kia??? Iiihhh! Avalon seufzte und schaute zu, wie ein Auto nach dem anderen um den begrünten Kreisel der Schuleinfahrt fuhr und durch die schmiedeeisernen Tore davonrauschte. Immer wieder winkte sie ein paar ihrer ehemaligen Kolleginnen aus der Turnmannschaft und aktuellen Kolleginnen aus dem Cheerleader-Team zu, die gerade in die Wagen ihrer Eltern einstiegen.
Es war ein drückend heißer Nachmittag, und Halley und Avalon hatten sich vor der Sonne unter das gewölbte Dach des Hofeingangs geflüchtet, wo sie auf Abigail Brandon warteten, die sie abholen würde. Avalon warf einen verstohlenen Blick über ihre rechte Schulter, als Halley gerade in ihrer grauen Kuriertasche wühlte. Es war ganz offensichtlich, dass sie versuchte so zu tun, als wäre sie wahnsinnig beschäftigt, damit sie sich nicht mit Avalon auseinandersetzen musste.
Das Einzige, das sie nicht hatten aufteilen können: die Fahrgemeinschaft. Leider gehörte keiner der Wagen in der langen Autoschlange Halleys Mutter - nicht dass Avalon scharf darauf gewesen wäre, mit einer Brandon nach Hause zu fahren, geschweige denn mit zweien.
Avalon schob die Unterlippe vor und versuchte vergeblich, sich mit ihrem eigenen Atem abzukühlen. Sie verfluchte
sich innerlich dafür, dass sie nach dem Cheerleader-Training wieder ihre graue Kaschmirweste angezogen hatte. Ihr ganzer Körper schien von klebrigem Schweiß überzogen zu sein und die derzeitige Stimmung zwischen ihr und Halley machte alles nur noch unangenehmer. Ein Blatt Papier wehte auf ihre Füße zu und sie versuchte zu erkennen, was darauf abgebildet war. Es schien eine Zeichnung von Sofee Hughes und … diesem Wade zu sein, von dem Halley neulich gesungen hatte. Machte sie etwa immer noch Skizzen von diesem Typen? Avalon beugte sich vor und hob das Blatt vom Boden auf.
»Hey, da ist es ja«, sagte Halley und versuchte, nach dem halb fertigen Flyer für die Dead Romeos zu greifen. »Gib das wieder her!«
»Ohmeingott, bist du jetzt auch noch unter die Groupies gegangen?«, spöttelte Avalon und schob Halley den Flyer zu.
»Groupie?« Halley schnappte sich das Blatt und presste es an sich, als wäre es eine der raren Ausgaben der Vogue , die sie für fünfzig Dollar das Stück bei eBay ersteigert hatten. »Netter Versuch, aber zufällig bin ich mit der Band befreundet und arbeite an einem neuen Flyer für ihren nächsten Auftritt. Wenn du’s genau wissen willst: Ich bin ihre Pressesprecherin!«
Oh-oh! Avalon wusste nicht, ob sie sich über Halleys neue Rocker-Stalker-Backstage-Ambitionen amüsieren oder darüber beunruhigt sein sollte. »Na hoffentlich schaffst du es, Sofee genauso hässlich zu zeichnen, wie sie in Wirklichkeit ist!«
»Pfffhhh.« Halley hängte sich ihre Tasche über die Schulter und schleuderte Avalon einen finsteren Blick zu. »Sofee ist total hübsch.«
»Na klar.« Avalon lachte laut. Zu laut, um überzeugend zu klingen? »Das ist doch die totale Poserin! Aber anscheinend stehst du neuerdings auf solche Leute. Wahrscheinlich weil du selbst so eine Möchtegern-Poserin geworden bist.«
»Eifersüchtig, oder was?«, schoss Halley zurück, während sie sich mit dem Saum ihres T-Shirts Luft zufächelte und, ohne wirklich überzeugt zu wirken, auf den Boden schaute.
»Oh natürlich, ich bin ja so eifersüchtig auf diesen ausgemergelten Pierceaholic!«
»Ein kleiner Nasenring macht sie noch lange nicht zum Pierceaholic!« Halley sah Avalon mit zusammengekniffenen Augen an. »Und wenigstens ist sie kein selbstbräunersüchtiger Blondieraholic wie du!«
»Wie bitte? Das ist meine natürliche Haarfarbe - von der Sonne «, giftete Avalon. Wütend zog sie ihren Pferdeschwanz fester und schlang ihre Haare mit zitternden Händen zu einem Knoten. Sie hatte sich erst zweimal Strähnchen machen lassen und war sich sicher, dass die Farbe mittlerweile herausgewachsen war. »Und selbstbräunersüchtig? Das sagt ja die Richtige! Schau dich mal an!«
»Das ist meine natürliche Hautfarbe - von der Sonne «, äffte Halley Avalon nach und zog ihre sommersprossige Nase kraus. »Du bist doch diejenige, die vom Strand an den Pool und von dort zur Sprühflasche rennt … und ich bin mir sicher, dass es mit deiner neuen besten Freundin vom Arschwackler-Klub noch schlimmer werden wird.«
» Arschwackler -Klub? Mein Gott ist das billig«, ätzte Avalon. »Und
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