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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Glaub mir, das war nicht einfach. « Er hielt kurz inne, musterte ihre Haare und das Tattoo an ihrem Oberarm. » Ich hoffe, dass es nicht permanent ist. Du siehst schräg aus. «
    » Du kannst mich mal. « Viper hätte » Fick dich « gesagt, aber Lucy brachte diese Worte nicht über die Lippen. » Ich bin mir sicher, dass dir die kleine Sonderzulage am Schluss gefallen hat. Hab ich recht? Die Präsidententochter flachgelegt zu haben ist doch bestimmt ein Thema, mit dem man im Umkleideraum bei den anderen Leibwächtern angeben kann. «
    Nun wirkte er fast so sauer, wie sie war. » Denkst du das wirklich? «
    Was ich denke, ist, dass ich jeden Funken Würde verloren habe, als ich hierherkam. » Was ich denke, ist, dass du ein Profi bist, also hättest du dich auch wie einer verhalten müssen. Das heißt, du hättest es mir sagen müssen. Viel wichtiger noch, du hättest deine Hände bei dir lassen müssen. «
    Er sprang vom Steg auf. » Das habe ich getan, verdammt noch mal! All die Tage, die wir in dieser miesen, kleinen Absteige am Caddo Lake festsaßen. Wo wir ständig aufeinanderhingen. Wo du in einem Fetzen schwarzer Folie herumgelaufen bist, den du Badeanzug genannt hast, und in diesem pinkfarbenen Top, durch das selbst ein halb Blinder durchsehen konnte. Da habe ich meine Hände verdammt noch mal bei mir gelassen. «
    Sie hatte seinen Panzer durchdrungen, ein kleiner Trost für ihren Stolz. » Du wusstest alles über mich, Panda – oder wie auch immer dein richtiger Name ist. Du hattest ein Dossier voller Informationen über mich, aber du hast nicht eine ehrliche Sache über dich offenbart. Du hast mich für dumm verkauft. «
    » Das ist nicht wahr. Was an jenem Abend passiert ist, hatte nichts mit meinem Job zu tun. Wir waren zwei Menschen, die sich begehrt haben. So einfach ist das. «
    Aber für sie war es nicht so einfach. Wäre es so einfach, wäre sie niemals hergekommen.
    » Ich habe meinen Job getan « , wiederholte er. » Ich schulde dir keine weiteren Erklärungen. «
    Sie musste es wissen – musste fragen –, und Viper setzte ein spöttisches Lächeln auf, um die Bedeutung ihrer Frage zu verschleiern.
    » Gehörte dieser herzergreifende, schulderfüllte Kuss am Flughafen auch zu deinem Job? «
    » Wovon redest du? «
    Seine Verwirrung knackte eine weitere Schicht ihrer Selbstachtung. » Dieser Kuss war vollgeschmiert mit deinem schlechten Gewissen « , sagte sie. » Du wolltest so was wie eine Absolution, weil du genau wusstest, wie schäbig du dich verhalten hast. «
    Er stand da, mit versteinertem Gesicht. » Wenn du es so siehst, werde ich nicht versuchen, deine Meinung zu ändern. «
    Sie wünschte sich, dass er ihre Meinung änderte. Dass er etwas sagte, das ihr ein besseres Gefühl verschaffte nach allem, was sich ereignet hatte, seit sie auf sein Motorrad gestiegen war. Aber von ihm kam nichts, und sie wusste, sie würde nur Mitleid hervorrufen, wenn sie selbst mehr sagte.
    Er versuchte nicht, sie aufzuhalten, als sie den Steg verließ. Sie lief zur Außendusche, spülte sich das Seewasser aus den Haaren, dann wickelte sie sich in ein Strandtuch und marschierte ins Haus. Eine Spur aus nassen Fußabdrücken folgte ihr über den Küchenboden. Sie verriegelte ihre Schlafzimmertür, schälte sich aus ihren nassen Kleidern und schlüpfte in ein schwarzes Trägerhemd, ihr grünes Tutu mit dem Ledergürtel und in ihre Springerstiefel. Sie nahm sich ein paar Minuten Zeit, um sich Augen und Lippen schwarz zu schminken, und klemmte ihren Nasenring an. Dann stopfte sie alles, was sie unterbringen konnte, in ihren Rucksack. Die Fähre legte in einer halben Stunde ab. Es war endlich Zeit, nach Hause zu fahren.
    In der Auffahrt stand ein neuer dunkelgrauer Geländewagen mit einem Illinois-Kennzeichen. Seltsame Vorstellung, Panda am Steuer eines Wagens. Sie stieg auf das Mountainbike und radelte los in Richtung Stadt.
    Es war ein heißer, sonniger Nachmittag. Die Sommerhochsaison begann hier erst Anfang Juli, aber auf dem Beachcomber Boulevard mischten sich bereits Touristen in Shorts und Flipflops unter die Einheimischen. Der Geruch von Pommes frites wehte vom Dogs 'N' Malts herüber, einer Strandhütte mit einer quietschenden Fliegengittertür und morschen Außentischen. Lucy kam am Painted Frog Café vorbei, wo sie sich erst am Tag zuvor einen Cappuccino geholt hatte. Ein Gebäude weiter döste ein Hund im Schatten neben dem Eingang von Jerry’s Trading Post. Während sie alles in sich aufnahm, wurde

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