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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Fähre, leeren Taschenlampenbatterien und einem zehn Jahre alten Inseltelefonbuch hervorkramte. Sie betrat die Küche. Toby saß dort am Tisch und aß Cornflakes.
    » Fühl dich wie zu Hause « , bemerkte sie ironisch.
    Der deutsche Kaffeeautomat war frisch gespült worden, und sie bezweifelte, dass das Tobys Werk war. Abgesehen davon, entdeckte sie keine weiteren Spuren, dass Panda hier gewesen war.
    Toby schenkte ihr seinen üblichen feindseligen Blick. » Wie viel bezahlen Sie mir? «
    » Wie viel bist du wert? «
    Er schob sich den nächsten Löffel in den Mund. » Viel. «
    » Ich werde dich bezahlen, wenn die Arbeit getan ist. Und nun gibst du mir den Hausschlüssel, den du noch hast. «
    Er mimte den Helden. » Ich brauche keinen Schlüssel, um hier reinzukommen. «
    » Richtig. Du benutzt ja deine Spiderman-Kräfte. « Sie ging zu ihm hinüber und streckte auffordernd die Hand aus.
    Er kratzte an einem Mückenstich an seinem Arm, und sie sah ihm an, dass er mit sich rang, ob er sich stur stellen sollte, schließlich griff er in seine Hosentasche. Dann stocherte er mit dem Löffel in den Cornflakes.
    » Wie kommt es, dass Sie nicht sauer sind wegen meiner Großmutter? «
    » Wer sagt, dass ich nicht sauer bin? «
    » Sie machen nicht den Eindruck. «
    » Ich kann meine Gefühle gut verbergen. Als Serienmörder lernt man so was. «
    » Sie sind ein Serienmörder? «
    » Noch nicht. Aber ich spiele mit dem Gedanken, einer zu werden. Vielleicht heute schon. «
    Der Anflug eines Lächelns zuckte in seinem Mundwinkel. Er zügelte es rasch. » Sie halten sich für ziemlich witzig, sind Sie aber nicht. «
    » Ansichtssache. «
    Sie hatte sich eigentlich vorgenommen, sich herauszuhalten, und trotzdem war es passiert. Typisch für jene, die nicht wussten, wie sie mit ihren eigenen Problemen umgehen sollten. Um sich besser zu fühlen, wühlten sie in den Sorgen anderer Leute herum. Lucy steckte den Schlüssel ein.
    » Bree scheint sehr nett zu sein. «
    Er stieß einen abfälligen Laut aus. » Sie bleibt nur so lange, bis mein Dad nach Hause kommt. Mein Dad ist ein Höhenkletterer. Das sind die Männer, die an Sachen hochklettern wie zum Beispiel an Funkmasten. Der gefährlichste Job der Welt. «
    Er schwindelte – Lucy erkannte eine Waise, wenn sie eine vor sich hatte. Sie füllte ein Glas mit Leitungswasser und trank es zur Hälfte aus. Während sie den Rest in die Spüle kippte, musste sie daran denken, wie sehr sie früher in ihrer Arbeit mit Kindern wie Toby aufgegangen war. Sie war gut darin gewesen, und es hatte ihr fast das Herz zerrissen, sie aufzugeben. Aber als Jugendbetreuerin konnte sie nur ein paar Kindern helfen, als Lobbyistin hingegen Tausenden, etwas, das sie sich immer vor Augen führen musste, wenn sie in Versuchung geriet auszusteigen.
    » Toby, die Sache ist die. Ich habe einen Bruder und drei Schwestern, also weiß ich, wann Kinder nicht die Wahrheit sagen. Wenn du es so mit mir halten willst, ist das deine Entscheidung. Aber das bedeutet, dass ich dir nicht wirklich helfen kann, sollte das jemals nötig sein. « Er öffnete den Mund, bestimmt, um zu erwidern, dass er von niemandem Hilfe benötigte, doch sie schnitt ihm das Wort ab. » Außerdem … bedeutet es, dass ich dich nie um Hilfe bitten kann, wenn ich welche brauche. Weil kein Vertrauen da ist. Verstehst du, wie das läuft? «
    » Wen interessiert das? «
    » Dich offenbar nicht. «
    In der Spüle stand kein schmutziges Geschirr. Entweder hatte Panda nicht gefrühstückt oder sein Geschirr gleich gespült. Sie nahm eine Banane aus einer Schale, die auf der Anrichte stand.
    » Mein Dad war wirklich ein Höhenkletterer « , sagte Toby hinter ihr mit leiser Stimme. » Er ist gestorben, als ich vier war. Er hat einen Kollegen gerettet, der oben festhing, und das ist die Wahrheit. «
    Sie schälte die Banane und drehte sich absichtlich nicht zu ihm um. » Das tut mir leid. Ich weiß nicht einmal, wer mein Vater ist. «
    » Was ist mit Ihrer Mom? «
    » Sie ist gestorben, als ich vierzehn war. Sie war keine besonders tolle Mutter. « Sie konzentrierte sich auf die Banane, nach wie vor ohne ihn anzusehen. » Aber ich wurde adoptiert. Ich hatte also Glück. «
    » Meine Mom ist kurz nach meiner Geburt abgehauen. «
    » Das hört sich an, als wäre sie auch keine besonders tolle Mutter gewesen. «
    » Meine Gram war toll. «
    » Und du vermisst sie. « Sie legte die Banane weg und wandte sich schließlich zu ihm um, nur um zu sehen, dass sich in

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