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Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Titel: Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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bei dem ermittelnden Beamten. Mit einer Freundin von Eva, die die Tweets entdeckt hat.«
    Â»Fangen die Ermittlungen jetzt wieder von vorn an?«
    Â»Ich hoffe es. Was haben Sie denn der Polizei über den Abend in der Kommunbräu gesagt?«
    Â»Die haben mich nur gefragt, wie es in dem Dreiecksgefüge so gelaufen wäre. So drückten sie sich aus. Ich habe geantwortet, nach meinem Dafürhalten hatte Eva mehr für Charly als für den Blonden übrig. Aber wie soll man so etwas beweisen!« Sabina schüttelte den Kopf. »Gefühle sind aalglatt. Die winden sich einem aus den Händen.«
    Â»Sie haben also nichts über die Prügelei gesagt?«
    Â»Wie gesagt, geprügelt haben sie sich auf dem Parkplatz. Das war außerhalb meines Blickfeldes. Charly hat sich auch nicht mit Dirk gekloppt, soweit ich das beurteilen kann, sondern mit zwei Kerlen, mit denen sich kein vernünftiger Mensch angelegt hätte. Wenn die richtig zugeschlagen hätten, wäre von Charly nicht mehr viel übrig geblieben! Obwohl er ja nicht gerade ein Hänfling ist.«
    Â»Ich denke, das alles hat sich nicht vor Ihren Augen abgespielt.«
    Â»Die zwei Knaben haben Charly in die Gaststube gezerrt. Haben gesagt: Der Kleine hier hat wohl ein bisschen zu viel Alkohol erwischt. Auf der Wange des sogenannten Kleinen prangte ein schwarzblauer Fleck.«
    Â»Was waren das für Männer?«
    Â»Groß. Tätowiert. Schlägertypen. Denen möchte ich nicht im Dunkeln begegnen. Bei uns haben die jedenfalls nichts getrunken. Die kamen nur rein, um Charly abzulegen. Die Köchin und ich haben den Knaben in den Sozialraum hinter der Küche geschleppt und ihm eine kalte Kompresse auf die Backe gelegt. Ich konnte mich nicht um ihn kümmern. Eva war total aufgelöst. Sie wusste nicht, wo sie die Nacht verbringen sollten, und mit ihren beiden Begleitern war nichts mehr anzufangen. Ich kenne die Besitzer einer kleinen privaten Herberge, dort habe ich angerufen. Sie waren bereit, drei gestrandete Abiturienten mit hohem Alkoholpegel aufzunehmen.«
    Â»War Eva auch betrunken?«
    Â»Nein. Sie hat den ganzen Abend nur Apfelschorle konsumiert.«

    *

    Eva fuhr den Mini. Dirk lag auf der Rückbank. Er stöhnte herzerweichend, vor allem in den Kurven, und als sie vor dem Dampflokmuseum  32  in Neuenmarkt-Wirsberg hielten, zog er sich sein Shirt über den Kopf und begann zu schnarchen.
    Â»Lass ihn liegen!« Charly lachte in sich hinein. »Manche Leute brauchen eben etwas länger, um ihren Rausch auszuschlafen.«
    Â»Ich finde das nicht witzig, Charly.«
    Charly rutschte das Herz in die Hose.
    Â»Was meinst du?«
    Eva stieg aus. Vor dem Parkplatz stauten sich die Autos. Das Dampflokmuseum stand hoch im Kurs bei Touristen und einheimischen Eisenbahnfans.
    Sie gingen auf das Museum zu. Irgendwo auf dem Gelände stieg grauer Dampf auf. Sie hörten das Stampfen einer Lok. Charly hatte schon immer mal herkommen wollen. Lokomotiven strahlten auf ihn eine enorme Anziehungskraft aus.
    Ein paar Familien mit Kindern drängten sich vor der Kasse. Charly legte den Arm um Eva. Sie machte sich los.
    Â»Was da gestern gelaufen ist …«, fing sie an.
    Â»Glaub mir, Eva! Ich kann mich nicht erinnern!«
    Â»Das sagen doch alle in solchen Situationen, oder?« Ihre Stimme klang sehr kalt.
    Charly löste die Karten und schwieg, bis sie endlich im Lokschuppen standen. Interessierte Eva sich überhaupt für die alten Dampfrösser, die man hier bestaunen, erklettern und teilweise sogar aus Bodengruben von unten anschauen konnte? Auf die technischen Daten achtete sie jedenfalls nicht. Sie stieg in den Führerstand einer Lok hinauf und lehnte sich müde an das Seitenfenster. Es war stickig und heiß. Aus dem Freigelände hörte man das Schmauchen und Zischen einer Lok.
    Â»Sollen wir mit dem Museumszug fahren?«, schlug Charly vor.
    Â»Vergiss es.«
    Â»Eva, ich habe wirklich keine Ahnung, was gestern los war. Mein Hirn ist verbrannte Erde.«
    Â»Du musst doch einen Grund gehabt haben, den zwei Typen hinterherzurennen und auf sie einzudreschen. Die hätten dich dermaßen zusammenschlagen können, Charly, du wärst zu Mus geworden!«
    Â»Einer von denen hat dich doch angemacht.«
    Â»Mich? Angemacht? Du träumst wohl! Mich hat keiner angemacht.« Sie presste die Lippen zusammen.
    Ein Mann mit zwei Jungs im Alter von acht, neun

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