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Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Titel: Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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eindrucksvollen Fachwerkhaus  98 .
    Â»Woher weißt du das?«, fragte Thomas. Es klang gequält, als informiere Dante ihn gerade in aller Anschaulichkeit über hochinfektiöse Bakterien.
    Â»Ich habe mal einen Bericht über den Spalter Hopfen geschrieben. Du glaubst es vielleicht nicht, aber Hopfen ist nicht gleich Hopfen. Der in Spalt hat zum Beispiel viel weniger Bitterstoffe als anderswo und außerdem ätherische Öle …«
    Â»Pass auf!«
    Ein Wahnsinnsknabe schoss ihnen auf der Straße entgegen, genau auf ihrer Fahrbahnseite. Dante gab Gas, der Wagen machte einen Satz.
    Â»Scheiße!«, ächzte Thomas. Das Smartphone war ihm aus der Hand gerutscht. Er tastete zwischen seinen Füßen umher. »Lauter Verrückte.«

    *

    Er hatte handeln müssen! Für wenige Minuten hatte er überlegt, das Mädchen im Museum festzusetzen. Was für eine dämliche Kuh das auch war. Hatte sie geglaubt, ihr Minirock würde ihn beeindrucken? Frauenbeine waren so ziemlich das Letzte, was Gregor interessierte. Wobei – Frauenbeine! Das Gör war doch höchstens 14! Gerade so in das überbordende Gefühl von jugendlicher Omnipotenz hineingewachsen. Was war da schon zu erwarten.
    Nein, es war nicht klug, sie festzusetzen. Jedenfalls nicht im Museum. Nicht an einem Ort, der mit ihm selbst in Verbindung gebracht werden konnte. Viel zu riskant! Auf seine Nachfragen, woher sie denn überhaupt wusste, dass er sich im Museum in Spalt aufhielt, antwortete sie: »Na Facebook!«
    Nicht dass er von dieser Firma noch nie etwas gehört hätte. Das wohl! Man hörte ja in den Nachrichten nur noch von Überwachung, Datenklau und so weiter. Die Internauten hatten längst die Kontrolle über die Werkzeuge, die sie nutzten, verloren. Stattdessen kontrollierten nun die Werkzeuge die Nutzer. Schön blöd. Gregor lachte hämisch.
    Er lachte nicht mehr, als das Gör ein Handy zückte und wie wild auf dem Gerät herumtippte. Er riss es ihr aus der Hand und schob es in seine Gesäßtasche. Sie starrte ihn mit Augen groß wie Teller an. Blaue Augen, umrandet von blauschwarzer Schminke.
    Er schlug zu.
    Sie sackte sofort zusammen. Er packte sie, hob sie hoch, warf sie sich über die Schulter und ging zum Wagen. Dort riss er sein Unterhemd in Streifen und fesselte ihr die Hände, damit sie keinen Mist baute, wenn sie wieder zu sich kam. Das würde ohnehin noch eine Weile dauern.
    Dass er am ganzen Leib zitterte, merkte Gregor erst, als er den Ort hinter sich gelassen hatte und beinahe einen anderen Wagen rammte.
    Verdammt!

    *

    Dante und Thomas brauchten nicht lang, um festzustellen, dass das alte Kornhaus dunkel und still an seinem Platz stand.
    Â»Kacke!«, schrie Thomas.
    Â»He, du weckst die Leute auf!«
    Â»Verdammt!« Thomas wirkte völlig aufgelöst.
    Â»Okay, wir sind einem Hinweis nachgegangen. Wahrscheinlich haben wir eine Niete gezogen, und der Vogel, den wir suchen, ist hier nie zwischengelandet.«
    Â»Ist er schon.«
    Â»Ach? Woher weißt du das?«
    Â»Von Karina. Meiner Schwester.«
    Â»Geht’s etwas genauer?«
    Thomas erzählte. Dante wurde flau im Magen.
    Â»Du meinst …«
    Â»Sie kennt ihn, weil ihre Klasse vor Kurzem hier im Museum zu Besuch war. Sie geht erst in die siebte Klasse, sie ist noch ein richtiges Kind!«
    Â»Was hat denn ein richtiges Kind in unserer Facebook-Gruppe zu suchen?«
    Â»So läuft das halt.«
    Dante verdrehte die Augen. »Erklär mir mal, wie deine Schwester, das richtige Kind, um diese Nachtzeit nach Spalt …«
    Â»Ihr Vater wohnt hier. Und sie wohnt die meiste Zeit bei ihrem Vater. Klar?« Thomas raufte sich das Haar. Es begann zu tröpfeln. »Das kann ich meiner Mutter nicht sagen. Das kann ich einfach nicht.«
    Dante räusperte sich. Mit dem zuversichtlichsten Tonfall, den er in seine Stimme zu legen imstande war, sagte er:
    Â»Na gut. Plan B.«

    *

    Privatdetektivin Katinka Palfy rieb sich den Schlaf aus den Augen, während sie das Handy ans Ohr drückte und das Küchenfenster schloss. Vom Himmel rauschte Regen, und ihre Füße standen in einer kalten Wasserlache.
    Â»Moment, Wischnewski, Sie meinen aber nicht, dass es um eine Entführung geht? Ist das nicht eine Nummer zu groß für Sie?«
    Â»Deswegen rufe ich Sie ja an.«
    Â»Sie sind nicht dicht! Wählen Sie die 110!«
    Â»Wir dachten,

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