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Wer nach den Sternen greift

Wer nach den Sternen greift

Titel: Wer nach den Sternen greift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Bickmore
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sie zum Hafen, und als sie endlich auf dem Schiff waren, war Sophie völlig außer Atem. Ihr Gepäck war zum Glück schon vorher verladen worden und türmte sich jetzt in ihrer Suite. Kurz überlegte Sophie, ob sie es wohl selbst auspacken müsste, aber da erschien auch schon ein Zimmermädchen, das seine Hilfe anbot.
    Gleich nach dem Ablegen gab es Mittagessen.
    »Ich verhungere«, erklärte Sophie. Sie hatte bereits gestern vor lauter Aufregung nichts essen können.
    »Du siehst hinreißend aus, Mrs. von Rhysdale«, sagte Colin bewundernd.
    »Mrs. von Rhysdale«, wiederholte Sophie. »Das klingt gut.«
    »Das finde ich auch«, erwiderte Colin, der sie unverwandt anblickte.
    »Ich war seit fast drei Jahren nicht mehr in Europa«, sagte Sophie.
    »Letztes Jahr habe ich mir kaum etwas angeschaut, auch in Frankreich nicht. Ich habe gehört, die Provence soll wunderschön sein.«
    »Ich möchte auch die oberitalienischen Seen sehen.« Bisher hatten sie über ihre Reisepläne so gut wie nicht gesprochen.
    »Das lässt sich wohl arrangieren«, erwiderte ihr Mann und überlegte, wann sie sich wohl in ihre Suite zurückziehen könnten. Er hatte sie vom ersten Moment an, seit er sie in Saratoga vor elf Monaten gesehen hatte, begehrt. Als sie auf der Rennbahn an ihm vorbeigaloppiert war, hatte sie so frei, mutig und aufregend gewirkt.
    Als der Kellner ihren Salat brachte, schlug ein junger Mann Colin auf die Schulter. »Ah, hier haben sich also die Flitterwöchner versteckt.«
    Colin stand auf und schüttelte dem Mann lächelnd die Hand. Er war auf ihrer Hochzeit gewesen, aber Sophie konnte sich nicht erinnern, ihn vorher schon einmal gesehen zu haben. »Liebling, du erinnerst dich doch an Steven Broyhill, nicht wahr?«
    Sophie lächelte. »Selbstverständlich.«
    »Habt ihr Turteltauben Lust auf eine Partie Shuffle nach dem Essen?«
    Colin wäre gerne zu Bett gegangen.
    »Wie reizend«, erwiderte Sophie.
    Als der junge Mann gegangen war, sagte Colin: »Darf ich dich daran erinnern, dass wir uns auf der Hochzeitsreise befinden?«
    »Deshalb haben wir ja auch Zeit, um zu spielen. Wir können alles tun, was wir zu Hause nie täten. Ich spiele Shuffleboard immer nur, wenn ich den Atlantik überquere, und ich muss dich warnen, ich bin sehr gut.«
    Innerlich seufzend sagte er sich, na gut, wir haben ja noch die Nacht vor uns.
    Sie aßen spät zu Abend und tanzten bis Mitternacht zu der romantischen Tanzmusik des kleinen Orchesters. Danach spazierten sie auf Sophies Drängen im Mondlicht um das ganze Schiff herum. An der Reling blieben sie stehen und küssten sich, und Sophie seufzte: »Mrs. von Rhysdale.«
    Colin gefiel der Klang auch.
    Als sie schließlich in ihre Suite kamen, war das Bett aufgedeckt, und eine Rose und zwei Schokoladentäfelchen lagen auf dem Kopfkissen. Colin sagte: »Gott, ich dachte, wir kommen nie mehr ins Bett.«
    »Bist du so müde?«, fragte Sophie.
    »Müde?« Er lachte. »Wohl kaum. Ich möchte dich leidenschaftlich lieben.«
    Leidenschaftlich? Sophie fragte sich, was das wohl bedeutete. Als Frederic Hult sie geküsst hatte, hatte sie seinen nackten Körper an ihrem spüren wollen, sie hatte sich danach gesehnt, dass er ihre Brüste berührte. Ob Colin das meinte? Daran hatte sie in Verbindung mit ihm gar nicht gedacht. Aber vielleicht würde er ja das Feuer ebenso entfachen wie Frederic, wenn er sie erst einmal richtig küsste.
    Sie ging ins Badezimmer, um sich auszuziehen und in ihr Nachthemd zu schlüpfen. Als Colin anschließend im Badezimmer verschwand, hängte sie ihre Kleider weg und legte sich ins Bett. Was mochte er von ihr wollen? Niemand hatte ihr gesagt, was sie tun sollte. Natürlich hatte sie schon Hunde kopulieren sehen, und sie war auch schon dabei gewesen, wenn der Hengst zur Stute geführt wurde, aber wie sollten Menschen das Gleiche machen? Nun ja, ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass Colin ihr schon alles zeigen würde. Hoffentlich.
    Er kam aus dem Badezimmer und trug einen Pyjama mit seinen Initialen auf der Brusttasche. Lächelnd legte er sich neben sie ins Bett.
    »Bist du nervös?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie. »Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll.«
    Er schaltete die Nachttischlampe aus. »Ich mache ganz langsam«, sagte er, »und versuche, dir nicht weh zu tun.«
    Weh tun? Gehörte etwa Schmerz zu leidenschaftlicher Liebe?
    Seine Hand glitt über ihre Brust, und er drückte ihren Nippel. Sie spürte seine Lippen auf ihren, er murmelte leise und

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