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Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition)

Titel: Wer nichts weiß, muss alles glauben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Gruber , Heinz Oberhummer , Martin Puntigam
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in absehbarer Zeit kein Wahlpflichtfach werden.
    Was aber gegen Alzheimer hilft, ist Wasser. In rund einem Drittel der Fälle von Demenz handelt es sich nämlich gar nicht um Demenz, sondern um (Pseudo-)Alzheimer. Die Patienten trinken einfach zu wenig. Und werden dadurch quasi dement. Viele ältere Menschen leiden an Blasenschwäche, und weil Inkontinenz sozial wenig gehypt ist, trinken sie einfach weniger. Dadurch vertrocknet das Gehirn, im wahrsten Sinne des Wortes. Es verschrumpelt. Der Effekt ist allerdings reversibel. Mehr trinken hilft, und es ist fast egal, was. Bier, Wasser, Kaffee, Saft, Hauptsache genügend Flüssigkeit. Nach ein bis zwei Wochen arbeitet das Gehirn wieder normal. Aber Vorsicht, besser als davor wird es natürlich auch nicht. Wenn man vorher schon ein Trottel war, wird man das nachher auch wieder. Aber immerhin ist man nicht mehr dement. Wenn also die Großeltern plötzlich anfangen, sich komisch zu benehmen, sollte man nicht gleich ihre Wohnung inserieren und die Einrichtung auf eBay stellen, sondern zuerst einmal Oma und Opa zwei bis drei Wochen ordentlich gießen und schauen, ob es wieder besser wird.
    Um einer Alzheimer-Erkrankung vorzubeugen, wird immer wieder Klavierspielen ins Treffen geführt. Es soll helfen, den Beginn einer möglichen Erkrankung hinauszuzögern. Das ist richtig und auch nicht. Es kommt nämlich nicht aufs Klavier an, sondern auf die koordinierte Bewegung beider Hände. Die kommt natürlich beim Klavierspielen nicht zu kurz. Wenn Sie aber unmusikalisch sind oder in einem Haus wohnen, in dem nicht musiziert werden darf, können Sie sich genauso gut an eine Ameisenstraße setzen und mit den Fingern beider Hände koordiniert Ameisen zerquetschen.
     
    In diesem Sinne, meine Damen und Herren, zur Auflockerung und um das Gehirn mit etwas Abwechslung in Bewegung zu halten, spielen wir ein kleines Spiel. Kleinen Moment noch. Haben Sie übrigens gewusst, dass Ameisen in der Mikrowelle nicht zwangsläufig zerplatzen, obwohl sie großteils aus Wasser bestehen? Das ist so, weil Ameisen sehr klein sind, Mikrowellen im Vergleich aber sehr groß. Im Mikrowellenherd bilden sich stehende Wellen mit einer Wellenlänge von 12,5 Zentimetern. Die Ameise, die in unseren Breiten in der Regel mit einem Zentimeter schon ein Hüne ist, braucht sich also nur in ein Wellental stellen und warten, bis das Mikrowellendonnerwetter wieder vorbei ist. Aber Obacht, liebe Ameisen, das gilt nur ohne Drehteller. Der sorgt nämlich dafür, dass die Speisen überall gleichmäßig erwärmt werden. Auf einem Drehteller in der Mikrowelle kann sich eine Ameise also nicht in Sicherheit wiegen, da muss sie mitlaufen. Eine Ameise, die sich auf einen Marathonlauf vorbereitet, kann bei Schlechtwetter in einem Mikrowellenherd trainieren.
    So, jetzt wissen Sie das auch, und damit Sie es nicht gleich wieder vergessen, gibt es jetzt ein wenig Alzheimerprophylaxe. Sind Sie alle bereit? Dann geht’s los. Bitte umblättern.

 
    Reißen Sie diese Seite aus dem Buch heraus. Sofort, ohne nachzudenken. Sie erfahren gleich, warum.

 
    Bitte auch diese Seite herausreißen. Ebenfalls ohne Umschweife. Dann zerknüllen Sie beide Seiten und werfen sie auf den Boden.

 
    Wenn vor dieser Seite keine zwei beinahe leeren Seiten waren, hat schon jemand vor Ihnen das Buch aufmerksam gelesen. Aber Sie haben Glück, wir haben auch für diesen Fall vorgesorgt. Reißen Sie diese und die nächste Seite aus dem Buch heraus. Ganz impulsiv, ohne nachzudenken. (Falls Sie bereits zwei Seiten herausgerissen haben, betrachten Sie diese Zeilen als gegenstandslos und blättern vor auf Seite 93.)
     

 
    Ja, diese Seite auch noch rausreißen. Hab ich ja gesagt.

 
    Wenn vor dieser Seite keine fast leeren Seiten waren, fehlen in diesem Buch 4, in Worten: vier Seiten. Da können wir jetzt auch nichts machen. Stellen Sie sich bitte einfach vor, Sie hätten gerade sehr impulsiv zwei fast leere Seiten aus dem Buch gerissen, und blättern Sie jetzt bitte um.

 
    So, wir begrüßen alle wieder ganz herzlich auf derselben Augenhöhe. Warum haben Sie Blätter herausreißen sollen? Und was ist mit denen, die es nicht gemacht haben? Wollten die nicht?
    Das ist die große Frage, der wir uns nun zuwenden wollen, die wir am Anfang angerissen und dann auf später verschoben haben, nämlich auf jetzt: Können wir auch wollen , was wir wollen? Ist unser Wille frei?
    Gleich vorweg, damit es dann später keine Tränen gibt: So groß ist die Frage gar nicht.

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