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Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition)

Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wer ohne Liebe ist: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechthild Lanfermann
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und zog sein Handy raus. Während er tippte, sagte er:
    »Ich weiß nicht, was diese Leute im Einzelnen bewegt. Aber ich hoffe, sie leben lange genug, um es mir erklären zu können.«
    Blume hielt sein Telefon an das Ohr. Es läutete mehrmals, dann wurde abgenommen. Im Hintergrund war es laut. Menschen redeten, Gläser klirrten.
    »Hirsch?«
    »Herr Hirsch, hier ist Edgar Blume.«
    »Blume! Moment.« Hirsch ging aus dem Raum. Er sagte zu anderen, dass er gleich wiederkäme, begrüßte, vertröstete auf später. Dann ein Türklappen, und der Lärm drang nur noch gedämpft zu Blume.
    »So. Was gibt’s?«
    »Herr Hirsch, wir müssen zuschlagen. Veranlassen Sie die Razzia im Parteibüro der Liga und bei Rocco Schmitz. Außerdem brauche ich ein SEK -Team.«
    »Was? Muss das denn … Was ist los?«
    »Ich fahre mit Emma nach Hofsmünde. Wir hoffen, dass wir heute Nacht das Beweismaterial sicherstellen.«
    »Mit Emma? Hören Sie, Blume …«
    »Ich muss noch mit unserem Kontaktmann sprechen, Herr Hirsch, also bitte …«
    »Nein, warten Sie! Sie sind noch im Auto, nicht wahr? Können Sie – kann Ihre Freundin Sie hören?«
    Blume sah auf Emma. Sie fuhr eng auf einen Vordermann auf und attackierte ihn mit der Lichthupe. Der Wagen vor ihr blieb auf der linken Spur.
    »Sicher.«
    Hirsch schien einen Moment zu zögern, dann sagte er:
    »Edgar, leider hat sich unser Verdacht bestätigt. Ihre Freundin Emma ist eine Gefahr für die Geheimhaltung. Sie hätten sie nie einweihen dürfen.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Sie redet mit dem Anwalt Weiß über den Fall. Sie hat ihm Unterlagen gegeben.«
    Endlich fuhr der Wagen vor ihnen rechts rüber. Emma gab Gas und raste vorbei. Blume sah einen Mann, der mit der Faust drohte. Er sagte leise in den Hörer:
    »Das muss gar nichts bedeuten.«
    »Edgar, wenn Weiß unseren Mann enttarnt, dann kann ich für nichts garantieren, sie …«
    »Das kann nur ein Missverständnis sein.«
    Hirsch seufzte. Und sagte etwas ruhiger:
    »Edgar, ich sag das ungern, aber Ihre Freundin und dieser Weiß – sie stehen sich näher, als Sie glauben.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Wie ich es sage. Ich schick Ihnen gleich ein Bild. Es wäre gut, wenn Sie es vor ihr verbergen könnten.«
    »Veranlassen Sie die Verstärkung. Alles andere wird nicht nötig sein.«
    »Blume, verdammt«, Hirschs Stimme klang jetzt wütend, »ich lass nicht zu, dass Sie die Ermittlungen gefährden.« Er schnaufte, dann klang seine Stimme wieder versöhnlich. »Sie haben doch so eine schöne Frau! Das haben Sie doch gar nicht nötig!«
    »Danke für die Information. Ich warte vor Ort auf die Verstärkung.«
    Blume beendete das Gespräch. Mit dem Telefon in der Hand schaute er zu Emma. Sie sah konzentriert auf die Fahrbahn, sie sah besorgt und nachdenklich aus. Im Profil sah er einen kleinen Leberfleck unter dem Ohrläppchen, der ihm bisher nicht aufgefallen war. Ich vertraue ihr, dachte er. Als hätte sie seine Gedanken erraten, fragte sie:
    »Bist du dir sicher?«
    »W-was?«
    »SEK und Razzia? Wir wissen doch noch gar nicht, ob sie wirklich zum Versteck unterwegs sind.«
    Blume holte tief Luft und sah aus dem Fenster.
    »Besser voreilig als zu spät. Lukas Brinkmann ist tot, der Pastor liegt im Koma. Und jetzt haben wir Rocco Schmitz gefunden …«
    Emma sah zu ihm rüber. »Tot?«
    Blume nickte. »Er lag auf einem Parkplatz in der Nähe der tschechischen Grenze. Sein Schädel war eingeschlagen.«
    Emma schwieg eine Weile. Dann murmelte sie: »Na dann kann ich die Rechnung für den Zoom ja wohl vergessen.« Blume tippte schon wieder in sein Handy.
    »Was hast du gesagt?«
    »Egal. Was ist mit den Tschechen? Haben deine Kollegen schon jemanden verhaftet?«
    Blume presste sein Telefon ans Ohr, dass es wehtat.
    »Das ist nicht so einfach.«
    Emma verzog den Mund, sagte aber nichts.
    Es läutete lange, dann meldete sich Achim. Seine Stimme klang matt, als habe er geschlafen. Blume sah zur Uhr auf dem Armaturenbrett – es war kurz nach 23 Uhr.
    »Was ist denn los?«
    »Eichwald ist mit Gesine Lorenz losgefahren. Wir glauben, dass sie nicht freiwillig mitgekommen ist.«
    »Mit dem Bürgermeister? Was haben die vor?«
    »Wir hoffen, dass sie ihm zeigt, wo das Crystal ist.«
    Achims Stimme klang plötzlich hellwach.
    »Was? Wieso denn der Bürgermeister?«
    »Wir vermuten, dass er ein Strohmann der Liga ist. Ist dir mal etwas aufgefallen?«
    Stille. Blume hörte das laute Atmen seines Gesprächspartners. »Ehrlich gesagt hab

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