Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen
lebt auch während der Schwangerschaft weiter, gönnt sich sogar gelegentlich ein Gläschen Wein. Oft zieht sie einen Kaiserschnitt einer Vaginalentbindung vor und stillt nur kurz, weil sie wunde Nippel und pralle Milchbrüste nicht für die schönste Sache der Welt hält.
Vorsicht! Gegen diese Muttertypen ist der Israel-Palästina-Konflikt ein Schaumkringel. Wenn Sie es uns nicht glauben, sehen Sie sich doch den Film Der Gott des Gemetzels an. Es gibt nichts, worin diese Mütter einer Meinung sind. Nichts. Niente. Nothing. Wohl an keinem Ort werden Mütterkriege stärker ausgefochten als auf Spielplätzen.
Die meisten von uns sind jedoch weder Supermami noch Schlampenmutti, sondern eine Mischung aus beiden. Und das ist auch gut so, denn sonst würden wir uns auf den Spielplätzen vermutlich an die Gurgel gehen. Damit das, egal, wer neben uns die harte Bank teilt, nicht passiert, ein paar Tipps, wie selbst Spielplätze Spaß machen können:
Wählen Sie einen Spielplatz, der möglichst nicht in Ihrer Nachbarschaft liegt. Man fühlt sich einfach entspannter, wenn man, nachdem das eigene Kind in der Sandkiste einen Wutanfall bekommen und andere Kinder verprügelt hat, die entsetzten Mütter nicht wieder vor der eigenen Haustür trifft.
Wenn Sie keine Supermami sind, die am liebsten neben ihrem Sprössling in der Sandkiste sitzt und ihm die Förmchen anreicht, entwickeln Sie ein Gespür für die
am besten für Ihr Kind geeigneten Spielgefährten. Keine Schreibabys! Keine, deren Supermami wie ein besorgter Helikopter über ihrem Kind kreist. Haben Sie das optimale Exemplar entdeckt, platzieren Sie Ihr Kind daneben.
Haben Sie immer kinderfreundliche Süßigkeiten dabei, nicht nur gesunde. Ein bisschen Zucker und ein Tropfen Fett haben noch keinem Kind geschadet.
Wählen Sie möglichst eine Bank, die von der Sonne beschienen wird. Neumütter sind oft blass, weil sie zu viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen.
Ihre Lektüre sollte, da Sie oft unterbrochen werden, kein allzu anspruchsvoller Roman sein. Es empfehlen sich romantische Komödien, Kennzeichen rosa-hellblaue Cover, oder Klatschmagazine.
Augen auf, Singlemütter! Geflirtet wird nun nicht mehr auf Partys, sondern an der Sandkiste.
»Jedes Kind hat mich mindestens eine Million Gehirnzellen gekostet.« Ja, Mütter verblöden. Weil sie zwischen Fläschchen, Windeln und viel zu kurzen Schlafhäppchen höchstens Zeit für die Überschriften in der Bild finden. Und hinter lauter Babys keine Welt. Und Kinderspielplätze sind für Frauen, die über einen mehr als zweistelligen IQ verfügen, eine Vorstufe zur Vorhölle. Meistens ist es kalt, die Bänke
sind immer hart, die Gespräche unter Müttern so spannend wie das Blättern in einem chinesischen Telefonbuch.
Gibt es eine Alternative?
Leider nein.
Gibt es Schlimmeres?
Leider ja.
Zum Glück wissen wir nicht, was.
Miriam, 43, eine Tochter, 2
»Blut, Schweiß und Tränen? Kann man so sagen. Aber ich war ehrgeizig, deswegen habe ich viel für die Karriere getan. Aber dann habe ich es geschafft. Ich hatte in meinem Beruf als Kamerafrau viel Spaß, war viel unterwegs, außerdem finanziell unabhängig – alles war gut, sogar bestens. Nichts fehlte. Bis auf die Liebe. Doch dann lernte ich meinen Mann kennen, verliebte mich bis über beide Ohren und plötzlich stand die Babyfrage im Raum. Sollten wir? Obwohl Benny sieben Jahre jünger ist als ich? Ich glaube, ich war in der Anfangszeit mit Benny einfach so glückshormonüberschwemmt, dass ich mir über die Konsequenzen gar nicht im Klaren war. Ich bekomme einfach ein Kind, so dachte ich, und alles läuft so weiter wie bisher. Ich bin gut organisiert, wir sind Doppelverdiener, alles kein Problem.
Tja, und dann kam Mia – und nichts war mehr so wie früher. Absolut nichts. Seitdem sind meine Nächte so kurz und durchlöchert, dass ich nur noch groggy durch die Tage schleiche. Wenn ich mich zum Yoga quäle – oft genug kommt etwas dazwischen –, dann geniere ich mich, meine Dreiviertelhose anzuziehen. Grund: Ich hatte wieder keine Zeit, meine Beine zu enthaaren. ›Die Wölfin hat wieder zugeschlagen‹, sagt meine beste Freundin dann. Sie ist natürlich Single und geht regelmäßig in den Beautysalon, um sich am ganzen Körper enthaaren zu lassen.
Da ich noch in der Mutterpause bin und nur gelegentlich frei arbeite, ist natürlich auch das Geld knapp. Ich kaufe deshalb die Haarfarbe wie in Studentenzeiten wieder im Drogeriemarkt, lasse beim
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