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Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen

Titel: Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Gerberding , Evelyn Holst
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einfach üben, das kleine Wort mit den vier Buchstaben.
    Nein. N-e-i-n.
    Geht doch.
    Warum nicht gleich so? Und wo wir schon mal dabei sind:
    »Es gibt erst wieder Taschengeld /Internetzugang, wenn
    … du dein Zimmer aufgeräumt hast,
    … du deine Scham-/Barthaare aus dem Waschbecken entfernt hast,

    … du in deiner Schultasche auch etwas wiederfindest, [Ref23]
    … sich dein Zeugnisdurchschnitt von 3,9 auf mindestens 2,9 verbessert hat,
    … du alle Piercings, außer in den Ohrläppchen, dauerhaft entfernst,
    … du wieder regelmäßig deine Großeltern besuchst,
    … du, wenn ich dich darum bitte, ohne zu meckern und zu maulen den Mülleimer runterbringst,
    … du von dir benutztes Geschirr abspülst und in die Spülmaschine stellst,
    … du dich nicht auf die Haufen frisch gewaschener Wäsche fläzt, sondern sie in deinem Schrank verstaust,
    … du deine schlechte Laune bitte an deinen Freunden und nicht an deinen Eltern auslässt.«
    Wie schrieb es Hermann Hesse in seinem Gedicht Stufen so schön: »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.«
    Also, fangen wir an.
    Mit einem kleinen Wort, das nur vier Buchstaben hat.
    NEIN.

    So erziehen Sie das perfekte Kind und überleben trotzdem!
    Vermüllte Kinderzimmer? Gepiercte Teenies? Schlafen, bis der Arzt kommt? Tief Luft holen und sich an die eigene Jugendzeit erinnern.
 Drohen Sie nie »Wenn du das noch einmal machst, dann passiert etwas« an, wenn nicht auch tatsächlich etwas passiert. Mit Konsequenzen können Sie gar nicht früh genug anfangen.
 Sprechen Sie nie in Babysprache, auch mit Säuglingen nicht, es sei denn, Sie haben einen einstelligen IQ.
 Schimpfen Sie Ihre Kinder nie in der Öffentlichkeit oder vor anderen aus. Immer zur Seite nehmen oder warten, bis Sie zu Hause sind.
 Machen Sie Ihre Kinder nie lächerlich oder klein, egal, wie klein sie sind. Auch Kinder haben eine Würde, genau wie ihre Eltern.
 Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich viel bewegt. Am besten mit Ihnen gemeinsam. Müde Kinder schlafen abends besser!
 Verbieten Sie keine Süßigkeiten, sondern erlauben Sie sie einmal pro Woche, sonst nascht Ihr Liebling heimlich.
 Begluckte Kinder sind nur in Ausnahmefällen beglückte Kinder. Alle Glucken – runter vom Nest, damit die Eier in Ruhe ausbrüten können. Was nicht bedeutet, dass wir unsere Kinder sich selbst überlassen. Wir begleiten sie und sind im Notfall immer zur Stelle.
 Weisen Sie nicht mit pädagogischen Hintergedanken auf die Fähigkeiten anderer Kinder hin: »Schau mal, wie toll der Anton schon klettern kann« oder »… wie schön die Antonia schon vorliest«. Damit zerstören Sie Kinderfreundschaften und kindliches Selbstvertrauen.
 Reden Sie nie die Ängste Ihrer Kinder weg, zum Beispiel mit »Brauchst keine Angst zu haben, es gibt doch gar keine Gespenster«. Lieber fragen: »Warum hast du denn Angst vor Gespenstern?« Wenn das nichts nützt, Das kleine Nachtgespenst vorlesen.
 Verzichten Sie auf Sätze wie »Als ich so alt war wie du, hab ich schon als Balljunge mein Taschengeld verdient« oder »… hatte ich nur Einser in Mathe«. Das spornt nicht an, sondern nervt nur.
 Sprechen Sie bei Problemen, Ärger oder Sorgen nur mit Eltern, denen es noch schlechter geht. Wenn Ihr Kind gerade zum zweiten Mal sitzen bleibt, wollen Sie schließlich kein »Das tut mir leid für dich, mein Finn-David hat gerade zwei Klassen übersprungen« hören.
 Halten Sie immer eine Kiste mit gutem Rotwein im Keller parat.
 Und wenn es einmal ganz dicke kommt, hören Sie sich das Lied Für Dich von den Söhnen Mannheims an. Auszug: »Eltern wie Engel, Engel wie Eltern (…) Wie konntet ihr das durchstehen ohne Amoklauf und Durchdrehen?« [Ref24]

»Eintritt in die hormonelle Vorhölle, womit nicht die Wechseljahre gemeint sind« – Die Vertreibung aus der Zauberwelt
    Wir erinnern uns noch gut an diese trüben Sonntagvormittage, wenn alle Welt zu schlafen schien und nur wir völlig übermüdet mit verklebten Augen im Kinderzimmer saßen, Bauklötze hin- und herschoben, aus Pixi-Büchern vorlasen und nur einen einzigen Wunsch hatten: wieder ins Bett zurück, Decke über den Kopf und weiterschlafen. Wie kann man nur so gnadenlos wach sein, dachten wir mit leicht genervtem Blick auf unseren zwar leider nachtaktiven, dafür frühmorgens umso quietschmuntereren Nachwuchs. Oh, diese tiefe Sehnsucht nach Stille, nach Nicht-angesprochenwerden-Wollen, nach Einfach-mal-seine-Ruhe-haben-Wollen  – nie war sie ausgeprägter und nie

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