Wer schlafende Hunde weckt
brauchten.
Hinterher lagen sie unter den Sternen da und genossen die Wärme. So spätabends war es sonst in Schottland nie so warm. Als wären sie im Urlaub. Auch die Luft roch anders: aromatischer, ein Hauch von Grillfeuer in der Luft, obwohl das nächste Haus sicher zwei Kilometer weit weg war.
Stephen wusste, dass es ein Moment war, an den er sich ewig erinnern würde. Darüber würden sie noch reden, wenn sie siebzig waren; wenn Charlie alt genug war, konnten sie ihn damit aufziehen.
Dann hörten sie einen Motor und sahen, wie sich ein Scheinwerferpaar unten in den Steinbruch schlängelte und schaukelte.
Klarheit
Zu ihrer Überraschung und großen Freude war Drew zu Hause, als Catherine von dem Wagen abgesetzt wurde, den Sunderland ihr organisiert hatte.
Er war auch gerade erst angekommen und packte seine Reisetasche aus. Sein Meeting in London war schnell zu Ende gewesen, und obwohl er eigentlich mit Freunden essen gehen und sich ein Hotel hatte nehmen wollen, hatte er sich doch lieber bei British Airways nach einem früheren Flug erkundigt und Glück gehabt.
»Da die Jungs bei meiner Mutter sind, hab ich mir überlegt, wenn ich den Flug um sechs Uhr fünfunddreißig kriege, bin ich bei günstigem Wind um halb neun zu Hause, und wir können uns einen schönen ruhigen Abend machen. Vielleicht indisch bestellen.«
Sie schmolz förmlich dahin. Anrufe in letzter Sekunde und wildes Gehetze, nur für etwas vom Inder um die Ecke, wo er doch in London in hippen Bars hätte relaxen und hinterher vornehm essen gehen können.
Das liebte sie an ihm: Er war impulsiv, aber nur, wenn es um sie ging. Das Tollste daran war, dass sie an so etwas merkte, wie verknallt er in sie war, obwohl sie so ein Albtraum sein konnte.
Sie lehnte sich an ihn, sie musste dringend in den Arm genommen werden. Er hatte wohl einen Kuss erwartet, abersie hielt sich einfach stärker und stärker an ihm fest, bis ihr die Tränen über die Wangen liefen. Drew war sicher überrascht (und zweifellos auch stolz), dass seine Geste so emotional aufgenommen wurde, aber er hatte keine Ahnung, was ihre Tränen bedeuteten, und sie würde es ihm auch nicht erklären. Nicht heute Abend und auch nicht, bevor sie der Sache auf den Grund gegangen war. Er würde sich doch nur Sorgen machen.
Schließlich lehnte sie sich weit genug zurück, um ihm seinen Kuss zu geben, aber auch da bekam er mehr, als er erwartet hatte.
Sekunden vorher hätte sie gedacht, dass Sex das Letzte wäre, wonach ihr gerade war. Sie war so angespannt, so erschüttert, so wütend und sie konnte sich auf nichts länger als einen Augenblick konzentrieren. Doch als er sie im Arm hielt, ging es ihr sofort besser, sie beruhigte sich und wurde friedlicher. Und dann packte sie das Verlangen.
Sie rissen einander die Klamotten vom Leib – eilig, ungeduldig, ungeschickt.
Er wollte es ihr mit dem Mund machen. Noch eine nette Geste, aber nicht heute Abend. Er musste sie sofort vögeln. Meistens liebten sie sich eher zärtlich, feinfühlig, füreinander. Das konnte erotisch sein, das konnte Spaß machen. Aber heute mussten sie vögeln.
Eilig, ungeduldig, ungeschickt – sie kniff ihn aus Versehen in die Eichel, als sie ihn in sich schob. Er heulte kurz auf, aber zum Glück brauchte er jetzt auch länger, bis er kam. Gut. Sie kam ziemlich schnell, aber er sollte nicht aufhören. Er sollte sie weitervögeln, diese Forderung schrie sie fast, enthemmt vom Wissen, dass die Jungs bei ihren Großeltern waren.
Sie duschten, bevor das Essen kam, und aßen auf dem Sofa vor Das Phantom Kommando . Sie schafften es nicht bis zum Ende. Catherine lag mit dem Kopf auf Drews Brust, und irgendwann ungefähr bei Rae Dawn Chongs Raketenwerfer-Missgeschick, legte er seine Hand auf ihren Busen. Sie hatte sich keinen BH mehr angezogen, nur ein T-Shirt, und als ihr Nippel unter seiner Berührung hart wurde, spürte sie durch die Shorts, wie er ähnlich reagierte. Sie nahm ihn eine Weile in den Mund, und dann verlangte sie, dass er sie noch mal vögelte, gleich dort auf dem Sofa, einfach weil sie es konnten.
Catherine duschte noch mal kurz, aber lang genug, dass Drew eingeschlafen war, als sie ins Schlafzimmer kam. Eben noch hatte er kichernd bemerkt, dass ihr »das bestimmt einen klaren Kopf gemacht« habe und vorhergesagt, sie würde bestimmt schnell einschlafen.
Dann war er aber sofort weggedämmert.
Catherine lag eine Weile in der Dunkelheit: friedlich, entspannt, aber im Kopf hellwach. Mit der ersten Sache
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