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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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passiert, nachdem er dich geweckt hatte?«
    »Er hat mich nach Hause gebracht. Ich hätte wahrscheinlich nicht mit ihm fahren sollen, denn er war ziemlich breit, aber das habe ich zu dem Zeitpunkt nicht gemerkt. Am nächsten Tag wollte er mit mir sprechen, über irgendwas mit seinem Auto, aber ich habe ihn nicht beachtet. Und seitdem habe ich ihn nicht getroffen … Außer hier.«
    Zumindest hatte David, was das anging, nicht gelogen.
    »Und ich schwöre, dass ich es nicht tun werde«, fügte sie hinzu.
    »Wenn du ihn willst, kannst du ihn haben.«
    »Er ist, hm, nicht mein Typ.« In ihrer Tasche klingelte es. »Ups, das ist deine Mutter. Ich muss mich beeilen.«
    Sie war schon an der Tür, als sie noch einmal anhielt und sich umdrehte. »Da ist noch etwas. Erinnerst du dich, dass du dein Lipgloss nicht mehr gefunden hast? Du hast gesagt, wenn ich es finden würde, könnte ich es behalten …« Sie wurde rot und sah nervös aus. »Das ist irgendwie uncool, aber, ähm, manche Leute haben gesagt, ich sähe dir ähnlich, und ich dachte, vielleicht würde er mir auch gut stehen. Deshalb habe ich weiter danach gesucht. Und ich hab es gefunden. Das Lipgloss, meine ich. Aber du kannst es zurückhaben.«
    »Nein, danke.« Lipgloss war das Letzte, was mich im Moment interessierte. Das war mal was ganz Neues bei mir. »Ich hoffe, den Leuten gefällt es an dir.«
    Sie lächelte und wurde rot. »Sag mir, wenn ich irgendetwas für dich tun kann.«
    Ich wünschte, es gäbe etwas, das sie hätte tun können. Dass irgendjemand tun könnte. Ich kämpfte mich wieder durch die Dunkelheit zur Party und versuchte, dieses neue Teil an der richtigen Stelle einzufügen. Wenn es stimmte, was Sloan sagte, dann war wirklich etwas in den Drink im roten Plastikbecher gemischt worden. Aber ich war damit nicht betäubt worden.
    Ich öffne die Tür und sehe Sloan und David.
    Und noch jemanden. Da ist noch jemand. Jemand … der mich in den Raum schubst? Aber warum sollte mich jemand in das Zimmer stoßen?
    Ich bin verwirrt und wütend. »Warum machst du das?«
    Langley? Nein Langley war vor der Badezimmertür, nicht vor der Schlafzimmertür. Und sie versuchte, mich nicht herauszulassen, nicht, mich irgendwo hineinzuschubsen.
    Aber …
    Ich bin draußen, und es regnet.
    Ich muss Langleys Schuhe ausziehen. Ich hatte ihr versprochen, ich würde sie nicht nass werden lassen, und es schüttet regelrecht. Sie sind schon ganz nass. Ruiniert. Ich beuge mich vor, um die Riemchen zu öffnen und falle fast vornüber.
    Dafür hast du keine Zeit! Sagt eine Stimme in meinem Kopf. Geh weiter.
    Taumelnd komme ich wieder auf die Beine, gebe es auf, die Schuhe zu retten. Ich werde ihr neue kaufen. Ich muss weiter, weg von hier.
    Das Handy klingelt. Es ist dunkel, regnet in Strömen, und ich muss mit zugekniffenen Augen auf das Display schauen, um den Anrufer zu erkennen.
    Ollie M.
    Stand das da? Oder denke ich es, weil es mir gesagt worden ist?
    Ich dachte daran, was Nicky vor zwei Wochen zu mir gesagt hatte: »Vielleicht solltest du ab und zu mal selber denken.«
    War ich so bequem? So rückgratlos?
    Das Handy klingelt wieder. Und wieder.
    Wenn es wirklich Ollie gewesen war, warum konnte ich mich nicht daran erinnern, mit ihm gesprochen zu haben?
    Das Telefon klingelte immer noch.
    Da merkte ich, dass es nicht in meiner Erinnerung klingelte, sondern in meinem Zimmer.
    »Loretta«, schrie ich. »Mein Telefon klingelt.«
    »Geh ran, Schätzchen.«
    »Hörst du es?«
    »Laut und deutlich.«
    Mein Herz pochte. Diesmal könnte ich allen beweisen, dass ich nicht verrückt war.
    »Hallo?«
    »Hi Jelly Bean«, sagte Langley.
    Loretta war gekommen und stand in der Tür. Ich gab ihr ein Zeichen, dass alles ok war und sie gehen konnte.
    »Hey, wie geht’s dir?«, fragte ich.
    »Mir geht’s gut, aber ich glaube nicht, dass ich heute kommen kann. Papo …«
    »Geht’s ihm schlechter?«
    »Nein, aber auch nicht besser.«
    »Oh, das tut mir leid.«
    »Danke. Und wie geht’s dir?«
    Ich starrte den Luftballonstrauß an, der allmählich in der Ecke des Zimmers zu Boden sank. »Ein bisschen verwirrt. David war hier. Er hat mir von Sloan erzählt.«
    Langley atmete aus. »Oh.«
    »Als du mir den Weg aus dem Badezimmer versperrt hast …«
    »Ja?«
    »Was hab ich da noch mal gesagt?«
    »›Ich halt es nicht mehr aus. Es ist vorbei. Ich hab genug. Ich mach jetzt Schluss.‹ So was in der Richtung.«
    »Bist du sicher, dass es um David ging?« Mein Blick wanderte über die

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