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Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Wer stiehlt schon Unterschenkel: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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getroffen?«
    »Nein.«
    »War niemand außer dir an der Haltestelle?«
    »Niemand außer mir.«
    »Hast du mit jemandem gesprochen?«
    »Ich habe mit jemandem gesprochen.«
    »Mit wem hast du gesprochen, Johnny?«
    »Ja, mit wem habe ich gesprochen?«
    »Es ist zum Heulen«, stöhnte Timothy. »Wenn wir nur die richtigen Fragen wüßten! Nicht wahr, Johnny, du könntest uns alles sagen.«
    »Ja, ich könnte euch alles sagen.«
    Bevor Timothy das »Texas« verließ, besuchte er Hanks und bat, noch einmal das Museum besichtigen zu dürfen.
    »Irgend etwas spukt in meinem Gehirnkasten herum«, sagte er. »Ich kann es nicht packen, aber ich habe eine dunkle Ahnung, daß es mit Ihrer Sammlung zusammenhängen könnte. Vielleicht finde ich es, wenn ich es sehe.«
    Er ging wie geistesabwesend an den Vitrinen entlang, Hanks immer einen Schritt hinter ihm. Schließlich stand Timothy lange vor der Vitrine mit den Fundsachen.
    »Haben Sie entdeckt, was Sie suchten?« fragte Hanks.
    »Vielleicht.« Timothy zeigte auf den »Ohrwurm«.
    »Aber das Ding liegt schon seit drei Jahren hier«, sagte Hanks erstaunt.
    »Schon möglich.« Timothy legte die drei Finger auf die Platte der Vitrine und ließ Zeigefinger und Mittelfinger hochwippen. »Und was hat das zu bedeuten?« erkundigte sich Hanks
    »Ich weiß es nicht. Niemand scheint es zu wissen.«
    Zu Hause holte Timothy sein Lieblingsglas hervor und putzte es sorgfältig, dann goß er sich einen großen, garantiert schottischen »Half and half« ein und setzte sich zu Napoleon. »Mir sitzt ein Floh im Ohr«, sagte er. »Nun wollen wir doch mal sehen, was du in deinem Gehirnbauch hast.« Er drückte auf die Frei-Spiel-Taste. Das Rubinauge begann zu glühen, in Napoleon summte und brummte es. Timothy lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und wartete geduldig drei Glas lang, bis Napoleon sich räusperte.
    + + 1. + warum sollte stahlheimer zu selbrik gesagt haben: sein schatten könne ruhig mal was für ihn tun + wenn stahlheimer überhaupt über seinen schatten gesprochen hätte, dann doch wohl, daß er keinen mehr hatte + n. + + +
    »Nonsens«, knurrte Timothy. »Wenn Johnny mitbekommen hätte, daß er nicht mehr überwacht wurde, wäre er nie nachts zu Fuß gegangen. Er war nicht leichtsinnig. Hast du noch was?«
    + + 2. + warum hat selbrik widersprochen, als stahlheimer behauptete, computer würden nie richtig komponieren können, weil sie keine seele hätten? + siehe dazu Veröffentlichung zentralregister XII/17 aszu-brv/ccc/ nor. 5. 398. 33o + hier beklagt selbrik selbst, daß es unmöglich sei, computern eine seele zu geben + n. + + +
    »Das ist eine interessante Frage«, sagte Timothy anerkennend. »Hast du noch was gefunden?«
    + + 3. + warum ging stahlheimer nachts spazieren, obwohl er nachtblind war? + n. + + +
    Timothy griff sich an die Stirn. »Natürlich!« schrie er. »Daß ich daran nicht gedacht habe!«
    Er ließ sich in den Sessel fallen, sprang wieder auf, tigerte durch den Raum, nahm den Streifen in die Hand und trug ihn wie eine Prozessionskerze vor sich her, lief wie im Traum in die Küche, ins Bad, wieder zurück in das Arbeitszimmer; plötzlich strahlte er über das ganze Gesicht und boxte mit der Faust gegen Napoleons Bauch. Dabei hatte er die Wiederholungstaste ausgelöst. Napoleon spuckte sogleich einen neuen Streifen aus.
    + + 3. + warum ging stahlheimer nachts spazieren, obwohl er nachtblind war? + n. + + +
    »Ja«, rief Timothy, »das soll Selbrik mir mal erklären!«
    7.
    Selbrik führte Timothy in ein geräumiges, auf den ersten Blick gemütlich wirkendes Zimmer, das mit Möbeln aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet war, mit Imitationen, wie Timothy auf den zweiten Blick feststellte, und nicht einmal besonders guten.
    »Ein Wässerchen?« fragte Selbrik. Während Timothy zusah, wie Selbrik die Flasche entsiegelte und eingoß, legte er die Finger auf die Tischplatte und ließ sie wippen. Selbrik murmelte etwas.
    »Wie bitte?« fragte Timothy.
    »Ach, nichts. Mir fiel nur ein Kinderreim ein.«
    »Hierzu? Das interessiert mich.«
    Selbrik lächelte verlegen. »Ein alter, dummer Spruch: ’Streck dich, Bäumchen; krümm dich, Wurm; wehr dich, Söhnchen, doch bedenke – das erste Mal geht’s, das zweite Mal schwer, das dritte Mal nimmermehr.‹ Oder so ähnlich. Aber Sie sind gewiß nicht gekommen, um Kinderreime zu hören.«
    Timothy schob die Hände unter die Schenkel, er rutschte unruhig auf dem altmodischen, harten Stuhl hin und her, der

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