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Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Wer stirbt schon gern in Düsseldorf?

Titel: Wer stirbt schon gern in Düsseldorf? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Venn
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Stadtverwaltung Bitburg. Da gibt es einen Aufenthaltsraum für die städtischen Arbeiter, da stehen Unimogs rum und jede Menge Streusalz lagert da auch. Von dem Büro einer Firma US Universal-Bau weiß aber kein Mensch was. Auch in der Chefetage des Bürgermeisters nicht. Aber, Eifel-Bild, ich hatte dich unterbrochen. Du bist also auf die Spitzen des amerikanischen Geheimdienstes gestoßen.«
    »Haha, lass das Lästern! Sonst kannst du dir eine Zusammenarbeit mit mir in die Haare schmieren. Ich trau dir übrigens immer noch nicht. Du hast mich doch nach Elsenborn geschickt. Vielleicht steckst du ja auch hinter der ganzen Sache mit dem tätlichen Angriff auf meine Person.«
    »Ach, hör doch auf. Und rede vor allen Dingen nicht so geschwollen. Ich bin ein einfacher Polizist, schmink dir also auch deinen Adorno ab. Wenn du mir nicht traust, können wir die Sache ja sofort beenden.«
    Nusselein wiegelte ab:
    »Nein, jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Aber gute Freunde waren wir ja nie in der Vergangenheit.«
    »Ich sag dir jetzt eins: Ich mache diesen gottverdammten Job und will einen gottverdammten Mord aufklären. Und ich merke, dass da Kräfte von oben mit am Rad drehen und meine gottverdammte Arbeit behindern wollen. Und das passt mir einfach nicht. Da muss ich mir eben für meine Arbeit andere Partner suchen. Und außer dir kenne ich keinen, der den Mord sauber aufklären will. Und ich glaube, das kannst du jetzt sogar als Kompliment werten, dass du zwar oft ein Arschloch bist, aber dass du dich nicht bestechen lässt. Also: Du traust mir, ich traue dir. Und wenn wir beide diesen Job erledigt haben, können wir meinetwegen wieder getrennte Wege gehen und du kannst mich in deinem Scheißblatt regelmäßig in die Pfanne hauen. Aber jetzt sind wir Partner. Ende der Durchsage!«
    Während Zimmermann sich in das Sofa fallen ließ, fütterte Nusselein Incitatus mit »Lachs-Häppchen«. Er achtete peinlichst darauf, den Löffel nicht abzulecken und erzählte dann – für Nusseleins Verhältnisse recht ungeschönt – von der Begegnung mit dem Farbigen und der Krankenstation im Camp. Zimmermann schüttelte den Kopf:
    »Und wegen eines Negers schließt du sofort auf Amerika?«
    »Das heißt Farbiger, Herr Kommissar. Ich habe den Kampfanzug zwar nur kurz gesehen, aber es war Ami-Zeug drauf. So Sternchen.«
    »Und Sternchen hast du dann auch gesehen?«
    »Da kannst du einen drauf lassen. Der Kerl hätte Schwarzenegger besiegt – wenn auch nicht im Wahlkampf. Ich bin sicher, hier geht etwas mit Amis ab. Und der Förster hing da drin. Das weiß ich, ich kann dir aber nicht sagen, woher.«
    »Brauchste auch nicht. Der Rader hat die Geschichte mit den Amis seiner halben Fraktion erzählt. Offiziell komm ich da aber nicht dran. Da wird geblockt. Sobald die Geheimdienste in so einer Sache mitmischen, haben wir normalen Polizisten keine Chance. Da wird dichtgemacht, sogar per Dienstanweisung. Ja, Eifel-Bild, da musst du jetzt ran. Ich darf nur ein bisschen in der Privatscheiße von dem Förster rumstochern.«
    Incitatus sprang auf das Sofa und gab Zimmermann eindeutig zu verstehen, dass er seinen Platz sofort räumen müsse, da ein Verdauungsschläfchen anstand. Dieser stand auch auf:
    »Scheißvieh, ich bin total mit Katzenhaaren zugefusselt. Du könntest ja auch mal saugen.«
    »Ich blase lieber!«
    »Womit wir wieder bei deinem Niveau angekommen sind, Eifel-Bild.«
    Die beiden Männer beschlossen, am nächsten Tag noch einmal nach Elsenborn zu fahren, allerdings musste Zimmermann die Gesetzeslage für so ein Tun zurechtrücken:
    »Das ist Belgien. Ich begleite dich also nur als Privatmann.«
    Als Zimmermann sich gerade verabschieden wollte, rumpelte es heftig an der Tür des Wohnwagens. Die beiden Männer stürzten, während Incitatus einen Sprung unter Nusseleins Bett machte, nach draußen und fanden eine Flasche mit einem Lappen, die allerdings nur auf der Wiese vor dem Wohnwagen gelandet war. Zimmermann hob das Wurfgeschoss auf und roch dran:
    »Ein Brandbeschleuniger, in Kommunardenkreisen auch Molotow-Cocktail genannt. Eindeutig Benzin drin. Auch der Lappen ist damit getränkt und wurde auch angezündet. Ist aber während des Flugs ausgegangen. Anfänger.«
    Auf der Straße heulte ein schweres Fahrzeug auf und entfernte sich ohne Licht.
    »Ich glaube, wir sind in eine Scheißsache geraten.«
    »Eifel-Bild, das kannst du laut sagen«, stimmte ihm Zimmermann zu.
    * * *
    Da die Gerichtsmedizin Düsseldorf die Leiche des

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