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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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Informationen über ihn, die ihn, wie er sagte, bei der
     Stange halten würden. Ich weiß nicht, was es war, aber ich habe
     nie mehr von ihm gehört, bis auf ein Mal, als er mir ein Geschäft
     angeboten hat.«
    »Und sind Sie darauf
     eingegangen?«
    »Nein. Es war illegal.«
     Würdevoll. »Was ist mit Chivian?«
    »Wir haben eine
     langfristige Absprache. Ich habe ihm geholfen, sich niederzulassen, und er
     bekommt eine Jährliche Zahlung von mir. Nichts Übermäßiges.
     Er weiß, daß das Geld Fleur gehört und daß er
     mindestens genauso gut lebt wie ich.«
    Es war Zeit, und trotzdem zögerte
     ich. Mein wichtigste Karte.
    »Und das Schweizer
     Konto? Hat Chivian auch eins?« Er schüttelte den Kopf. Er rieb
     sich die Augen und die gerunzelte Stirn und anschließend die Schläfen.
    »Sie wissen doch«,
     sagte ich, »oder vielleicht wissen Sie's auch nicht, daß ich
     noch einen Satz Abzüge von den Fotos habe, die ich in Ihrem Büro
     gemacht habe.«
    »Das wußte ich
     nicht. Aber Sie müssen wohl noch welche haben, das begreife ich
     jetzt.«
    Ich wich auf ein anderes
     Thema aus. »Haben Sie Ihre Akte aus meinem Büro gestohlen, oder
     haben Sie das jemand anderen besorgen lassen?«
    Er lächelte schwach.
     »Ich habe es selbst getan.«
    »Sie haben den zweiten
     Satz Bilder übersehen. Er lag mitten auf meinem Schreibtisch.«
     Von dem Satz, den Miller sich angefertigt hatte, erzählte ich ihm
     nichts. Ich glaubte, daß es ihm nicht gefallen hätte zu
     erfahren, daß sonst noch irgend jemand von der Sache wußte.
     »Warum haben Sie damals die Papiere gestohlen?«
    »Chivian bestand
     darauf. Als Sie diesen Termin bei ihm machten, war er sich sicher, daß
     Sie beschlossen hätten, das Geld nicht zu nehmen.«
    »Waren Sie sich sicher?«
    »Nein. Es gefiel mir
     nicht, aber Sie haben so was an sich.«
    Die größte
     Streicheleinheit für mein Ego an diesem Tag. »Ich dachte, wir
     sollten noch ein Weilchen warten.«
    »Wann hatten Sie vor zu
     gehen?« fragte ich gelassen. Wir wußten beide, daß ich
     wieder von seinem Schweizer Vorratslager sprach.
    »Noch lange nicht. Erst
     wenn Eloise älter gewesen wäre.«
    »Hätten Sie es ihr
     gesagt?«
    »Das alles?« Er
     lachte rauh. »Hm, nein. Niemals. Ich liebe dieses Kind, soweit ich
     in der Lage bin zu lieben. Das ist nicht die Art Geschichte, die man
     seiner Tochter erzählt. Nicht unter gewöhnlichen Umständen.«
     Richtig, aber sie ist auch kein gewöhnliches Kind.
    »War Fleur wirklich
     schwanger?«
    »Sie mögen es zwar
     nicht glauben, aber ich weiß es nicht.«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Sie müssen
     wissen, daß die Dinge sich im Laufe der Jahre geändert haben.
     Zwischen meiner Frau und Henry Chivian ist eine Beziehung entstanden, die
     ich vor Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Wir werden
     älter, denke ich. Ich weiß, daß er sie mit
     Fruchtbarkeitsmedikamenten behandelt hat.«
    »Ohne es Ihnen zu
     sagen?«
    Er stieß ein kleines
     Lachen aus. »Ja. Das entspricht seiner Vorstellung von einem guten
     Witz. Ich bin nie da, wenn er zu Fleur kommt. Und er kommt alle ein bis
     zwei Wochen.«
    »Und die Fehlgeburt?«
    »Wenn sie schwanger
     war, dann hatte sie eine. Ich bin sicher, daß Fleur, was immer die
     Wahrheit gewesen sein mag, wirklich glaubte, schwanger zu sein. Sie
     akzeptiert alles, was er ihr sagt.«
    »Aber Chivian weiß
     nichts von dem Geld, das Sie beiseite gelegt haben?«
    »Nein. Ich wollte
     genauso sehr von ihm weg wie von allen anderen.«
    »Und ihm Fleur überlassen?«
    »Sie hätte immer
     noch jede Menge Geld, was ihm gefällt. Er ist immer noch Arzt, was
     ihr gefällt. Ich weiß nicht.«
    »Was ist aus Annie
     geworden?«
    »Sie ist nach
     Frankreich zurückgegangen, um von ihrem Geld zu leben. Jacques sollte
     ein Auge auf sie haben.«
    »Erzählen Sie mir,
     was in New York passiert ist.«
    »Nach Estes' Beerdigung
     sind wir alle nach New York gegangen, weil Fleur es nicht ertragen konnte
     zu bleiben. Wir wären ohnehin bald gegangen. Fleur stand es bis
     obenhin, jedesmal ein Schwangerschaftskleid anziehen zu müssen, wenn
     sie aus ihrem Zimmer kam. Am schlimmsten war es, wenn der alte Mann ihren
     Bauch anfassen wollte, um das Baby zu fühlen.
    Wirklich richtig gräßlich.«
    »Sie sind nach New York
     gegangen.«
    »Also sind wir nach New
     York gegangen. Ich und Annie haben als Mr. und Mrs. Crystal eingecheckt
     und Fleur und Henry als Dr. und Mrs. Chivian. Als Annies Zeit kam, ging
    

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