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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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Fleurs Schuld, daß ich steril
     bin, und jede andere Vorgehensweise hätte ihr einen Lebensstil
     zugemutet, der stark von dem abfiel, woran ihr Vater sie gewöhnt
     hatte.
    Ein größerer
     Fehler bleibt bestehen, unsere Lügen, was Eloise' Herkunft betrifft.
     Aber wir lieben sie; sie ist in jedem wirklichen Sinne des Worts unsere
     Tochter. Es steht außer Frage, daß wir sie wollten und daß
     wir den Betrug haßten. Wir dachten, es sei das beste, ihr nichts zu
     sagen, aber das war ein Irrtum. Unsere größte Verfehlung
     bestand darin, daß wir unsere Tochter unterschätzt haben und
     unsere Fähigkeit, die Dinge vor ihr zu verbergen, überschätzt,
     aber es ging um Dinge, die mit starken Gefühlen verbunden sind. Wir
     werden Eloise jedenfalls nicht noch einmal unterschätzen. Ich hoffe,
     es ist nicht zu spät. Sie glaubt es, und wir hoffen es.
    Bleibt nur noch ein einziges,
     grundlegendes Problem: Sie. Ich weiß nicht, was Sie mit dieser
     Information anfangen werden. So viele Möglichkeiten gibt es da nicht.
     Der ›Gerechtigkeit‹ kann kein Dienst mehr erwiesen werden;
     Sie haben unsere ›Leiche‹ ausgegraben und die Fragen Ihrer
     Klientin beantwortet. Jetzt könnten Sie uns nur noch ein paar
     gesellschaftliche Schwierigkeiten machen. Aber die Folgen des Geschwätzes
     würden Eloise treffen, nicht uns. Und damit würden Sie ihr ein
     schweres Unrecht zufügen.
    Ich habe das Problem
     durchdacht. Mein Vorschlag ist folgender: Uns als Familie ist sehr an
     Ihrem Schweigen gelegen.
    Ich werde alle
     strafrechtlichen Klagen gegen Sie fallenlassen und Ihnen einen Scheck
     über fünfzigtausend Dollar ausstellen.
    Beides sollte eigentlich mehr
     sein, als Sie unter den gegebenen Umständen erwarten dürften.
     Als Gegenleistung geben Sie mir alle Unterlagen zurück, die diesen
     Fall betreffen, sowohl die, die sich bereits in Ihrem Besitz befinden, als
     auch die, die die Polizei Ihnen aushändigen wird, wenn ich die
     Anklage fallenlasse. Und wir erwarten natürlich, daß Sie
     Stillschweigen bewahren.« Endlich schwieg auch er; er war ebenfalls
     müde. Die ganze Sache strengte ihn gefühlsmäßig sehr
     an.
    Und es war eine Menge Geld.
     »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Natürlich.«
    »Wie paßt das,
     was Sie mir gerade erzählt haben, zu der jüngsten Fehlgeburt
     Ihrer Frau?« Ich dachte, ich würde vielleicht einen kleinen
     Treffer landen - ich meine, ich dachte nicht, daß er wußte, daß
     ich darüber im Bild war.
    Und er rieb sich tatsächlich
     die Augen. Aber er sagte: »Mr. Samson, meine Frau ist nicht gesund.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, es
     gab keine Fehlgeburt.«
    »Sie ist noch
     schwanger?«
    »Es gibt auch keine
     Schwangerschaft.«
    Zum ersten Mal, seit er zu
     sprechen begonnen hatte, warf ich einen Blick auf Eloise. Immer noch blaß,
     aber gefaßt.
    »Eloise wußte es
     auch nicht«, sagte er. »Es hat offensichtlich viele Dinge
     über uns gegeben, von denen Eloise nichts wußte.«
    Er seufzte. »Meine Frau
     war in letzter Zeit von der Angst besessen, daß wir sie verlassen könnten.
     Sie wollte unbedingt wieder schwanger sein. Ich habe mich behandeln
     lassen, aber…
    nun, vor ein paar Monaten
     beschloß sie, sie sei schwanger. Sie erzählte es Eloise. Ihr
     Arzt und ich spielten mit. Solange wir konnten.«
    Wir sahen einander an, von
     Mann zu Mann. Mein Gefühl, irgendwie im falschen Film zu sein, wuchs.
     Der Bursche war entweder ein großartiger Schauspieler oder…
    Aber warum so großzügig
     sein? Also war er von mir aus eben ein großartiger Schauspieler.
    Er verzog das Gesicht,
     schaffte es aber nicht bis zu einem Lächeln. »Sie haben
     bemerkt, daß es sich bei der ›Fehlgeburt‹ um ›Zwillinge‹
     handelte?«
    Ich nickte.
    »Nun, ich glaube, das
     sollte die Fruchtbarkeitsbehandlungen, denen ich mich ihretwegen
     unterzogen habe, symbolisieren. Ein wenig verwickelt das Ganze, aber nicht
     ohne Methode, meinen Sie nicht auch?«
    Ich meinte nicht.
    »Willkommen in der
     Familie, Mr. Samson. Ich weiß, das ist ziemlich viel auf einmal. Sie
     brauchen sicher Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ich schlage
     folgendes vor: Ich gebe Ihnen den Scheck und lasse die Anklagen fallen.
     Wenn Sie den Scheck einlösen, gehen wir davon aus, daß Sie die
     Bedingungen akzeptiert haben und uns die Filme übergeben werden, die
     Sie von der Polizei bekommen, sobald die Anklage fallengelassen wird.«
    »Eine andere Garantie
     wollen Sie nicht?«
    Er

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