Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
Vom Netzwerk:
Abendessen war, beschloß ich, daß dieses ›ich
     mache weiter - ich mache nicht weiter - ich löse den Scheck ein - ich
     löse den Scheck nicht ein‹ aufhören mußte.
    Als Ausdruck meiner
     Verwegenheit beschloß ich, die ganze Sache ein paar Tage in ihrem
     eigenen Saft schmoren zu lassen.
    Während des Abendessens
     - Lammeintopf aus der Dose dachte ich darüber nach, daß ich
     jetzt zwei Sätze Abzüge von den Filmen hatte, und erwog die Möglichkeit,
     den Scheck einzulösen, die Negative und einen Satz Abzüge an
     Crystal zu schicken und mit dem anderen Satz Abzüge trotzdem
     weiterzumachen.
    Ich verwarf diese Möglichkeit
     als unprofessionell. Nach dem Abendessen machte ich mich noch einmal,
     über die Bilder her.
    Zwölfhunderteinundvierzig
     Stück. Das ging nicht lange gut.
    Es war ja genau das gleiche,
     was ich mit den medizinischen Unterlagen nicht getan hatte. Aber welchem
     Experten konnte ich diese Dinger in die Hand drücken?
    Bei dem Gedanken an die
     medizinischen Unterlagen kam ich auf die Idee, meine Notizen noch einmal
     durchzusehen. Ich fragte mich, wer Fleurs Arzt war, der Nachfolger von
     Fishman.
    Ich fragte mich, ob ich
     Crystal fragen sollte. Er sagte, ich dürfe.
    Aber ich entschied mich
     eindeutig dagegen, ihn zu fragen.
    Entweder kaufte ich ihm seine
     Story ab, oder ich ließ es bleiben.
    Ich schickte einen Brief nach
     New York City und bat um eine Kopie von Eloise Crystals Geburtsurkunde.
     Ich erwog den Gedanken, meine Flamme zu fragen, was ich tun solle. Ich
     meine, wozu ist eine Frau denn da? Auf dem Weg zum Briefkasten, in den ich
     einen Brief nach New York werfen wollte, ging ich bei ihr vorbei. Aber ich
     hätte ihr alles mögliche erklären müssen, um sie auf
     den neuesten Stand zu bringen. Ich konnte mich nicht recht dazu überwinden,
     ihr all die Erklärungen aufzuzwingen. Wo wir doch über so viele
     andere Dinge zu reden hatten. Mit großer Willenskraft schaffte ich
     es schließlich, die ganze Sache, solange ich bei ihr war, vollkommen
     zu verdrängen.

25
    Um elf Uhr am nächsten
     Morgen war ich in der Bibliothek.
    Schlug die Stichworte
     ›Künstliche Besamung‹ und ›Sterilität‹
     nach.
    In der Britannica stand:
     »Die Besamung eines weiblichen Zuchttieres anders als durch natürliche
     Paarung… Künstliche Besamung wurde bereits von den Arabern in
     der Pferdezucht angewandt. Fohlen, Kaninchen, Welpen und andere Tiere sind
     erfolgreich durch künstliche Besamung erzeugt worden. Seit 1940
     gelangte das Verfahren in den USA zu weiter Verbreitung, vor allem bei
     Milchvieh… Der Samen kann auf verschiedene Weise gewonnen werden…
     bei Zuchtbullen meist mit Hilfe einer künstlichen Scheide…«
    Und unter Sterilität
     fand ich: »Unfreiwilliges Unvermögen zur Fortpflanzung
     (Unfruchtbarkeit) findet sich bei den meisten bisher untersuchten
     Populationen bei 10 % aller verheirateten Paare… « ›Kein
     Entmannter oder Verschnittener soll in die Gemeinde des Herrn kommen (5.
     Buch Moses, 23.2)… ‹ »Die Behandlung der
     Unfruchtbarkeit der Frau ist erfolgreicher (als die der Unfruchtbarkeit
     des Mannes); mechanische Probleme lassen sich bisweilen operativ beheben,
     und es ist sogar möglich, durch Gabe von Humangonadotropinen die
     Ovulation einzuleiten…«   
    In der Americana war zu
     lesen: »Eine verheiratete Frau kann mit dem Samen eines vom Arzt
     ausgewählten Spenders künstlich besamt werden. Das kommt in
     Betracht, wenn der Ehemann unfruchtbar ist oder unter einer Erbkrankheit
     leidet, die er nicht an seine Kinder weitergeben will. Die United
     Presbyterian Church in the U. S. A. billigte 1962 die künstliche
     Besamung für ›intelligente, emotional stabile‹ Paare
     und verlangte einheitliche staatliche Gesetze zum Schutz der legalen
     Rechte von ›Retortenbabys‹.« Stedman's Medical
     Dictionary: Fehlanzeige.
    Colliers Encyclopedia:
     »Seit etwa 1920 war die künstliche Besamung in vielen Fällen
     letzte Abhilfe bei Unfruchtbarkeit…
    Das Verfahren ist aber wegen
     emotionaler und religiöser Einwendungen nicht universell einsetzbar.«
    Und was bewies das? Daß
     die Sache, was die künstliche Befruchtung betraf, genauso
     stattgefunden haben konnte wie behauptet. Ich hatte gehofft,
     herauszufinden, daß bis etwa 1956 niemand an künstliche
     Befruchtung für Menschen auch nur gedacht hatte. Da lag ich wohl fünfunddreißig
     Jahre daneben.
    Ich wollte beweisen, daß
     man mich belogen hatte. Weil ich

Weitere Kostenlose Bücher