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Wer viel fragt

Wer viel fragt

Titel: Wer viel fragt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Z. Lewin
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bewohnt. Ein Mädchen von
     ungefähr zwanzig war gerade eingezogen und packte Umzugskisten aus.
    Ich fragte nach den früheren
     Bewohnern, weil ich hoffte, sie vielleicht aufspüren zu können.
     Die Frage munterte sie nicht gerade auf. Sie waren im vergangenen Monat
     bei einem Autounfall gestorben.
    Ich war jetzt in dem
     Doppelhaus an der Hintergasse gegenüber dem Haus von Mrs. Forebush.
     Meine letzte Chance.
    Der alte Bursche, den ich bei
     meinem ersten Besuch in der Fünfzigsten Straße auf der Veranda
     gesehen hatte.
    Ich fragte ihn, wie lange er
     schon in dieser Gegend wohnte.
    »Wohnen? Hier? Seit
     Erschaffung der Welt, mein Junge, seit der Erschaffung der Welt. Ich bin
     genauso lange hier wie das Haus, seit 1926. Ich habe es damals gleich
     gekauft, und das war gut so, denn während der Wirtschaftskrise war es
     ein Lebensretter, ein echter Lebensretter.«
    Er schien einem Schwätzchen
     nicht abgeneigt.
    »Also, was wollen Sie
     wissen? Ich kann Ihnen alles sagen, was Sie wissen wollen. Zum Beispiel
     über das Haus, aus dem Sie gerade gekommen sind. Der alte Kauz hat
     sich und seine Frau letzten Monat auf dem Highway nach Kokomo
     plattgefahren, am Sechsundzwanzigsten war das. Er war zu alt zum Fahren.
     Zu alt. Vor vier Jahren haben sie ihm sogar für sechs Monate den Führerschein
     abgenommen. Aber er hat ihn zurückgekriegt. Und Jetzt sehen Sie, was
     ihm das eingebracht hat. Und seiner kleinen Frau. Sie hätte wirklich
     was Besseres verdient, jawohl. Richtig nette kleine Dame.   
    Und das Haus, in dem Sie
     vorher waren, das.. «
    Ich fiel ihm ins Wort, obwohl
     er mich wirklich faszinierte.
    »Es geht mir um das
     gleich gegenüber.« Ich zeigte auf die andere Seite der Gasse.
    »Hab ich mir schon
     gedacht«, sagte er weise. »Jedenfalls waren Sie ja in den
     letzten Wochen ein paarmal drin. Worum geht's? Hat Mrs. Forebush vor, es
     zu verkaufen? Hübsches kleines Haus, da könnten Sie's schlimmer
     treffen.«
    »Nein, ich versuche nur
     etwas über die Leute herauszufinden, die vor Mrs. Forebush dort
     gewohnt haben.«
    »Ah, ja richtig. Sie
     kommen von der Regierung oder so, sagten Sie doch? Was ist los? Ha'in die
     irgendwas angestellt?
    Sucht die Polizei nach ihnen?«
    »Nein, ich muß
     nur etwas über sie wissen.«
    »Tja, wollen wir mal
     sehen.« Er kratzte sich am Kinn. Er tat es wirklich. »Es hat
     ziemlich lange Railroad Mackeson gehört.
    Könnte das derjenige
     sein, über den Sie was wissen wollen?«
    »Ich weiß nicht.
     Hat er direkt vor Mrs. Forebush in dem Haus gewohnt?«
    »Jedenfalls war er der
     einzige Bewohner, der auch nur einen Pfifferling wert war. Aber der ist
     jetzt tot. Das wird Ihnen also nicht weiterhelfen.«
    »Wer ist nach ihm in
     das Haus gezogen?« Die Salamitaktik.
    »Hmm, wollen mal sehen.
     Das Haus stand eine Weile leer, während die Kinder sich darüber
     in den Haaren lagen, wer es bekommen sollte. Dann beschlossen sie, es zu
     verkaufen und sich statt dessen das Geld zu teilen. Das muß so
     1952/53 gewesen sein. Ungefähr zu der Zeit, als Ike es geschafft hat,
     sich wählen zu lassen. Das heißt, zum ersten Mal. Guter
     Zeitpunkt, um ein Haus zu verkaufen. Also haben sie's verkauft, und zwar
     ziemlich schnell. Ich erinnere mich daran, daß der neue Besitzer,
     wer immer das auch war, ein paar Veränderungen vorgenommen hat. Was
     irgendwie eine Schande war. Nicht daß der alte Mackeson jemals viel
     mit dem Garten angefangen hätte, aber der Hof wirkt mit Blumen viel
     größer als mit großen Büschen.
    Ich schätze, deshalb hat
     es auch so lange leer gestanden.«
    »Es hat leer gestanden?«
    »Ja, Sir. Mehrere
     Monate. So wie ich es sehe, hat der Besitzer es gekauft, um es zu
     vermieten. Hat es auf Vordermann gebracht, sozusagen. Sind viele Möbel
     reingetragen worden.
    Und dann hat er es wohl eine
     Zeitlang nicht vermieten können.
    Vielleicht ein schlechter
     Zeitpunkt, um möblierte Häuser zu vermieten. Ich weiß
     nicht. Aber so war's.«        
    »Was ist dann passiert?«
    »Tja, abgesehen von
     einem jungen Paar, das ein paar Monate dort lebte, hat es Mrs. Forebush
     gehört.«
    »Ich glaube, es ist das
     junge Paar, das mich interessiert.« Er kniff die Augen zusammen und
     sah mich an. Er trug keine Brille. »Warum? Warum die? Vielleicht
     weil die Dame Ausländerin war?«
    »Genau das, alter
     Knabe.«
    »Was sagten Sie noch
     gleich, woher kommen Sie?«
    »Ausländeramt.«
    »Warum kommen Sie dann
     ausgerechnet

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