Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
soll das heißen, zum Teufel noch mal?«
Erneut wurde er laut, was ihr unendliche Genugtuung bereitete; denn sie wünschte nichts mehr, als bis aufs Blut mit ihm weiter zu zanken. »Alles war in Ordnung, als du noch glaubtest, ich wäre die arme, verlassene kleine Nell Kelly, stimmt’s?«
»Du redest bloß Quatsch.«
»Der armen Nell konntest du dich überlegen fühlen. Aber jetzt, wo du weißt, wer ich bin, kneifst du den Schwanz ein!«
O Junge, Junge … damit hatte sie endgültig die Grenze überschritten. Keiner beschuldigte Mathias Jorik ungestraft des Schwanzeinkneifens!
Er schoss auf sie zu, und ehe sie sich’s versah, landete sie rücklings auf der Matratze.
Das Bettgestell wackelte, als er sich einen Augenblick später mit einem triumphierenden Glitzern in den schiefergrauen Augen auf sie warf. Endlich hatte sie ihn dort, wo sie ihn wollte – aber ihr Sieg schmeckte schal, weil sie psychologische Kriegsführung benutzt hatte, während sie doch in Wirklichkeit umworben werden wollte.
Mat blickte auf sie hinunter, und eine Vielzahl von Emotionen huschte über dieses herrlich kantige Gesicht. »Ich hab versucht, mich wie ein Gentleman zu benehmen …«
»Gekniffen hast du!«
Er griff unter ihre Bluse, riss das Kissen raus und warf es beiseite. »Und respektvoll wollte ich ebenfalls sein …«
»Du hast ja schon Schürfwunden an den Knien vom Kriechen!«
Seine Augen waren nur noch gefährliche Schlitze. »Ich hab versucht, dich auf die prekäre Situation hinzuweisen …«
»Dass du dich von mir bedroht fühlst?«
Er hielt inne, legte die Hand auf ihre Brust und strich mit dem Daumen über die Brustwarze. »Du spielst gern mit dem Feuer, wie ich weiß.«
Sie wandte das Gesicht ab. »Geh sofort von mir runter!«
»Nein!«
»Ich habe meine Meinung geändert.«
»Ungefähr fünf Minuten zu spät.«
Sie blickte wieder zu ihm auf. »Du willst mich zwingen?«
»Genau.«
»Oh!« Nealy setzte eine gelangweilte Miene auf. »Dann mach schnell!«
Er lachte leise und umkreiste sanft mit dem Daumen ihre Brustwarze. »Nicht mal eine Armee von Secret-Service-Leuten könnte dich jetzt vor mir retten.«
Es fiel ihr zunehmend schwer, gleichgültig zu bleiben. »Du Schuft!«
Sein Tonfall wurde weicher, und auch seine Berührungen wurden zärtlicher. »Gib’s auf, Nell! Gib auf, damit wir uns lieben können, so wie wir’s uns beide wünschen.«
»Mein Name ist Nealy!« Er sollte es sagen. Sie wollte sicher sein, dass er wusste, mit wem er schlief.
Mat holte tief Luft. »Nealy.«
»Gar nicht einfach, oder?« Es klang nicht ganz so unbekümmert, wie es geplant war.
»Wenn du nicht gleich den Mund hältst«, flüsterte er, »werde ich dich zum Schweigen bringen müssen.«
»Jetzt sollte ich aber aufstehen.«
»Sag nicht, du wärst nicht gewarnt worden.« Seine Lippen strichen über die ihren und pressten sich dann auf ihren Mund, um so jeden weiteren Protest im Keim zu ersticken. Er drückte sie mit seinem Gewicht in die Matratze und küsste sie lange und gründlich, sodass sie rasch auch die letzten Reste von Sturheit aufgab. Er war wirklich gut, was das betraf.
Plötzlich jedoch riss er sich von ihr los und sank mit einem unterdrückten Fluch auf die Seite. »Ich fasse es nicht.«
Ihre Augen flogen auf. Wieder war ihm eingefallen, wer sie war. Oder vielleicht war’s was ganz anderes? »Ist es wieder, wie ich küsse? Ist es das?«
Zur Antwort brachte er ein reichlich gezwungenes Lächeln zustande. »Nein, mein Schatz, du küsst wundervoll. Aber wo dieser Kuss hinführt, das macht mit Kopfzerbrechen.« Er streichelte mit dem Daumen ihren Wangenknochen. »Liebes, ich hab eine ganze Schachtel Kondome. Aber leider sind die auf der anderen Seite dieser Wand.«
Selbstgefällig grinste sie. »Zum Glück für uns bin ich besser organisiert. Schau in meine Tasche!«
Glücklicherweise hatte sie sie hier liegen gelassen, als sie Button in den Schlafanzug steckte.
»So gut kann das Leben doch gar nicht sein!« Beschwingt kehrte er nur Augenblicke später mit der Schachtel zurück. Dann machte er genau da weiter, wo er aufgehört hatte.
Hungrig küssten sie sich, und sie hatte das Gefühl, gar nicht genug von ihm bekommen zu können. Er rollte sich mit ihr auf den Rücken, sodass sie nun auf ihm lag. Sie nahm sein breites, kantiges Gesicht in beide Hände, legte den Kopf schief und küsste ihn, was das Zeug hielt.
Es war herrlich, einmal die Kontrolle zu haben. Der Kuss war ein wenig anders, mit ihr am
Weitere Kostenlose Bücher