Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
zu. »Mr. Jorik, zufällig wissen wir, dass Sie unverheiratet sind.«
»Bis vor einem Monat schon. Nell und ich haben in Mexiko geheiratet. Und wieso wissen Sie überhaupt was über mich?«
»Wessen Kinder sind das, Sir?«
»Sie sind von meiner Ex-Frau, die vor zirka sechs Wochen tödlich verunglückt ist.«
Lucy schob sich näher an Nealy heran.
Williams meldete sich wieder zu Wort. »Ma’am, könnten wir hereinkommen, um das Ganze in Ruhe zu besprechen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, drinnen ist nicht aufgeräumt.«
Selbstverständlich hätten die beiden am liebsten darauf bestanden, und Nealy war heilfroh um den vierten Verfassungszusatz. Nun beschloss sie, ein wenig in die Offensive zu gehen. »Lucy, das sind Agent DeLucca und Agent Williams. Sie suchen nach Cornelia Case.«
»Und sie glauben, das wärst du?«
»Ja.«
Lucy fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. »Nell is nich Mrs. Case! Das kommt von dem Wettbewerb, stimmt’s? Das war meine Idee, weil ich’nen Fernseher gewinnen wollte, damit meine kleine Schwester Teletubbies gucken kann – hab aber stattdessen bloß’nen blöden Bohrer gewonnen.« Sie blickte Nealy an. »Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen!«
»Du hast mich nicht in Schwierigkeiten gebracht.« Nealy zwackte das Gewissen. Lucy verteidigte sie aus reiner Unschuld.
Die Agenten schauten sich an. Sie wussten, dass etwas nicht stimmte, aber Lucys offensichtliche Ehrlichkeit zeigte Wirkung, und was Nealy anbelangte, waren sie noch unsicher.
Toni warf ihr einen verschwörerischen Von-Frau-zu-Frau-Blick zu. »Sie würden uns wirklich sehr behilflich sein, wenn wir reinkommen und alles besprechen könnten.«
»Völlig überflüssig«, sagte Mr. Tough Guy. »Und wenn Sie ins Haus wollen, müssen Sie schon mit einem Durchsuchungsbefehl kommen.«
Williams blickte Nealy an. »Für jemanden, der nichts zu verbergen hat, sind Sie nicht gerade kooperativ.«
»Haben Sie nichts Besseres zu tun, als eine Schwangere zu belästigen?«, parierte Mat.
Nealy griff ein, bevor er sich noch in Schwierigkeiten hineinritt. »Sie sollten besser gehen. Wir können Ihnen leider nicht helfen.«
Agent DeLucca musterte sie lange und durchdringend, dann wandte sie sich Lucy zu. »Seit wann kennst du … Mrs. Jorik?«
»Seit’ner Woche. Aber sie is echt nett und würde sicher nichts anstellen.«
»Dann hast du sie also erst kennen gelernt?«
Lucy nickte langsam.
»Du musst nicht mit ihnen reden, Lucy«, mischte sich Mat ein. »Geh ins Haus.«
Die Arme blickte verwirrt drein, aber sie tat, was er sagte. Button wand sich auf Nealys Arm und streckte Mat die Ärmchen entgegen. »Dada …«
Er nahm sie.
»Junge oder Mädchen?«, erkundigte sich Agent DeLucca mit einem Blick auf Nealys Bauch.
»Junge«, sagte Mat ohne Zögern. »Natürlich ein Junge.« Nealy drückte die Hand ins Kreuz und versuchte, zerbrechlich auszusehen. »Er ist ein großes Baby, und es geht mir nicht besonders. Ich sollte eigentlich gar nicht so lange stehen.«
Mat legte den Arm um ihre Schultern. »Wieso gehst du nicht rein und legst dich ein bisschen hin, Schatz?«
»Ja, ich glaube, das werde ich. Tut mir Leid, dass wir Ihnen nicht helfen konnten.« Sie schenkte den beiden ein, wie sie hoffte, schwaches Lächeln und wandte sich zum Gehen.
»MA!«, schrie Button, so laut sie konnte.
Nealy drehte sich wieder um.
Button warf die Ärmchen in die Luft – sooo groß – und streckte sie nach ihr aus.
Sie nahm sie Mat ab und vergrub die Lippen in ihrem Flaumhaar.
Weder Toni noch Jason sagten etwas, als sie sich wieder trollten. Toni bog an der ersten größeren Kreuzung links ab und fuhr auf den Parkplatz eines Kentucky-Fried-Chicken-Schnellrestaurants. Sie fand einen Platz etwas abseits, schaltete die Zündung aus und starrte durch die Windschutzscheibe auf den gegenüberliegenden Burger King.
Schließlich unterbrach Jason das Schweigen. »Das ist sie.«
»Hast du einen Leberfleck an ihrer Augenbraue gesehen?«
»Sie war zu stark geschminkt.«
»Und ist schwanger! Davon hat Barbara Shields überhaupt nichts erwähnt!«
Toni griff nach ihrem Handy, und wenige Augenblicke später hatte sie die Shields am anderen Ende der Leitung. Ihre Unterhaltung war kurz. Als sie wieder auflegte, blickte sie Jason an.
»Zuerst hat sie gesagt, das wäre nicht möglich. Dann gab sie zu, dass sie ihren Bauch nicht richtig sehen konnte, weil das Baby im Autositz davor war, dazu die Lebensmitteltüten. Und Jorik hat ihr die
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