Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)
Sicht versperrt, als er zum Zahlen vor sie trat.«
»Verdammt.«
»Das ist sie. Ich weiß es«, beharrte Toni.
»Wenn sie’s ist, dann will sie jedenfalls nicht gefunden werden.«
»Hast du bemerkt, wie sie diese Kinder ansah? Als wären es ihre eigenen.«
»Vielleicht ist sie ja doch nicht Aurora.« Er rieb sich den Nasenrücken.
»Glaubst du das wirklich?«
»Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll.«
Sie beobachteten, wie zwei Geschäftsmänner in Anzügen aus dem Fast-Food-Restaurant kamen und zu einem neuen Camry gingen.
»Wir können ja Fingerabdrücke von der Tür des Wohnmobils nehmen; aber damit müssen wir warten, bis es dunkel ist«, schlug Toni vor.
Jason blickte starr geradeaus und stellte die Frage, die beiden im Kopf herumspukte. »Sollen wir den Boss jetzt anrufen oder später?«
»Willst du Ken berichten, dass wir mit ihr geredet haben, aber immer noch nicht exakt wissen, ob wir Aurora haben?«
»Nicht unbedingt.«
»Genauso wenig wie ich.« Sie griff nach ihrer Sonnenbrille. »Warten wir noch ein paar Stunden und schauen wir, was sich bis dahin ergibt.«
»Bin genau derselben Meinung.«
Mat schritt auf die hintere Veranda hinaus und blickte Nealy grimmig an. »Die Jagd ist gelaufen, schätze ich.«
Sie drückte die Lippen auf die weiche Wange des Babys und versuchte alles zu verdrängen, bis auf dieses lebhafte kleine Bündel. »Sicher hat Button nicht gewusst, was sie sagte, als sie mich Ma nannte.«
»Schwer zu sagen.« Seine Skepsis spiegelte ihre eigenen Gefühle wider. »Nealy, sie haben dich!«
»Noch nicht. Sie sind sich nicht sicher. Wenn sie das wären, würde es hier nur so wimmeln von Secret-Service-Agenten.«
»Der Tag ist lang …«
Sie schenkte ihm ihr bestes freches Lächeln. »Du bist ganz schön rangegangen, da draußen, Buddy! Wie Staatsfeind Nummer eins.«
»Wollte schon immer mal Cops anfegen, und ich dachte, eine bessere Gelegenheit kommt nicht. Vermutlich genieße ich, solange ich mit dir zusammen bin, diplomatische Immunität oder so was.«
»Aber treib’s nicht zu weit.« Sie blickte in den Garten hinaus. »Ich muss Lucy suchen.«
Er musterte sie schweigend. »Willst du’s ihr sagen?«
»Ich hab sie vorhin benutzt. Das sollte ich wieder gutmachen.«
»Willst du, dass ich mitkomme?«
»Nein, meine eigene Angelegenheit!«
Sie suchte sie im Haus und im Wohnmobil, bis sie sie schließlich zwischen den Heckenrosen fand, die hinter der Garage blühten. Lucy hatte die Knie an die Brust gezogen und saß mit hängenden Schultern da.
Nealy setzte sich neben sie ins Gras. »Hab ich dich endlich!«
Lucy sagte zunächst nichts. Schließlich blickte sie Nealy ängstlich an. »Sind die wegen deinem Mann gekommen?«
»Irgendwie schon.« Sie holte tief Luft. »Aber nicht der Mann, von dem ich dir erzählte.«
»Was meinst du damit?«
Nealy beobachtete ein paar Hummeln, die sich an einer voll erblühten gelben Heckenrose zu schaffen machten. »Präsident Case war mein Mann, Lucy.«
»Nein!«
»Es tut mir Leid.«
Sie sprang auf die Füße. »Du lügst. Das sagst du bloß so. Du bist Nell! Du …« Ihre Stimme brach. »Sag, dass du Nell bist.«
»Leider nicht. Ich bin Cornelia Case …«
Lucys Augen füllten sich mit Tränen. »Du hast uns angelogen. Du hast uns alle angelogen.«
»Verzeih mir!«
»Hast du’s Mat erzählt?«
»Er hat’s schon vor ein paar Tagen rausgefunden.«
»Und niemand hat mir was gesagt.«
»Wir konnten nicht.«
Lucy war ziemlich intelligent und wusste sofort, was das für sie bedeutete. Ein Schauder überlief sie. »Jetzt wirst du ihn nicht heiraten, stimmt’s?«
Nealys Magen krampfte sich zusammen. »Davon war nie die Rede, Lucy.«
»Doch, das war es!« Ihre Lippen zitterten, und sie sah aus, als wäre die Welt für sie zusammengebrochen. »Du magst ihn! Du magst ihn sogar sehr! Und du mochtest mich und Button!«
»Ich mag euch immer noch. Das ändert nichts an meinen Gefühlen für euch beide.«
»Aber es heißt, dass du Mat nie heiraten wirst. Nicht, wo du doch mit dem Präsidenten verheiratet warst. Und jemand wie du würde auch niemals Button adoptieren!«
»Lucy, so lass dir doch erklären …«
Aber Lucy wollte keine Erklärungen. Sie rannte ins Haus.
19
Mat fand Nealy kurze Zeit später. Er setzte sich neben sie, auf denselben Platz, auf dem zuvor Lucy gesessen hatte – nur dass er ein paar Pflänzchen mehr platt drückte. Seine vom Duschen noch nassen Haare sahen aus, als wäre er bloß mal kurz
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