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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Schwestern gemacht hatte. Mit einem resignierten Seufzer legte er sie an seine Schulter und sank mit ihr in die Fluten.
    Sie bog den Kopf zurück und strahlte ihn an. Mannomann, die würde den Kerlen mal reihenweise den Kopf verdrehen, mit ihren babyblauen Augen und dem schmelzenden Lächeln. »Ja, ja. Spar dir das für jemanden auf, den’s interessiert!«
    Das Fräulein patschte ihm mit der flachen Hand ans Kinn und dann aufs Wasser. Es spritzte ihm in die Augen. Er blinzelte das Wasser weg und tauchte langsam mit ihr in die Strömung ein.
    »Was tun Sie da?« Nell kam aus der Brücke hervorgeschossen, eine schwangere Ein-Mann-Armee in Khakishorts, einer blauen Umstandsbluse mit Gänseblümchen drauf, an den Füßen zierliche weiße Sandalen. Goldbraune Locken, so goldbraun wie Sommerweizen, umwehten hochrote Wangen, und ihre erstaunlichen blauen Augen, genau dieselbe Farbe wie der Himmel über ihnen, sprühten Funken. »Bringen Sie das Baby sofort aus dem schmutzigen Wasser!« Sie rannte die Böschung herunter. »Davon kann man Typhus bekommen!«
    Er blickte auf den Dämon herab, der ganz vergnügt zu sein schien, solange er nicht zu weit hineinging. »Ich glaube nicht, dass Typhus in West Virginia noch allzu verbreitet ist.«
    Jetzt trat Lucy auf den Plan und starrte erstaunt zu ihnen hinunter.
    Nell hielt keuchend am Flussufer an. Sie war kreidebleich. Er merkte, dass sie wirklich einen Schrecken bekommen hatte, und fragte sich, wie sie erst reagiert hätte, wenn sie Zeugin des ganzen Dramas geworden wäre. »Nun beruhigen Sie sich schon, ja? Der Kleinen geht’s gut.«
    »Sie ist vollkommen angezogen!«
    »Na ja, ich bin ein Mann. Männer denken nicht an so was.«
    » Sie sind vollkommen angezogen!«
    »War eben so was wie’ne spontane Idee.«
    Sie blickte auf seine schlammigen Schuhe, die am Ufer lagen. »Das kann man wohl sagen.«
    Er beschloss, in die Offensive zu gehen. »Leider bin ich ausgerutscht, okay? Und dann dachte ich, was soll’s.«
    »Sie wird sich erkälten.«
    »Es müssen über dreißig Grad sein.« Er hob das Baby aus dem Wasser und stand auf.
    »Nah!« , protestierte Button und begann sich zu winden, weil sie wieder ins Wasser wollte.
    »Lenk sie lieber ab, oder es gibt einen Riesenzirkus«, rief Lucy von oben herunter.
    Die Schreie des kleinen Dämons nahmen an Stärke zu. »Und wie, zum Teufel, geht das?«, fragte Mat.
    »Sie mag Tierlaute, besonders Kühe. Muh wie eine Kuh!«
    Lucy erntete einen angewiderten Blick, und Mat hielt das schreiende Baby Nell hin. »Hier! Lenken Sie sie ab.«
    Nell verschränkte die Arme hinter dem Rücken und trat zurück. »Ich weiß nicht, wie.«
    Der Dämon drosch auf alles ein, was ihm unter die Fäuste kam, und strampelte wild um sich. Mist. Resigniert drehte er sich um und watete ins Wasser zurück.
    Er wollte verdammt sein, wenn er muhte wie ein Rindvieh!

8
     
    Mat blickte auf den Nackedei hinunter, der in der Duschwanne saß und mit seinen Zehen spielte. Wie war es bloß dazu gekommen? Wieso stand er hier und duschte mit einem Baby? Also, mit Nell zu duschen, das wäre etwas ganz anderes …
    Verspätet fiel ihm ihr praller, schwangerer Leib ein, und er schüttelte die Vorstellung ab. Sie standen noch immer am Straßenrand vor der überdachten Brücke, und wenn es so weiterging, erreichten sie Iowa erst, wenn er alt und grau war. Er wischte sich die restliche Seife von der Brust und kam zu dem Schluss, dass er in einem dieser Albträume steckte, wo man verzweifelt versuchte, irgendwo hinzugelangen, es aber nie schaffte.
    Ein erschreckender Gedanke durchzuckte ihn. Zuerst war er wie die Jungfrau zum Kinde gekommen (und noch dazu gleich an zwei Bälger!). Und nun hatte er sich obendrein eine Frau eingefangen. Zweifellos hatten sich irgendwelche satanischen Mächte verschworen, ihm auf Teufel komm raus eine Familie anzuhängen.
    »Alles in Ordnung da drinnen?«, rief Nell durch die Tür.
    Der Dämon beugte sich vor und grub alle vier Zähnchen in seinen Fuß. Er jaulte auf und bückte sich dann, so gut er konnte, in der engen Duschkabine, um sie aufzuheben. »Du kleine …«
    »Wir wissen nicht, was für Mikroorganismen in diesem Fluss waren«, sagte Nell. »Haben Sie sie auch richtig gründlich abgeseift?«
    Er hielt sie ohne Federlesens unter den Duschstrahl. »Hab’ne ganze Seife verbraucht.«
    »Du versuchst besser keine Schweinereien da drin mit ihr, Jorik!«, kam es nun von Lucy. »Im Ernst!«
    »Sei still, Lucy«, mahnte Nell. »Mach ihn nicht

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