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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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weitergegangen waren. „Wie war deine Kindheit? Waren deine beiden Eltern für dich da? Oder hat deine Mutter dich allein großgezogen?”
    „Meine Eltern waren beide da, und ich hatte einen älteren Bruder. Er war so nervtötend wie die meisten großen Brüder. Rechthaberisch, arrogant, beschützend”, antwortete Inez. „Du hast eine Schwester, richtig?”
    „Jeanne Louise”, bestätigte er. „Ich mag sie sehr, aber Lissianna und ich stehen uns näher. Wir sind fast gleich alt und zusammen aufgewachsen.”
    Inez musterte ihn neugierig. „Wie alt ist Jeanne Louise denn?”
    „Nächstes Jahr wird sie hundert.”
    „Erst hundert?” Inez war überrascht. „Mein Gott, du warst schon über hundert, als sie zur Welt kam. Kein Wunder, dass du Lissianna näher stehst.”
    „Unsterblichen ist es nur alle hundert Jahre erlaubt, ein Kind zu bekommen”, erklärte er achselzuckend.
    „Du meinst, Frauen können nur einmal in hundert Jahren schwanger werden?”
    „Nein”, gab er lachend zurück. „Das ist nichts Biologisches, sondern ein Gesetz.”
    „Oh”, machte sie. „Und was für ein Gesetz ist das?”
    „Wir haben einen Rat, der unsere Gesetze erlässt, und das ist eines davon.”
    Inez verspürte zwar Neugierde, war aber der Ansicht, dass sie später noch immer alles in Erfahrung bringen konnte, was sie wissen wollte und wissen musste. Im Moment ging es ihr mehr um seine Familie. „Wenn Jeanne Louise erst hundert ist, leben dann deine Eltern noch?”
    „Mein Vater ja. Meine Mutter starb, als ich vier war. Darum wurde ich von Tante Marguerite erzogen, denn Vater hatte keine Ahnung, was er mit einem Kleinkind anfangen sollte.”
    Inez entspannte sich, denn sie hatte sich unwillkürlich gefragt, warum er von seiner Tante großgezogen worden war. „Dann ist Jeanne Louise deine Halbschwester? Dein Vater fand also eine neue Lebensgefährtin, nachdem deine Mutter gestorben war?”
    „Also eigentlich nicht”, räumte Thomas ein. „Das Ganze ist etwas kompliziert. Grundsätzlich einmal scheint ein Fluch auf meinem Vater zu liegen, was seine Ehefrauen betrifft. Eine nach der anderen stirbt ihm weg.... was einem schon zu schaffen macht, wenn es sich durchweg um Unsterbliche handelt. Nachdem Jeanne Louise’ Mutter ebenfalls ums Leben gekommen war, hat er es in gewisser Weise aufgegeben. Er lebt jetzt völlig zurückgezogen und will niemanden sehen. Jeanne Louise weiß nicht einmal, wie er aussieht.”
    „Das ist ja wirklich traurig”, murmelte Inez.
    Thomas zuckte mit den Schultern. „Er muss auf seine eigene Art damit zurechtkommen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie schlimm es sein muss, seinen Lebensgefährten zu verlieren. Und ich möchte auch gar nicht darüber nachdenken”, fügte er hinzu und drückte sie etwas fester an sich.
    Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie konnte ihm nicht versprechen, dass er sie niemals verlieren würde, schließlich war sie sich ja noch nicht einmal sicher, ob er sie überhaupt liebte. Zwar wuchs mit jeder Stunde ihre Gewissheit, was ihre Gefühle für ihn anging, doch genauso klar war ihr auch, dass sie nicht seine Lebensgefährtin werden konnte, wenn er ihre Liebe nicht erwiderte. „Erzähl mir etwas über deine Musik”, forderte sie ihn auf und wechselte das Thema.
    Abrupt blieb er stehen und sah sie ungläubig an: „Woher weißt du davon?”
    „Dein Ringbuch lag aufgeschlagen auf dem Tisch, als ich dir am ersten Morgen das Telefon gebracht habe”, gestand sie ihm ernst. „Du schreibst doch Musik, richtig?”
    Thomas atmete prustend aus und ging weiter. „Ja.”
    Sie biss sich auf die Lippe, als sie seinen Unwillen aus diesem einen Wort heraushörte, und überlegte, ob sie erneut ein anderes Thema anschneiden sollte, da redete er auf einmal weiter. Er erzählte ihr von Marguerite, die ihm Musikunterricht gab, von Jean Claudes abfälliger Reaktion darauf, von seinem Entschluss, danach mit niemandem mehr über seine Musik zu reden. All die Jahre hatte er sich an seinen Vorsatz gehalten. Wie es schien, hatte der Mann, in den sie sich zu verlieben begann, eine sture Art an sich, wenn es um Dinge ging, die ihm wichtig waren. Aber damit konnte sie zurechtkommen, war sie doch selbst in manchen Angelegenheiten nicht von ihrer Einstellung abzubringen.
    „Wie wäre es hier?”, fragte Thomas plötzlich.
    Inez stutzte und sah sich um. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie sie vom reinen Wohngebiet in eine der

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