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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hatte Cruz für eine Beziehung zu seinem Vater?“, fragte Skye.
    „Keine gute. Er hat ihn und seine Mutter misshandelt, und Cruz musste ihn aus dem Haus werfen.“
    „Vielleicht hat er Angst, er könnte wie sein Vater sein.“
    „Nein. Er ist kein bisschen aggressiv.“ Sie kannte Cruz vielleicht nicht besonders gut, aber solch eine dunkle Seite hatte er nicht. Wäre er sonst mir ihr nach Louisiana geflogen, um das Leben dieses Jungen nachhaltig zu verändern? „Er ist einer von den Guten.“
    „Du weißt das, aber weiß er es auch?“
    Darüber hatte Lexi nie nachgedacht. „Wie kommst du auf so was?“, fragte sie. „Ist das so ein Mutter-Ding? Wird währendder Geburt ein bis dahin brachliegender Teil des Gehirns aktiviert oder so?“
    Skye lachte. „Ich war doch schon immer das Muttertier. Während du Erfolge auf dem College und im Beruf gefeiert hast, habe ich viel über die Menschen gelernt und mich um die Dinge hier gekümmert.“
    Du hast dich um Jed gekümmert und getan, was er dir befohlen hat, dachte Lexi. Du hast dich aufgegeben und bist seine persönliche Assistentin geworden. Oder war das nur recht und billig? Lexi wusste, dass sie es nicht gekonnt hätte, aber sie und ihre Schwester waren zwei verschiedene Menschen. Vielleicht war Skye mit ihrer Entscheidung zufrieden.
    „Fragst du dich nie, was geschehen wäre, wenn du nicht Ray, sondern Mitch geheiratet hättest?“
    „Nein.“ Skye sah zu Erin hinüber, wie um sich zu vergewissern, dass die Mädchen ihr Gespräch nicht hören konnten. „Das alles ist schon so lange her. Mitch ist fortgegangen.“
    „Weil du dich geweigert hast, ihn zu heiraten.“
    „Es hätte nicht funktioniert.“
    „Warum nicht?“
    „Darum, okay? Ich hab Ray geheiratet. Ich habe ihn geliebt, und ich habe eine Tochter von ihm.“
    „Ich will mich nicht mit dir streiten. Ich habe in letzter Zeit nur über vieles nachgedacht.“
    Skye seufzte. „Ich weiß. Tut mir leid. Du bist bis über beide Ohren verliebt und willst, dass alle anderen es auch sind. Das ist in Ordnung. Wer weiß – wenn Erin älter ist, finde ich ja vielleicht auch jemanden. Aber mit Sicherheit nicht Mitch.“
    Weil die Dinge so geendet waren wie sie geendet waren? Weil er Skye ihr Verhalten nicht verzeihen konnte? Lexi hütete sich zu fragen. Außerdem war sie viel zu überrascht, dass ihre Schwester so selbstverständlich davon ausging, dass sie Cruz liebte. Auch wenn es im Grunde gar nicht so verrücktwar anzunehmen, dass eine Frau den Mann liebte, den sie heiraten wollte.
    Wie es sich wohl anfühlte, jemanden zu lieben? Wirklich zu lieben? Sie hatte Andrew lieben wollen, aber irgendein Instinkt hatte sie zurückgehalten. Vor ihm hatte es ein paar Männer gegeben, aber keiner davon hatte ihr Herzklopfen bereitet. Von keinem hatte sie geträumt, nach keinem hatte sie sich gesehnt … Außer nach Cruz.
    Aber sie liebte ihn nicht. Er war nicht an ihr interessiert, und sie war klug genug, die Distanz zu wahren.
    „Woher wusstest du, dass du Ray liebst?“, fragte Lexi. „Du hast ihn ja nicht geliebt, als ihr geheiratet habt.“
    „Es hat sich langsam entwickelt“, erzählte Skye. „Er war nett, und ich mochte ihn, aber das war keine Liebe. Ich wusste nicht, ob ich jemals einen Mann so lieben könnte, wie ich Mitch geliebt habe. Trotzdem war er verrückt nach mir und schämte sich nicht, seine Gefühle zu zeigen. Nicht so, dass ich mich verpflichtet fühlte, sondern auf eine Art und Weise, die mir … Sicherheit gab.“
    Das konnte Lexi nachvollziehen. Skye sprach nicht von materieller Sicherheit, sondern von einem emotionalen Ort, an dem man sich geborgen fühlte.
    „Als wir heirateten, wusste ich, dass er mir sehr viel bedeutete, aber dass ich ihn liebte, wusste ich erst in der Nacht, als Erin zur Welt kam.“ Sie zögerte, dann lachte sie. „Er ist im Kreißsaal umgekippt. Bei der Geburt seiner anderen Kinder war er nicht dabei gewesen, also wusste er nicht, was ihn erwartete. Ich dachte, er hätte einen Herzinfarkt und wäre tot, und bin total durchgedreht. Als sie ihn dann zu mir brachten, wusste ich plötzlich, dass er alles für mich war.“
    „Er hat dich und Erin angebetet.“
    „Ich weiß. Und er ist mit dem Wissen gestorben, dass er die Welt für mich bedeutete.“
    Lexi fragte sich, wie es sich anfühlen mochte zu wissen, dass man für jemanden die Welt bedeutete. Dann überlegte sie, ob sie mutig genug war, es zu riskieren – so viel von sich preiszugeben. Es war einfacher,

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