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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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keine Experimente zu machen, aber bekam sie auf die Art, was sie wollte? Wurden im Leben nicht immer diejenigen belohnt, die Risiken eingingen?
    Sie erreichten das obere Ende einer leichten Steigung. Kendra hatte sich umgedreht, sodass sie das Haus hinter sich sehen konnte. Glory’s Gate lag groß und beeindruckend am Horizont.
    „Ehrlich?“, fragte das Mädchen. „Sie sind wirklich da aufgewachsen?“
    Lexi und Skye folgten ihrem Blick. Lexi nickte.
    „Wow.“
    „Es ist nicht so beeindruckend, wie es aussieht“, sagte sie.
    „Das sagen die Leute immer, aber sie lügen. Warum sollten Sie das hier jemals verlassen wollen?“
    „Willst du nicht erwachsen werden und eines Tages dein eigenes Zuhause haben?“
    Kendra zog die Nase kraus. „Doch, klar, aber ich lebe auch in einer Stadtwohnung und nicht in einer Burg.“
    „Es ist schon was Besonderes“, murmelte Skye, während sie das Haus anstarrte.
    Der Ort hatte ihr schon immer mehr bedeutet als Lexi oder Izzy. Titan World war Skye egal – sie wollte das Haus. War das Teil des Deals gewesen, um sie zu einer Ehe mit Ray zu bewegen? Hatte Jed angedeutet, er würde ihr das Haus hinterlassen? Und welche Rolle spielte Garth bei dem Ganzen? Weshalb war er so wütend? Weil er nicht auf Glory’s Gate aufgewachsen war? Weil sein Vater ihn nicht anerkannt hatte? Oder war es irgendwas anderes? Irgendwas, das sie sich nicht ansatzweise vorstellen konnte?
    „Los“, rief Erin. „Lass uns schneller reiten.“
    „Lieber nicht“, murrte Kendra und drehte sich im Sattel wieder nach vorn. Im selben Moment zog sie an den Zügeln. Sie bewegte sich zur einen Seite, Oliver zur anderen, und beinahe in Zeitlupe fiel sie vom Pferd und landete auf dem Boden.
    Lexi sprang mit einem Satz von ihrem Pferd und eilte an Kendras Seite.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie. „Hast du dir wehgetan?“
    Auch Skye und Erin kamen dazu. Sie starrten Kendra an, die zur Verblüffung aller in lautes Gelächter ausbrach.
    „Ihr solltet mal eure Gesichter sehen“, kicherte sie. „Es ist alles in Ordnung.“ Sie wandte sich an Erin. „Es war meine Schuld. Ich hab mich nach links bewegt und er sich nach rechts. Aber ich habe gemerkt, wie er versucht hat, zurückzugehen, als hätte er gehofft, mich auffangen zu können.“
    Erin lächelte. „Siehst du? Oliver ist wirklich nett.“
    Kendra stand auf und putzte sich den Schmutz vom Po. „Jedenfalls für ein Pferd, aber das ist schon okay. Ich bin bereit, es noch mal zu versuchen.“
    Lexi legte ihr den Arm um die Schultern. „Sehr beeindruckend. Nach einem Sturz sofort wieder aufs Pferd zu steigen ist eine alte texanische Tradition.“
    Einen Augenblick lang schmiegte Kendra sich an Lexi, aber dann stieß sie sie grob weg.
    „Lass das“, blaffte sie. „Tu nicht so, als wärst du nett zu mir.“
    Lexi wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte.
    „Du bist doch sowieso bald wieder weg“, sagte Kendra, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „So wie alle anderen.“
    Die letzten Worte erstickten beinahe in einem lauten Schluchzen. Dann drehte Kendra sich um und rannte aufs Haus zu.
    Ihr Schmerz hing wie kalter, gespenstischer Nebel in der Luft. Lexi verstand ihre Pein – die Angst, jemanden lieb zugewinnen, der ja doch nur verschwinden würde. Sie hätte alles darum gegeben, wenn sie das verwundete Herz des Mädchens hätte heilen können.
    Wie viele Menschen waren wohl schon in Kendras Leben getreten und wieder gegangen?
    „Das kannst du wieder in Ordnung bringen“, meinte Skye. „Wenn du und Cruz erst verheiratet seid, wird sie sehen, dass du nirgendwo hingehst.“
    Die Worte sollten Lexi trösten, aber sie führten nur dazu, dass sie sich noch schlechter fühlte. Weil Kendra recht hatte – in ein paar Monaten wäre Lexi fort.

12. KAPITEL
    I n Cruz’ Arbeitszimmer klingelte das Telefon. „Ja?“ „Hier ist Manny. Ich bin im Krankenhaus. Es geht um Jorge.“
    Jorge war einer ihrer besten Fahrer. „Was ist passiert?“ Es hatte kein Rennen stattgefunden.
    „Ich weiß es nicht. Ein Rettungswagen hat ihn hergebracht. Sie meinten, er hätte eine Überdosis von irgendwas intus.“
    Cruz wurde kalt. „Er nimmt keine Drogen.“ Die Fahrer wussten, dass der Konsum von Drogen ihre Reflexe gefährlich beeinflussen konnte. Für den Fall, dass einer von ihnen dachte, er könnte sich zur Steigerung seiner Aufmerksamkeit irgendwas einwerfen, ließ Cruz regelmäßig Drogentests nach dem Zufallsprinzip durchführen.
    „Ich weiß“,

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