Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
dich jemals mit mir angelegt zu haben.“
Die letzten paar Monate hatten Jed nicht gutgetan. Tiefe Falten durchzogen sein Gesicht, und unter den Augen hatte er dunkle Tränensäcke. Er hatte zehn bis fünfzehn Kilo zugenommen, aber keine neue Kleidung gekauft, sodass alles etwas zu eng saß und spannte. Er sah genau nach dem aus, was er war – ein völlig gescheiterter Verlierer.
Garth erhob sich. „Du solltest es eigentlich besser wissen, als jemandem zu drohen, der dir in den Hintern tritt, alter Mann. Du blutest Geld, und ich wische hinter dir auf. Bald wird mir deine Seele gehören.“
„Niemals.“ Jed spuckte das Wort förmlich aus. „Du bist nicht so klug, wie du denkst.“
„Ich muss nur etwas klüger sein als du, und das ist kein sonderlich hohes Ziel. Ich werde deine Firma Stück für Stück aufkaufen.“
„Die Information werde ich an die Anteilseigner weitergeben.“
Garth lächelte. „Und was willst du ihnen sagen? Dass ein sehr wohlhabender Geschäftsmann an ihrem Wohlergehen interessiert ist? Diese Neuigkeiten werden sie mit Freude vernehmen. Seitdem du verhört worden bist, sind deine Investoren nervös. Es bedarf nicht mehr viel, bis sie in Scharen abwandern. Dein Problem ist, dass du auf so viele verschiedene Arten versagt hast. Welche davon wird als Erste an die Öffentlichkeit gelangen?“
Wut loderte in Jeds Augen auf. „Eher werde ich dich umbringen, als dich gewinnen zu lassen.“
„Habe ich schon erwähnt, dass ich viele der Unterhaltungen, die in diesem Büro geführt werden, aufzeichne?“, fragte Garth wie nebenbei.
Jed schaute sich um. Einen Moment wurde die Wut in seinem Gesicht von Sorge ersetzt, dann schüttelte er sie ab. „Illegal aufgenommene Gespräche sind vor Gericht nicht verwertbar.“
„Das stimmt, aber wenigstens liefern sie der Polizei einen Anhaltspunkt, wo sie mit ihrer Suche anfangen sollen.“
Jed ballte die Hände zu Fäusten. „Ich werde dich aufhalten. Du denkst, ich weiß nichts von deinen Spielen mit meinen Töchtern? Euer Büro und wie ihr vorhabt, euch in mein Computersystem zu hacken? Das wird nicht passieren. Nichts davon.“
Garth trat näher an ihn heran und senkte die Stimme. „Lass mich das klarstellen. Wenn du irgendjemandem zu nahe kommst, mit dem ich zusammenarbeite, wirst du erfahren, was es heißt, Schmerzen zu erleiden.“
Jed schnaubte spöttisch. „Was interessieren dich deine Schwestern? Du willst gewinnen.“
„Es gibt viele Arten, einen Sieg zu definieren.“
„Nicht für dich.“
„Stell mich lieber nicht auf die Probe“, warnte ihn Garth. „Das Ergebnis würde dir überhaupt nicht gefallen.“
Wortlos drehte Jed sich um und verließ den Raum. Garth schaute ihm hinterher.
Würde der alte Mann seinen Rat befolgen, oder würde jetzt alles noch weiter eskalieren? Er konnte sich nicht sicher sei, also musste er entsprechende Vorsorge treffen. Den Titan-Frauen würde es nicht gefallen, aber ihre Verärgerung wäre nichts verglichen mit dem, was Dana dazu sagen würde.
Dana nahm die Ausfahrt nach Titanville. Zwischen dem verkehrsreichen Freeway und der niedrigeren Geschwindigkeitsbegrenzung im Stadtgebiet lagen zwei Meilen offene Straße. Normalerweise genoss sie die Stille, aber an diesem Nachmittag war sie irgendwie ruhelos.
Sie konnte nicht aufhören, daran zu denken, was Lexi und Izzy gesagt hatten. Dass sie sich vor Menschen wie Garth in Acht nehmen sollte. Obwohl ihre Freundinnen es gut meinten, wenn es um Männer ging, konnten sie totale Idioten sein. Sie war keinem Risiko ausgesetzt. Sie konnte auf sich selbst aufpassen.
Dann war er also ein anderer Typ als sonst, na und? Sie konnte mit jeder Situation umgehen. Sie war stark, und sie wusste, wie sie sich schützen konnte. Das hatte sie in den Jahren gelernt, in denen sie die Schläge ihres Vaters hatte einstecken müssen. Sie hatte nicht vor, ihr Herz zu sehr einzubringen, wenn es um Männer ging. Eine verletzliche Seite zu zeigen erhöhte nur die Chance, auch wirklich verletzt zu werden. Es gab …
Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf, und sie unterbrach ihren Gedankenfluss. Sie schaute in den Rückspiegel, dann aus den Seitenfenstern. Es hatte sich nichts verändert. Der schwarze Suburban war immer noch hinter ihr. Der F-250-Truck, der vor ihr gefahren war, hatte die Spur gewechselt, was vollkommen in Ordnung war, wenn er nicht plötzlich langsamer geworden wäre. Irgendetwas stimmte nicht.
Sie trat aufs Gas. Beide Fahrzeuge zogen mit. Die
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