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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Parton-Zwillingen hatte sie genug geredet und war fix und alle.
    Fix und alle? Gott, diesen Ausdruck hatte sie seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt oder auch nur im Kopf gehabt. Sie schnappte sich eine Tüte Cheetos und legte sie zu dem Sechserpack vor Luraleen Jinks auf den Ladentisch. Soweit es überhaupt möglich war, hatte Mrs Jinks inzwischen sogar noch mehr Falten. Sie trug eine neonpinke Bluse und pinkfarbene Totenkopf-Ohrringe mit Augenhöhlen, die mit Edelsteinen besetzt waren.
    »Ah, Sadie Jo«, begrüßte sie sie mit einer Stimme, die so rau war wie Schleifpapier mit Körnung sechzig.
    »Hallo, Mrs Jinks.«
    »Du bist genauso hübsch wie deine Mama.«
    Vermutlich sollte sie das Kompliment erwidern, aber das erforderte Fertigkeiten im Lügen, über die sie nicht verfügte. Auch nicht als Einheimische. »Danke, Mrs Jinks. Ihre Totenkopf-Ohrringe gefallen mir ausnehmend gut.« Was zwar immer noch eine Lüge war, allerdings keine so dicke wie Luraleen weiszumachen, dass sie hübsch wäre.
    »Danke. Die hat mir einer meiner Verehrer geschenkt.«
    Sie hatte Verehrer ? Und gleich mehr als nur einen?
    »Wie geht’s deinem Daddy?« Sie scannte die Cola light ein und packte sie in eine Plastiktüte. »Ich hab ihn lange nicht gesehen.«
    »Dem geht’s gut.« Sie stellte ihre Gucci-Handtasche auf den Ladentisch und zog ihre Geldbörse heraus.
    »Ich hab gehört, du bist wegen Tally Lynns Hochzeit hier.«
    »Ja. Ich komme gerade vom Probedinner. Tally sah überglücklich aus.« Was die Wahrheit war. Glückstrahlend und verliebt.
    Sie bongte die Cheetos. »Vince hat mir erzählt, dass du ihn gestern Abend in die Stadt gefahren hast.«
    Sie blickte auf. »Vince? Der Typ, der am Highway liegen geblieben ist?« Der die Gelegenheit ausgeschlagen hatte, sie zur Hochzeit ihrer Cousine zu begleiten? Der letzte Typ auf Erden, den sie wiedersehen wollte?
    »Ja. Er ist mein Neffe.«
    Neffe? Als sie vorhin die Ranch verlassen hatte, war ihr aufgefallen, dass sein Truck nicht mehr an der Straße stand.
    Luraleen tippte auf »Summe«. »Er räumt hinten Kisten für mich weg. Ich hol ihn.«
    »Nein, wirklich, ich …«
    »Vince!« , rief sie und bekam einen Hustenanfall.
    Sadie wusste nicht, ob sie lieber wegrennen oder über die Ladentheke hechten und der alten Frau auf den Rücken klopfen sollte. Wegrennen war eigentlich keine Option, aber sie fragte sich ernsthaft, ob Rauchsignale aus Luraleens Ohren aufsteigen würden, wenn sie ihr auf den Rücken schlug.
    Aus dem hinteren Teil des Ladens hörte sie ein leises Türenquietschen und den dumpfen Aufschlag von Stiefelabsätzen, bevor eine tiefe Männerstimme ertönte. »Alles in Ordnung, Tante Luraleen?«
    Sadie blickte in die Richtung, aus der eine große, dunkle Gestalt auf sie zukam. Ein Schatten aus schwarzen Bartstoppeln überzog die untere Gesichtshälfte des Mannes, was seine Augen sogar noch hellgrüner erstrahlen ließ. Wenn es überhaupt möglich war, sah er noch größer und böser aus als am Abend zuvor. Ohne seine Baseballmütze war er noch heißer. Seine dunklen Haare waren so kurz geraspelt, dass nur wenige Zentimeter zu einem Bürstenschnitt fehlten.
    Als er sie erkannte, blieb er stehen. »Hallo, Sadie.«
    Immerhin hatte er sich ihren Namen gemerkt. »Hallo, Vincent.« Und obwohl er sie offenbar widerstehlich fand, kämpfte sie wieder gegen den lächerlichen Drang an, an einer Haarsträhne zu dröseln und ihr Lipgloss zu kontrollieren. Was ihr nur wieder zeigte, dass sie sich unbedingt Gedanken darüber machen sollte, eine neue Beziehung anzufangen. Diesmal mit einem Mann, der gut im Bett war. »Ich hab Ihren Truck gar nicht mehr an der Straße stehen sehen. Also nehme ich an, dass Sie jemand abgeschleppt hat.«
    »Ich werde von allen Vince genannt.« Er begab sich hinter den Ladentisch und stellte sich neben seine Tante. »Der Abschleppdienst kam heute Morgen. Die Lichtmaschine ist defekt, sollte aber bis Montag wieder in Ordnung sein.«
    Der Typ vor ihr wüsste jedenfalls, was er tun musste, um den Job zu erledigen. Typen wie er wussten immer, worauf es im Bett ankam. Oder an der Wand, am Strand von O’ahu oder im Auto mit Blick auf L. A. Nicht dass sie es wüsste. Natürlich nicht. »Dann sind Sie noch bis Montag hier?« Und warum dachte sie überhaupt im Zusammenhang mit Vince ans Bett? Vielleicht, weil er in seinem braunen T-Shirt, das über seiner harten Brust spannte, so betttauglich aussah.
    Er sah seine Tante an. »Ich weiß noch nicht genau, wann ich

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