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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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ausschiffe.«
    Sadie schob einen Zwanzigdollarschein über den Ladentisch und blickte in Vinces hellgrüne Augen in seinem finsteren, dunklen Gesicht. Er kam ihr einfach nicht vor wie ein Mann, der für das Leben in einer Kleinstadt geschaffen war. Schon gar nicht für ein Leben in einer texanischen Kleinstadt. »Lovett ist nicht gerade Seattle.« Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig. Die Frauen in Lovett würden ihn lieben , aber sie war sich nicht sicher, wie viele von ihnen noch Single waren. »Hier ist nicht viel los.«
    »Nun, ich … Ich bin da anderer Meinung«, brach es aus Luraleen hervor, während sie ihr das Wechselgeld herausgab. »Wir haben zwar keine großen Museen und schicken Kunstgalerien, aber man kann hier viel unternehmen.«
    Da Sadie einen Nerv getroffen hatte, wandte sie nicht ein, dass in Lovett tote Hose war, sondern nahm ihr Wechselgeld entgegen und steckte es in ihre Geldbörse. »Ich meinte damit nur, dass es eine familienorientierte Stadt ist.«
    Luraleen schubste die Kassenschublade zu. »An Familie ist nichts auszusetzen. Familie ist den meisten Menschen wichtig.« Sie schob Sadie die Tüte mit Cola light und Cheetos hin. »Die meisten Menschen besuchen ihren armen alten Daddy öfter als nur einmal alle fünf Jahre.«
    Und die meisten Daddys blieben zu Hause, wenn ihre Töchter nach fünf Jahren zu Besuch kamen. »Mein Daddy weiß, wo ich wohne. Das hat er immer gewusst.« Sie spürte, wie ihr Gesicht vor Wut und Verlegenheit heiß wurde, und wusste nicht, was schlimmer war. Wie die meisten Menschen in Lovett hatte Luraleen keine Ahnung, wovon sie sprach, doch das hielt sie nicht davon ab, so zu reden, als ob sie es täte. Es wunderte sie nicht, dass Luraleen wusste, wie lange ihr letzter Besuch zurücklag. Kleinstadttratsch war nur einer der Gründe, warum sie Lovett verlassen und es nie bereut hatte. Sadie ließ ihre Geldbörse in ihre Handtasche plumpsen und sah zu Vince auf. »Freut mich zu hören, dass Ihr Wagen inzwischen abgeschleppt wurde.«
    Vince schaute zu, wie Sadie sich ihre Tüte mit der Cola light und den Cheetos schnappte. Wie ihre Wangen röter wurden. Hinter diesen blauen Augen spielte sich etwas ab. Mehr als nur Wut. Wäre er ein netter Kerl gewesen, hätte er sich die Mühe gemacht, sich eine liebenswürdige Bemerkung einfallen zu lassen, um Luraleens Vorwurf die Schärfe zu nehmen. Immerhin hatte die Frau ihm einen Gefallen getan, aber Vince wusste nicht, was er sagen sollte, und war auch noch nie in Verdacht geraten, ein netter Kerl zu sein. Außer bei seiner Schwester Autumn. Die hatte schon immer mehr von ihm gehalten, als er verdiente, und er hatte immer gedacht, wenn seine Schwester die einzige Frau auf der Welt war, die ihn für einen netten Kerl hielt, wäre er wohl ein ziemliches Arschloch. Was er überraschend okay fand. »Noch mal danke fürs Mitnehmen«, murmelte er.
    Sie erwiderte etwas, das er nicht verstand, weil sie das Gesicht abwandte. Ihr blonder Pferdeschwanz schwang mit, als sie auf dem Absatz kehrtmachte und aus der Tür marschierte. Sein Blick glitt über ihren Mantel, ihre nackten Waden und die Fußknöchel zu einem Paar roter Stöckelschuhe.
    »Sie hat sich schon immer für was Besseres gehalten.«
    Vince warf seiner Tante einen fragenden Blick zu und sah dann wieder Sadie nach, die jetzt über den Parkplatz lief. Ihm war zwar schleierhaft, was das damit zu tun hatte, doch dass er ein Riesenfan von Stöckelschuhen war, wusste er. »Du warst unverschämt zu ihr.«
    »Ich?« Unschuldig legte Luraleen die Hand auf ihre magere Brust. »Sie hat behauptet, hier in der Stadt wäre nichts los.«
    »Und?«
    »Hier steppt der Bär!« Kein einziges graues Haar bewegte sich, als sie heftig den Kopf schüttelte. »Wir haben das Picknick am Founders’ Day, und der Vierte Juli ist eine große Sache. Ganz zu schweigen davon, dass schon in einer Woche Ostern ist.« Sie winkte Alvin heran, der mit seinem Kasten Lone Star Abstand hielt. »Wir haben ein paar wirklich hübsche Restaurants und gutes Essen.« Sie bongte das Bier. »Stimmt’s, Alvin?«
    »Bei Ruby’s gibt’s echt gute Beefsteaks«, stimmte der Cowboy ihr zu, während er ihr zwei zusammengefaltete Geldscheine reichte. Sein großer Hut schien von seinen Segelohren an Ort und Stelle gehalten zu werden. »Aber der Fisch ist nicht so toll.«
    Luraleen wischte seine Kritik mit einer Handbewegung fort. »Hier wird Viehwirtschaft betrieben. Wen interessiert hier schon Fisch!«
    »Was machst du heute nach

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