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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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unterhalten.«
    »Fabelhaft.« Die Tanten. Sadie lief zwischen den Tischen hindurch, die mit weißem Leinen, Kristallgläsern und je einem Caesar Salad auf den Porzellantellern eingedeckt waren. Langsam, aber stetig bewegte sie sich auf die Inquisitorinnen mit den weißen Zuckerwattefrisuren und dem roten Rouge auf den über achtzigjährigen Wangen zu. »Hallo, Tante Nelma und Tante Ivella.« Sie legte die Hand auf ihr Dekolleté und beugte sich vor, um jeder von ihnen ein Küsschen auf die dünne Haut zu drücken. »Es ist wunderbar, euch beide wiederzusehen.«
    »Himmel, du siehst aus wie deine Mama. Nelma, sieht sie nicht genau aus wie Johanna Mae, als sie Miss Texas geworden ist?«
    »Was?«
    »Ich sagte«, schrie Ivella, »sieht Sadie nicht genau aus wie Johanna Mae?«
    »Genauso«, stimmte Nelma zu.
    »Das liegt an der Frisur.« Sie nahm ihren Tanten gegenüber neben einer etwas kräftiger gebauten Frau Platz, die ihr irgendwie bekannt vorkam.
    »So eine traurige Sache«, sagte Ivella kopfschüttelnd.
    Was für eine traurige Sache? Ihre Frisur?
    »Arme Johanna Mae.«
    Ach, diese traurige Sache. Sadie legte sich ihre Leinenserviette auf den Schoß.
    »Sie hatte einfach ein zu großes Herz«, brüllte Nelma. Sie mochte ein Problem mit den Ohren haben, aber mit ihrer Stimme war alles in Ordnung.
    Je älter Sadie wurde, desto mehr verblassten ihre Erinnerungen an ihre Mutter. Und das war eine sehr »traurige Sache«.
    »Viel zu groß«, pflichtete Ivella ihr bei.
    Sadie wandte sich an die Frau rechts von ihr und reichte ihr die Hand. »Hallo, ich bin Sadie Hollowell.«
    »Sarah Louise Baynard-Conseco.«
    »Big Buddys Tochter?«
    »Ja.«
    »Ich bin mit Little Buddy zur Schule gegangen. Was ist aus ihm geworden?« Sie nahm ihre Gabel und pikste ein Salatblatt auf.
    »Er arbeitet in San Antonio für Mercury Oil.« Wie bei allen um Sadie herum war Sarah Louises Akzent ausgeprägt, und Worte wie »oil« klangen wie »ohl«. Früher hatte Sadie genauso geklungen, aber in letzter Zeit nicht mehr so sehr. »Er ist verheiratet und hat drei Kinder.«
    Drei? Er war ein Jahr jünger als Sadie. Sie gab einem Kellner ein Zeichen, der ihr ein Glas Merlot einschenkte. Sie trank einen großen Schluck, bevor sie das Glas wieder abstellte.
    »Wie geht’s deinem Daddy?«, fragte Nelma laut.
    »Gut!« Sie schob sich noch ein Salatblatt in den Mund und fügte hinzu: »Er ist heute Morgen nach Laredo gefahren, um eine Stute decken zu lassen.«
    Mit einem Stirnrunzeln, das ihre dünnen weißen Augenbrauen zusammenzog, fragte Ivella: »Warum um alles in der Welt fährt er weg, während du zu Besuch bist?«
    Sie zuckte mit den Schultern und zog hastig ihr Kleid hoch, als ihr der tiefe Ausschnitt wieder einfiel. Er war noch vor Sonnenaufgang losgefahren, sodass sie sich nicht einmal von ihm verabschiedet hatte. Sie kannte ihn zwar gut genug, um zu wissen, dass er sich noch von ihr verabschieden wollte, bevor sie Texas wieder verließ, aber bis zu seiner Rückkehr hatte er sie auf Eis gelegt.
    Während sie aßen, wurde die gesamte Hochzeit durchdiskutiert. Das Kleid, die Ehegelübde, die sie füreinander geschrieben hatten, und natürlich der Kuss am Ende.
    »Sehr romantisch«, schwärmte Sarah Louise, als die Salatteller abgeräumt wurden und der Hauptgang serviert wurde.
    »Als ich Charles Ray geheiratet hab, haben wir uns nach der Trauung zum ersten Mal geküsst«, gestand Nelma so laut, dass man es bis Dalhart hören konnte. »Daddy hat uns Mädchen nicht erlaubt, mit Jungs befreundet zu sein.«
    »Das stimmt«, pflichtete Ivella ihr bei.
    Sadie nahm den Teller mit dem Hauptgericht in Augenschein. Steak, Kartoffelpüree und Spargelspitzen.
    »Damals gab es das nicht, schon vor der Hochzeit mit Männern ins Bett zu hüpfen!«
    Wäre das heute noch so, wäre sie immer noch Jungfrau. Sie aß ein Stück von ihrem Steak. Obwohl, sie hatte so lange keinen Sex mehr gehabt, dass sie genauso gut wieder eine sein könnte. Sie hatte in ihrem Leben einen Punkt erreicht, an dem Qualität am allerwichtigsten war. Nicht dass es nicht schon immer wichtig gewesen wäre, doch in letzter Zeit war sie einfach weniger tolerant gegenüber miesem Sex.
    »Sind Sie verheiratet?«, fragte Sarah Louise.
    Sie schüttelte den Kopf und schluckte. »Und Sie?«
    »Ja, aber mein Mann lebt woanders. Wenn er rauskommt, wollen wir eine Familie gründen.«
    Rauskommt? »Ist er beim Militär?«
    »In San Quentin.«
    Statt die naheliegendste Frage zu stellen, aß Sadie noch

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