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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Schreck, weil Vince doch noch gekommen war, oder Erleichterung, weil sein unerwartetes Erscheinen der hochnotpeinlichen Befragung durch ihre Familie ein Ende bereitet hatte. Alle drei Tanten starrten mit großen Augen auf den hünenhaften heißen Kerl, der vor ihnen stand.
    »Ich hab nicht damit gerechnet, dass Sie kommen.«
    »Ich auch nicht. Aber solange ich Ihnen noch einen Gefallen schulde, dürfen Sie nicht abreisen. Wir wären sonst nicht quitt.« Jetzt ließ er seinerseits den Blick über ihren Körper gleiten. Über ihren nackten Hals und ihre von engem Taft umhüllten zusammengeschobenen Brüste. Über ihre Hüften und ihre Beine bis zu ihren Füßen. »Außerdem musste ich mir Ihr kaugummirosanes Kleid mal genau ansehen.«
    »Was denken Sie?«
    »Worüber?« Sein Blick glitt zurück zu ihren Augen.
    »Das Kleid.«
    Er lachte – ein tiefer, köstlicher Laut, der über ihren Rücken kribbelte, aus dem einzigen Grund, dass er ihr gefiel. »Als gingen Sie auf einen Abschlussball und bräuchten einen Begleiter.«
    »Komisch, genauso fühle ich mich.«
    »Willst du uns deinen Verehrer nicht vorstellen, Sadie Jo?«
    Sie drehte sich um und sah die interessierten Blicke ihrer drei Tanten. »Das ist Vince Haven. Er ist hier, um seine Tante Luraleen Jinks zu besuchen.« Sie deutete auf die drei Frauen, die ihn anstarrten. »Vince, das sind meine Tanten Ivella, Nelma und Bess.«
    »Sie sind Luraleens Neffe?« Ivella rappelte sich mühsam auf. »Sie hat uns erzählt, dass Sie zu Besuch kommen. Freut mich, Sie kennenzulernen, Vince.«
    Er lief um den Tisch herum. »Bleiben Sie doch sitzen, Ma’am.« Er beugte sich leicht vor und schüttelte jeder Tante die Hand, wie es ihm seine Mama beigebracht hatte. Sein Bartschatten war verschwunden, und seine Wangen sahen glatt und gebräunt aus.
    »Wer ist Sadie Jos junger Mann?«, krähte Nelma.
    »Er ist nicht mein Mann. Das ist …«
    »Luraleens Neffe, Vince!«, antwortete Bess nahe an Nelmas taubem Ohr.
    »Ich dachte, sie mag Frauen! Die Arme!«
    Sadie schloss die Augen. Gebt mir die Kugel. Es war nichts falsch daran, lesbisch zu sein, aber sie war nun mal zufällig hetero, und wenn Nelma herausposaunte, dass sie auf Frauen stand, war das genauso peinlich, wie wenn sie lauthals verkündete, dass sie Männer mochte. Beides ließ sie notgeil wirken. Sie machte die Augen wieder auf und blickte in das dunkle, attraktive Gesicht des Fremden, um dessen Mundwinkel ein belustigtes Lächeln spielte und um dessen Augen sich Lachfalten bildeten.
    »Retten Sie mich«, raunte sie ihm flehentlich zu.

SECHS
    Er reichte ihr galant den Arm, als würde er tagtäglich Frauen retten, und sie hakte sich bei ihm ein. Seine Körperwärme strömte durch ihre Handfläche und erhitzte ihren Puls. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, meine Damen.«
    »Ganz meinerseits, Vince.«
    »Danke, dass Sie hier waren.«
    »Das ist aber ein langer Lulatsch!«
    Gemeinsam liefen sie durch den Gang zum Festsaal, und Sadie sagte verlegen: »Meine Tanten sind leicht durchgeknallt.«
    »Mit durchgeknallten Tanten kenn ich mich aus.«
    Allerdings. »Danke, dass Sie heute Abend gekommen sind. Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Danken Sie mir lieber noch nicht. Ich hab schon so lange nicht mehr das Tanzbein geschwungen, dass ich es bestimmt verlernt habe.«
    »Wir müssen ja nicht unbedingt tanzen.« Sie senkte den Blick auf ihr Dekolleté und schaute ihn wieder an. Neben seinem markanten Kinn, dem gebräunten Teint und den dunklen Haaren beeindruckte sie an Vince am meisten, dass er ganz und gar Mann war. Ein lächerlich gut aussehender Mann. »Ehrlich gesagt hab ich Angst, die Arme zu heben.«
    »Warum?«
    »Mir soll nichts aus dem Kleid rutschen.«
    Er sah sie lächelnd von der Seite an. »Ich verspreche, alles festzuhalten, was rausrutscht.«
    Sie lachte, während sein Arm an ihren stieß und mit dem Baumwollstoff und seiner Körperwärme ihre Haut streifte. »Sie würden mich zwei Mal am selben Abend retten?«
    »Es wäre hart, aber ich würde es irgendwie hinkriegen.« Sie betraten den Saal und blieben mitten auf der vollen Tanzfläche stehen. Unter den blitzenden Prismen der Kristallkronleuchter nahm er ihre Hand und legte seine Pranke in die Rundung ihrer Taille. Die Band spielte einen langsamen Song von Brad Paisley, und sie ließ ihre andere Hand langsam an seiner Brust hinaufgleiten, über die harten Ebenen und Erhebungen bis zu seiner Schulter. Zum Glück blieben ihre Brüste drin, und er zog Sadie dichter

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