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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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streifte.
    Vielleicht lag es am Wein oder an den Anstrengungen des Tages, aber sie schmiegte sich an seine Brust. »Immobilien.« Da sie nur ein paar Gläser Merlot getrunken hatte, lag es wohl eher nicht am Wein. »Ich bin Maklerin.« Und so müde war sie nun auch wieder nicht. Ganz bestimmt nicht so müde, dass sie sich an einer harten, muskulösen Brust ausruhen musste. Vielleicht sollte sie einen Schritt zurücktreten. Wahrscheinlich sogar, aber es war ein angenehmes Gefühl, mit starken Armen an eine breite Brust gedrückt zu werden. Seine Hand glitt an ihrem Reißverschluss hinauf, dann wieder nach unten und verbreitete die prickelnde Wärme überall auf ihrer Haut.
    Er drehte sein Gesicht in ihr Haar. »Sie riechen gut, Sadie Jo.«
    Er aber auch, und sie inhalierte ihn wie eine belebende Droge. »Die paar Menschen, die mich Sadie Jo nennen, haben einen texanischen Akzent.« Ihr gefiel, wie er duftete und sich an ihr anfühlte und wie er ihr Herz zum Hämmern brachte, sodass sie sich jung und lebendig fühlte. Allein schon, wenn er ihren Rücken berührte, stellte er Dinge mit ihrem Körper an, die sie seit langem nicht mehr gespürt hatte. Dinge, die sie für einen Fremden nicht empfinden sollte. »Alle anderen auf der Welt nennen mich nur Sadie.« Sie fuhr mit der Hand in seinen Nacken und strich mit den Fingern über seinen Kragen.
    »Ist Sadie Jo eine Abkürzung für irgendwas?«
    »Mercedes Johanna.« Ihre Fingerspitzen glitten über den Rand seines Kragens und berührten ihn am Hals. Seine Haut war heiß und wärmte ihre Fingerspitzen. »Aber seit dem Tod meiner Mama hat mich niemand mehr so genannt.«
    »Wie lange ist sie schon tot?«
    »Achtundzwanzig Jahre.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Das ist lange. Woran ist sie gestorben?«
    So lange, dass sie kaum noch eine Erinnerung an sie hatte. »Herzinfarkt. Ich kann mich nicht mehr an viel erinnern. Außer dass mein Daddy ihren Namen gerufen hat, an die Sirene des Rettungswagens und an ein weißes Tuch.«
    »Meine Mutter ist vor fast sieben Jahren gestorben.«
    »Das tut mir leid.« Ihr Knie stieß an seines. »Dann sind Ihre Erinnerungen noch frischer als meine.«
    Er schwieg einige Herzschläge lang. Dann fügte er hinzu: »Ich war damals in Falludscha. Meine Schwester war bei ihr, als sie starb.«
    Ihre Finger hielten inne. Es war zwar eine Weile her, doch sie erinnerte sich an die allabendlichen Nachrichtenberichte und die Bilder von den Kampfhandlungen in Falludscha. »Sie waren Soldat?«
    »Matrose«, korrigierte er sie. »Navy SEAL.«
    Jetzt wusste sie’s genau. »Wie lang haben Sie gedient?«
    »Zehn Jahre.«
    »Ich war mal mit einem Infanteristen zusammen.« Etwa drei Wochen. »Er war ein bisschen verrückt. Ich glaube, er litt unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.«
    »Passiert vielen guten Männern.« Sie war neugierig genug, um ihn fragen zu wollen , ob es ihm auch passiert war, aber zu taktvoll, es auch zu tun.
    Ihre Finger glitten in das kurze dunkle Haar an seinem Schädelansatz. Ein starker, kompetenter Mann hatte einfach was. Es hatte etwas Anziehendes zu wissen, dass er einen, wenn man stürzte und sich das Bein brach, über die Schulter werfen und im Laufschritt dreißig Kilometer zum nächsten Krankenhaus schleppen konnte. Oder aus Lehm und Stöcken eine Schiene bauen. »Der Infanterist hat behauptet, SEALs seien noch arroganter als FORECON-Marineinfanteristen.«
    »Sie sagen das, als wäre es etwas Schlechtes«, raunte er ihr ins Ohr und verteilte die prickelnde Wärme weiter über ihren Hals und über ihre Brust. »Die Leute verwechseln Arroganz mit der Wahrheit. Als Präsident Obama eine Anti-Terror-Einheit einsetzte, um bin Laden auszuschalten, hat er drei SEAL-Teams losgeschickt, weil wir die Besten sind.« Er zuckte mit seinen breiten Schultern. »Das ist keine Arroganz. Sondern die Wahrheit.« Die Musik stoppte, und er zog sich so weit zurück, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte.
    »Vielleicht sollten wir was trinken.«
    Ein gemeinsamer Absacker würde zu anderen Dingen führen, und das wussten sie beide. Erkannten es daran, wie seine grünen Augen in ihre blickten und wie ihr Körper auf seinen ansprach. Dabei kannte sie ihn gar nicht. Aber sie wollte ihn gern kennenlernen. Wollte all die schmutzigen Dinge von ihm wissen, die sich so gut anfühlen würden. Wenn auch nur für ein Weilchen, aber sie hatte ihren Verstand noch beisammen und am nächsten Morgen viel zu tun. »Ich muss jetzt gehen.«
    Violettblaues

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