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Titel: Werben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Zimmermann
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das Ding zu finden«, stelle ich fest.
    »Hoffentlich denken die nicht, dass das eine archäologische Sensation ist!«, schließe ich, derweil ich mich ins Bett fallen lasse.
    »Wäre eine nette Geschichte in den Abendnachrichten: Hatten die Urmenschen schon Badelatschen?«, meine schlechte Laune verschwindet langsam. Ich schalte das Licht aus.

Dreizehntes Kapitel

    Begegnungen

    Seit meinem Penisunfall und der daraus resultierenden Cowboy-Gangart, bin ich an komische Blicke auf der Straße gewöhnt. Die Gafferei, die sich mir allerdings heute auf dem Weg zum Dürener Hauptbahnhof bietet, ist zu viel für mein empfindliches Nervenkostüm. Alle Leute starren auf meine lädierte Stirn. Es mag indes auch nur pure Einbildung sein.
    Als mir jedoch ein kleines Mädchen an der Hand seiner Mutter entgegenkommt, höre ich: »Sag mir, warum sieht der Onkel da so komisch aus im Gesicht?«
    »Der ist bestimmt Alkoholiker und betrunken hingefallen!«, sagt die Frau.
    »ICH BIN KEIN ALKOHOLIKER! Sören hat mir das Saufen abgewöhnt!«, schreie ich zurück. Peinlich berührt flüchte ich vor dem weinenden Kind und seiner schimpfenden Mutter.
    Im Zug komme ich endlich wieder dazu, meine geliebten Wohnungsanzeigen zu lesen. Mit einem roten Stift markiere ich ein besonders interessantes Angebot …

    Neubauwohnung 2. Etg., Frankenberger Viertel, 55 qm, 3 ZKDB, WC + Balkon, 600 Euro + NK, […]

    Das klingt vielversprechend! Das Frankenberger Viertel ist sozusagen Aachens Light-Version eines alternativen Szenestadtteils – nur, neben den Öko-Läden, gibt es dort eine alte Burg inklusive Grünanlage.
    Entspricht also genau meinem Suchprofil. Wenn Badezimmer und Toilette jetzt ebenso stimmig sind, bin ich fast umgezogen. Ich lege diesen Teil der Zeitung auf die freie Sitzfläche neben mir und beginne im Sportteil zu lesen. Auf den Platz gegenüber setzt sich jemand hin. Durch ein kleines Loch im Bund der Zeitung erkenne ich überrascht, dass es Eva  … also die Frau mit dem mir eigentlich unbekannten Vornamen ist. Nach bald vierzehn Tagen ist sie zurück. Mein Herzschlag wird schneller. Ich falte die Zeitung zusammen. Sofort blickt sie mir ins Gesicht und kommt nicht umhin, meine Kriegsverletzung der vorangegangenen Schlacht zu bemerken.
    »Du Ärmster, was hast du denn gemacht?«, fragt sie mich besorgt.
    Ich schlucke. Drei Jahre nie ein Wort und jetzt so was. Ich werde Jan und Chris wohl doch noch dankbar sein müssen.
    »Das habe ich mir beim … ähem  … Klettern geholt.«
    »Du bist Bergsteiger?«
    »Ja, es war so was ähnliches wie Bergsteigen. Hallo übrigens … ich bin Andy!«, grinse ich sie an.
    »Aha. Übrigens, mein Name ist Eva!«, lächelt sie zurück und reicht mir ihr zartes Händchen.
    Ein Heureka unterdrückend sage ich: »Eva? Was für ein schöner Name. Es gibt so viele berühmte Leute mit diesem Namen: Adam und Eva, Eva Perón, Eva Mendes, Eva Green …«
    »Na, so lange du nicht die andere Farben-Eva , also Eva Braun erwähnst. Die hatte nämlich ein Faible für Deutsche Schäferhunde und Männer mit komischen Bärten. Oha, entschuldige. Ein vielleicht sehr unpassender Witz!«, sie beißt sich auf die Unterlippe und guckt mich verlegen an.
    »Keine Sorge. Ich kenne mich mit Fettnäpfchen aus – das war keins«, lache ich. Kaum zu fassen – sie hat obendrein Humor. Sie reagiert darauf ebenso mit einem herzhaften Lachen, wobei ein sehr kleines, niedliches Muttermal auf ihrer rechten Nasenseite beginnt auf- und abzutanzen.
    »Seltsam. Wir sehen uns jeden Morgen seit einer kleinen Ewigkeit, aber gesprochen haben wir noch nie miteinander«, meldet sie sich wieder zu Wort.
    Nur das leichte Rütteln des Zugs ist zu spüren.
    Sie unterbricht die Stille: »Und was machst du so? Ich war jetzt zwei Wochen unterwegs auf einer Fortbildung. Ich bin Kinderkrankenschwester.«
    »Schön … also ich programmiere alles, was mit Webshops zu tun hat.«
    »Das ist ja lustig. Mein Vater hatte einen artverwandten Beruf – er war nämlich gelernter Schriftsetzer.«
    »Ja. Mensch. So klein ist die Welt. Wo arbeitet denn dein alter Herr?«
    »Er ist gestorben.«
    »Oh. Das tut mir leid!«, gebe ich zur Antwort und erkenne, dass ich es bin, der mit einiger Not an einem halben Fettnäpfchen vorübergeht.
    »Ach. Das ist schon so lange Zeit her. Was hast du denn da markiert, wenn man fragen darf?«
    »Eine Wohnungsanzeige. Ich suche was Neues in Aachen. Zur Zeit wohne ich in Düren.«
    »Wie lustig! Da habe ich auch eine

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